Kaser Steinstube - ein Blockstrom im niederbayerischen Hügelland


Publiziert von 83_Stefan , 31. März 2021 um 18:26.

Region: Welt » Deutschland » Alpenvorland
Tour Datum:26 März 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Strecke:7,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Marktplatz in Triftern; kostenfreie Parkplätze am Straßenrand.
Kartennummer:BayernAtlas

Nahe Triftern im niederbayerischen Hügelland findet sich ein über 100 Meter langer und bis zu 20 Meter breiter Blockstrom, der auf den ersten Blick nicht in diese Landschaft passt. Das zugrunde liegende Quarzkonglomerat besteht aus Schottern, die vor etwa 15 Millionen Jahren aus den Alpen herantransportiert und abgelagert wurden. Die quarzhaltigen Bestandteile überdauerten die Verwitterung und wurden mithilfe von Kieselsäure zum widerstandsfähigen Quarzkonglomerat verbunden. Während die fortschreitende Erosion an einer Geländekante die weicheren Schichten unterhalb freisetzte, blieb die Deckschicht aus Quarzkonglomerat erhalten, bis sie schließlich einsackte und zerbrach. Die hierbei entstandenen Felsblöcke rutschten im Laufe der Zeit talwärts und bilden heute die Kaser Steinstube.

Vom Weiler Unterpaikertsham ist die Kaser Steinstube recht flott erreichbar. Schöner ist es aber, den Blockstrom in eine Rundwanderung von Triftern einzubetten. Hierzu startet man ab Marktplatz von Triftern unterhalb des Kirchturms von St. Stephanus und wandert über den Oberen Markt und die Graf-Lenberger-Straße zum Altbach. Ein kurzes Stück führt das schmale Sträßchen flussaufwärts, entfernt sich aber bald vom Bach. Wo die Straße eine Kehre macht, leitet ein Fußgängerweg zwischen den Häusern hindurch in die freien Felder südlich von Triftern.

Der in Gegenrichtung mit der Nummer 2 ausgeschilderte Pfad führt an einem kleinen Bach entlang. Wo er einen Fahrweg erreicht, zweigt man nach links ab und wandert durch Felder leicht ansteigend in Richtung Pestfriedhof nach Südosten zu einem weiteren Fahrweg, wo man sich rechts hält. Kurz vor einer mächtigen Eiche lohnt sich der Abstecher nach rechts zu einer herrlich aussichtsreichen Sitzbank mit Blick über Triftern. Ein paar Meter weiter kann man sich den Pestfriedhof anschauen.

Von der Eiche wandert man am Fahrweg noch etwas aufwärts, bevor der Weg an einem Hof vorbei führt und wieder zu fallen beginnt. Er führt in ein kleines Waldstück hinein und leitet hinunter zur asphaltierten Straße nach Unterpaikertsham. Man folgt ihr nach links in den kleinen Weiler, der schnell durchquert ist.

Kurz nach dem Weiler verlässt man das Sträßchen auf einem Fahrweg nach links und wandert etwas ansteigend durch eine Wiese in den Wald hinein. Wer nicht auf dem Fahrweg wandern möchte, dem bietet sich eine deutliche Trittspur an, die rechter Hand an einem kleinen Bächlein aufwärts zur Kaser Steinstube leitet. Dieser Abschnitt ist sehr lohnend, wegen des reichen Moosbewuchses und des geschwungenen Bächleins fühlt man sich wie im Märchenwald. Man gelangt bald an den unteren Rand des Blockstroms und erreicht an der Geotop-Schautafel wieder den offiziellen Wanderweg. An der Kaser Steinstube findet sich eine Holzbank, von der aus man sich den Steinverhau in Ruhe ansehen und auf sich wirken lassen kann. Ein schönes Plätzchen, das auch als Naturdenkmal geschützt ist.

Man folgt dem Weg hinauf zum Waldrand, hält sich dort rechts und erreicht kurz darauf eine schmale Straße, der man auf der Anhöhe nach links bis zum Weiler Voglarn folgt. Bei guter Sicht zeigt sich hier sogar der Bayerische Wald im Nordosten. In Voglarn folgt man der Hauptstraße ein paar Meter nach links, verlässt sie aber gleich wieder und wandert - vorbei an einem Hochbehälter - durch freie Felder nach Südwesten. Wo der Weg abfällt und kurz vor einem Hof eine Verzweigung erreicht, wendet man sich rechts und folgt dem asphaltierten Sträßchen an den südlichen Ortsrand von Triftern. 

Die Simbacher Straße wird überquert und man wandert auf Raiffeisen- und Pater-Possenti-Straße nach Nordosten durch ein ruhiges Wohngebiet zum Friedhof, an dem sich eine schöne kleine Backsteinkirche befindet. Auf der Fichtenstraße gelangt man nach links zur Kößlarner Straße, die nach links zurück zum Marktplatz führt. Verlaufen kann man sich nicht, der Turm von St. Stephanus gibt die Richtung vor.

Schwierigkeiten:
Runde von Triftern via Unterpaikertsham, Kaser Steinstube und Voglarn: T1 (problemlose Wanderwege, nur optional am Blockstrom deutliche Pfadspur).

Fazit:
Eine 3*-Runde, die vor allem vom herrlichen Aussichtspunkt über Triftern sowie dem Waldpfad zum beeindruckenden Blockstrom lebt. Der Rest ist ganz nett, aber nicht besonders spektakulär. Wer gerne in einer lieblichen Hügellandschaft wandert, ist hier richtig aufgehoben. Die hier vorgestellte Runde ist in Gegenrichtung mit der Wegnummer 2 bezeichnet.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Das Quarzkonglomerat Kaser Steinstuben ist Nummer 53 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Alpenvorland, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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