Rund um die Grimbach-Wasserfälle: bemooster Granit und Vorfrühlings-Sonne
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Und noch eine kleine Tour vom letzten Wochenende, ebenfalls bei für einen Februar erstaunlich warmen Temperaturen. Ich wollte mir mal die südlich von Baden-Baden liegenden Grimbach-Wasserfälle anschauen. Über sie gibt es kaum Informationen, auch kein markierter Weg führt hin – aber eine schnöde Forstautobahn dran vorbei. Hin- und Rückweg liessen sich überdies gut mit ein paar Kraxel-Erkundungen über nahe Granit-Felsen kombinieren, die ich auf der Karte entdeckte.
Das durchwanderte Gebiet war an diesem Tag sehr wasserreich, und so passt als Soundtrack zur Tour Walk Across The Water von den Black Keys hervorragend.
Los geht's am Wanderparkplatz beim schön gelegenen Waldgasthaus Scherrhof. Am Gebäude vorbei stiefle ich durch lichten Buchen- und Fichten-Bestand in westliche Richtung erstmal zum Eberkopf (602 m), denn sein südlicher "Gipfel"-Bereich hält laut Karte wohl ein paar Felsle zu Erkunden bereit. Und tatsächlich finde ich dort eine (schon fortgeschritten) verwitterte Nase aus Granit vor, die von mir dann auch freudigst erkraxelt wird. "Fortgeschritten verwittert" heißt in diesem Fall (wie auch sonst oft im Schwarzwald): den Haupt-Felsen vorgelagert ist eine Schutt-/Blockhalde, die aus über vom Hauptfels ("Nährfels") abgesprengten und heruntergerollten kleinen Felsfragmenten besteht. Und wenn man dort einfach mal über ein paar weitere Jahrtausende hinweg stehenbliebe, würde man (mit Bedauern) feststellen, dass auch die derzeit noch kompakt aufragendene Felsen nach und nach, von Wetter und Zeit, zu Schutt zerkleinert werden und iwann nimmer da sind :-(
Nach diesen melancholisch gestimmten Gedanken nun wieder runter, ein Stückle des Hinwegs zurück und (kurz überrascht von den ersten Zitronenfaltern!) unten dann rechts weiter, dem Eberbach folgend. Er durchfliesst einen schönen Wiesengrund, auf dem gerade Hochland-Rinder weiden. Sie sind mit ihrem zottelig-dicken Fell und den lang-geschwungenen Hörnern ein wirklicher Hingucker und man fragt sich, ob sie durch den dichten Fell-Vorhang vor ihren Augen überhaupt etwas sehen können ;-) Südlich wieder bergan, am Rande einer Lichtung das Gehöft Neuhaus passierend, und weiter oben über einen aus Grantiblöcken gemauerten und offenbar uralten Durchlass rechts über den Harzbach. Den treffe ich weiter oben wieder, ich folge ihm hier erstmal links hoch, zunächst auf einer Rückegasse, dann weglos. Lebhaft poltert der Bach durch seinen Grund. Nahebei wird er vom Zufluss des Grimbachs gespeist, seine Wasserfälle sind ja mein heutiges Hauptziel. Das Unterholz wird dichter, ich wende mich deswegen vom Bachlauf ab und gehe den Waldhang rechts weiter weglos herauf. Ich treffe auf einen Wirtschaftsweg, dem ich nach links folge. Rechterhand ragen nun bald dicht-gruppierte und reichlich moos-verzierte Granitfelsen auf. Und linkerhand rauscht unten schon der Grimbach in seinem Tobel herab. Eine wunderschöne Märchenwald-Stimmung, obwohl ich hier auf einem ganz profanen, breiten Wirtschaftsweg wandere. In der Wegkurve, die die Kerbung des Grimbach-Tobels umschreibt, treffe ich jetzt auf die neugierig erwarteten Grimbach-Wasserfälle. Sie sind kein sensationelles Fallstufen-Wunder, sondern eher eine Folge kleiner Kaskaden, aber auch damit ein durchaus sehenswerter Anblick: laut rauschend durchfliesst der Grimbach im dunklen Tann einen Hindernis-Parcour aus moos-bewachsenen Felsblöcken. Vermutlich führt er nicht immer so viel Wasser wie heute, derzeit kommt ja viel von der Schneeschmelze herunter. Quellgebiet ist das Kar am Mittelfeldkopf (938 m), der zum Höhenzug der Badener Höhe (1002 m) gehört. Passenderweise steht die Sonne gerade in der Achse des Bachs, hier und da glitzert aufspritzende Gischt im Licht. Rechts sind am ersten Stück ein paar alte, in den Stein gehauene Treppenstufen zu erkennen, hier kann man fix hoch und oben dann weglos, aber einfach weiter. Wie sich der Bach durch Fels und Bäume schlängelt, ist wirklich sehenswert. Ich wiederhole mich mal mit dem Begriff "märchenhaft" :-) Dem über Granitblöcke purzelnden Bach folge ich so ca 120 m. Die Kamera hat gut zu tun und ... jo, ich freu mich über diesen schönen Ort.
Nun zurück zum Fortstweg, da rechts weiter und an der folgenden Verzweigung nochmals rechts, bergan. Dieser Weg überquert den (vorhin schon gequerten) Harzbach jetzt einige Male. Auch er führt heute viel Wasser, sprich: vermutlich deutlich mehr als sonst. Aus den umliegenden bewaldeten Hängen sprudelt, gluckert und plätschert es ebenfalls überall heraus und herunter. Solch ein wasserreiche Wanderung hatte ich lange nimmer und der Wasserreichtum wird mich nun bis zum Ende begleiten. Nochmals geht es nun auf einem kleine Abstecher linkerhand zu einer karten-verzeichneten Felsgruppe. Wieder ist es schöner, wild durcheinander gewürfelter Granit. Die Sonne hat alles zum Glück schon gut abgetrocknet und in lustiger Kraxelei turne ich mal von der südöstlichen Seite hoch. Das Moos auf dem Granit leuchtet in gewohnter Manier herrlich-alljahres-frisch-hellgrün, ich schau mich in aller Ruhe um und mache eine Pause. Nun wieder zurück zur Weggabelung und weiter bergan, östlich in das Quellgebiet des Harzbachs. Sogar die ersten Blüten der Saison begegnen mir heute: es ist gelb leuchtender Huflattich an einem Bachrand! Oben dann links, nördlich/nordwestlich auf einem offenbar frisch ausgeschnittenen Weg. Der Grund für den (hier noch) "perfekten Weg" wird bald klar: ich komme an einer und in der Folge an noch so einigen zu Brunnen gefassten Quellen vorbei, hier wird offenbar jede Menge Trinkwasser gewonnen. Auch mal interessant! Ein Blick auf die OSM-Karte bestätigt mir dies: ich befinde mich hier tatsächlich auf dem "Wasserleitungs-Weg". So wasserreich ist dieses Waldstück, dass der Weg überwiegend feucht-matschig ist und der Weg, bald eher ein rustikaler Pfad, alle paar Meter von einem flach durchs Unterholz fliessende Rinnsal oder einem Bächle gekreuzt wird. Viel beschauliches Gurgeln, Plätschern und Gluckern also auch hier. In einem Westbogen geht es nördlich, bis ich schliesslich wieder auf der Lichtung der Waldgaststätte Scherrhof angelangt bin. Hier sind zwischenzeitlich auch ein paar Ausflügler angekommen, die auf der Wiese die Sonne geniessen.
Fazit: eine nette kleine Runde mit Wald, Fels und Wasser – was braucht man mehr :-) Nächstes Mal erkunde ich den Oberlauf der Grimbach-Wasserfälle noch weiter. T3/I für die weglosen Abschnitte und den Granit, Rest T1-2.
Das durchwanderte Gebiet war an diesem Tag sehr wasserreich, und so passt als Soundtrack zur Tour Walk Across The Water von den Black Keys hervorragend.
Los geht's am Wanderparkplatz beim schön gelegenen Waldgasthaus Scherrhof. Am Gebäude vorbei stiefle ich durch lichten Buchen- und Fichten-Bestand in westliche Richtung erstmal zum Eberkopf (602 m), denn sein südlicher "Gipfel"-Bereich hält laut Karte wohl ein paar Felsle zu Erkunden bereit. Und tatsächlich finde ich dort eine (schon fortgeschritten) verwitterte Nase aus Granit vor, die von mir dann auch freudigst erkraxelt wird. "Fortgeschritten verwittert" heißt in diesem Fall (wie auch sonst oft im Schwarzwald): den Haupt-Felsen vorgelagert ist eine Schutt-/Blockhalde, die aus über vom Hauptfels ("Nährfels") abgesprengten und heruntergerollten kleinen Felsfragmenten besteht. Und wenn man dort einfach mal über ein paar weitere Jahrtausende hinweg stehenbliebe, würde man (mit Bedauern) feststellen, dass auch die derzeit noch kompakt aufragendene Felsen nach und nach, von Wetter und Zeit, zu Schutt zerkleinert werden und iwann nimmer da sind :-(
Nach diesen melancholisch gestimmten Gedanken nun wieder runter, ein Stückle des Hinwegs zurück und (kurz überrascht von den ersten Zitronenfaltern!) unten dann rechts weiter, dem Eberbach folgend. Er durchfliesst einen schönen Wiesengrund, auf dem gerade Hochland-Rinder weiden. Sie sind mit ihrem zottelig-dicken Fell und den lang-geschwungenen Hörnern ein wirklicher Hingucker und man fragt sich, ob sie durch den dichten Fell-Vorhang vor ihren Augen überhaupt etwas sehen können ;-) Südlich wieder bergan, am Rande einer Lichtung das Gehöft Neuhaus passierend, und weiter oben über einen aus Grantiblöcken gemauerten und offenbar uralten Durchlass rechts über den Harzbach. Den treffe ich weiter oben wieder, ich folge ihm hier erstmal links hoch, zunächst auf einer Rückegasse, dann weglos. Lebhaft poltert der Bach durch seinen Grund. Nahebei wird er vom Zufluss des Grimbachs gespeist, seine Wasserfälle sind ja mein heutiges Hauptziel. Das Unterholz wird dichter, ich wende mich deswegen vom Bachlauf ab und gehe den Waldhang rechts weiter weglos herauf. Ich treffe auf einen Wirtschaftsweg, dem ich nach links folge. Rechterhand ragen nun bald dicht-gruppierte und reichlich moos-verzierte Granitfelsen auf. Und linkerhand rauscht unten schon der Grimbach in seinem Tobel herab. Eine wunderschöne Märchenwald-Stimmung, obwohl ich hier auf einem ganz profanen, breiten Wirtschaftsweg wandere. In der Wegkurve, die die Kerbung des Grimbach-Tobels umschreibt, treffe ich jetzt auf die neugierig erwarteten Grimbach-Wasserfälle. Sie sind kein sensationelles Fallstufen-Wunder, sondern eher eine Folge kleiner Kaskaden, aber auch damit ein durchaus sehenswerter Anblick: laut rauschend durchfliesst der Grimbach im dunklen Tann einen Hindernis-Parcour aus moos-bewachsenen Felsblöcken. Vermutlich führt er nicht immer so viel Wasser wie heute, derzeit kommt ja viel von der Schneeschmelze herunter. Quellgebiet ist das Kar am Mittelfeldkopf (938 m), der zum Höhenzug der Badener Höhe (1002 m) gehört. Passenderweise steht die Sonne gerade in der Achse des Bachs, hier und da glitzert aufspritzende Gischt im Licht. Rechts sind am ersten Stück ein paar alte, in den Stein gehauene Treppenstufen zu erkennen, hier kann man fix hoch und oben dann weglos, aber einfach weiter. Wie sich der Bach durch Fels und Bäume schlängelt, ist wirklich sehenswert. Ich wiederhole mich mal mit dem Begriff "märchenhaft" :-) Dem über Granitblöcke purzelnden Bach folge ich so ca 120 m. Die Kamera hat gut zu tun und ... jo, ich freu mich über diesen schönen Ort.
Nun zurück zum Fortstweg, da rechts weiter und an der folgenden Verzweigung nochmals rechts, bergan. Dieser Weg überquert den (vorhin schon gequerten) Harzbach jetzt einige Male. Auch er führt heute viel Wasser, sprich: vermutlich deutlich mehr als sonst. Aus den umliegenden bewaldeten Hängen sprudelt, gluckert und plätschert es ebenfalls überall heraus und herunter. Solch ein wasserreiche Wanderung hatte ich lange nimmer und der Wasserreichtum wird mich nun bis zum Ende begleiten. Nochmals geht es nun auf einem kleine Abstecher linkerhand zu einer karten-verzeichneten Felsgruppe. Wieder ist es schöner, wild durcheinander gewürfelter Granit. Die Sonne hat alles zum Glück schon gut abgetrocknet und in lustiger Kraxelei turne ich mal von der südöstlichen Seite hoch. Das Moos auf dem Granit leuchtet in gewohnter Manier herrlich-alljahres-frisch-hellgrün, ich schau mich in aller Ruhe um und mache eine Pause. Nun wieder zurück zur Weggabelung und weiter bergan, östlich in das Quellgebiet des Harzbachs. Sogar die ersten Blüten der Saison begegnen mir heute: es ist gelb leuchtender Huflattich an einem Bachrand! Oben dann links, nördlich/nordwestlich auf einem offenbar frisch ausgeschnittenen Weg. Der Grund für den (hier noch) "perfekten Weg" wird bald klar: ich komme an einer und in der Folge an noch so einigen zu Brunnen gefassten Quellen vorbei, hier wird offenbar jede Menge Trinkwasser gewonnen. Auch mal interessant! Ein Blick auf die OSM-Karte bestätigt mir dies: ich befinde mich hier tatsächlich auf dem "Wasserleitungs-Weg". So wasserreich ist dieses Waldstück, dass der Weg überwiegend feucht-matschig ist und der Weg, bald eher ein rustikaler Pfad, alle paar Meter von einem flach durchs Unterholz fliessende Rinnsal oder einem Bächle gekreuzt wird. Viel beschauliches Gurgeln, Plätschern und Gluckern also auch hier. In einem Westbogen geht es nördlich, bis ich schliesslich wieder auf der Lichtung der Waldgaststätte Scherrhof angelangt bin. Hier sind zwischenzeitlich auch ein paar Ausflügler angekommen, die auf der Wiese die Sonne geniessen.
Fazit: eine nette kleine Runde mit Wald, Fels und Wasser – was braucht man mehr :-) Nächstes Mal erkunde ich den Oberlauf der Grimbach-Wasserfälle noch weiter. T3/I für die weglosen Abschnitte und den Granit, Rest T1-2.
Tourengänger:
Schubi

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