Winterlich: Oelsengrund und Klein-Liebenau
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Wetterbedingte Alternativtour
Zum Abschluss der bewegungsarmen Feiertage hatte ich eine Wanderung auf den exponierten Hochflächen des Gemeindegebietes Bad Gottleuba-Berggießhübel geplant. Der vorhergesagte kräftige böige Wind entpuppte sich bei näherer Betrachtung als formidabler Sturm. Kurzfristig beschloss ich daher, auf eine bereits schon einmal absolvierte Talwanderung auszuweichen, für die es keine größere Vorbereitung mehr bedurfte.
Dazu fuhr ich nach Oelsen und parkte das Auto am unteren Ortsende. Auf meinem Weg talwärts unterzog ich größere im Wind schwankende Bäume in Wegnähe jeweils einer Sicht- und Hörkontrolle. Zu Beginn ging ich entlang des Oelsenbaches, passierte die Vorsperre am Oelsenbach und traf später auf den Uferweg der Trinkwassertalsperre Bad Gottleuba. Hier befand ich mich im Windschatten und der Sturm rauschte mit voller Wucht in die gegenüberliegende Talseite. Auf dem Uferweg gelangte ich zur Vorsperre an der Gottleuba. Nach einer Weile wurde später links neben dem Weg ein Fundament sichtbar, das am Rand die Reste eines schmiedeeisernen Geländers trug. Oben auf der Plattform stand ein großer alter Baum, hier handelte es sich um den einstigen Standort der Clemens- bzw. Niedermühle. Diese gehörte zum Ort Oelsen und war etwa 700 Jahre Mehl- und Brotlieferant des Ortes. Nach dem Hochwasser 1927 wurde sie zum Gasthaus umgebaut und später als Ferienheim genutzt. 1969 wurde sie zum Schutz der Trinkwassertalsperre aus dem Wassereinzugsgebiet entfernt. Noch ein Stück talaufwärts befanden sich das zugehörige Wehr in der Gottleuba und der Durchlass des alten Mühlgrabens unter der alten Talstraße. Nachdem es plötzlich ca. 40 m entfernt in einem gleichmäßig mittelhohen wenig windexponierten Fichtenwald zu einem Baumfall kam, war es mit entspanntem Wandern erst einmal vorbei. Vorsichtig bewegte ich mich dennoch weiter, da auch der Rückweg keine ungefährliche Option war.
Danach erreichte ich die heutige Straße, ca. 200 m ging es an ihrem Rand entlang, dann bog sie nach rechts über eine Brücke ab. Ich ging geradeaus weiter. Im Bereich einer alten Straßenbrücke nahm ich die Erkundung des Mühlgrabens der einstigen Paust- bzw. Obermühle auf. Nach der zweiten Brücke befand sich einst der Dorfplatz von Oelsengrund. Das Stück einer Mauer, das ich hier 2011 noch intakt fotografiert hatte, ist vermutlich durch Forstarbeiten vollends zerstört worden. Nun erinnern nur noch der Durchlass des einstigen Mühlgrabens, vereinzelte Obstbäume und kleine Lichtungen an die Siedlung. Oelsengrund geht auf einen Eisenhammer zurück, der von 1350-1551 Eisenerz aus dem Berggießhübeler Revier verarbeitete. Der Ort selbst wurde erst nach Niedergang des Hammers erwähnt, an seine Stelle trat danach die Ebertmühle.
Der Sturm war nach dem Durchzug des Hauptwindfeldes plötzlich abgeflaut. Nachdem die alte Straße nochmals das Ufer wechselte, befand sich neben dem mittlerweile stark beschädigten Feuerwehrhaus die Baustelleninstallation einer Erkundungsbohrung für den Erzgebirgsbasistunnel der künftigen Neubaubahnstrecke Dresden - Prag. Nicht allzu weit entfernt folgte noch eine zweite Bohrstelle. Im weiteren Verlauf tauchte linker Hand am Bach stehend die Ruine der Meiselmühle auf. Oberhalb gab es noch ein altes Wohnhaus am Hang. Heute erkundete ich den einstigen Mühlgrabenverlauf bis zum Fassungspunkt. Die Straße wandte sich genau darüber in einiger Höhe um eine Felsklippe, die Stützmauer und die Hälfte der Fahrbahn waren irgendwann einmal in den Bach gestürzt. Durch die von der leichten Schneeauflage hervorgehobenen Geländekonturen lokalisierte ich unmittelbar hinter der Kurve den einstigen Standort der Köhlermühle. Diese wurde beim Hochwasser 1927 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Auch hier erkundete ich den Mühlgrabenverlauf bis zum Fassungspunkt. Nun kam die Brücke über den Nasenbach in den Blick. Hier lief ich zunächst im Tal weiter bis zur Wüstung Klein-Liebenau. Direkt an der heutigen Grenze zu Tschechien befand sich zwischen 1350-1650 ebenfalls ein Eisenhammer. Die spätere Kleinsiedlung mit Grenzübergang wurde im Zuge des Talsperrenbaues aus dem Wassereinzugsgebiet entfernt.
Ich lief den Talweg zurück bis zur Nasenbachbrücke. Am Nasenbach entlang stieg ich aus dem Tal der Gottleuba heraus, unterquerte dabei die Autobahnbrücke der A 17/D 8 Dresden-Prag. Auf der Höhe angekommen, ging ich ein kleines Stück auf der alten Dresden-Teplitzer Poststraße entlang und überquerte auf einer Brücke die heute weitgehend verkehrslose Autobahn. Dahinter zweigte ich wieder talwärts ab. Auf dem weiteren Weg passierte ich ein einsam gelegenes bewohntes Grundstück, das von mehreren Herdenschutzhunden bewacht wurde. Am Talgrund angekommen, ging es ein kurzes Stück auf bekanntem Weg zurück, bevor ich am einstigen Dorfplatz von Oelsengrund bergwärts abbog. In einigen Schleifen gewann der Lappenbuschweg an Höhe. An einer Bank legte meine Mittagsrast ein. Etwas unpassend dazu gewann der Wind wieder an neuer Stärke. Später erreichte ich die offene Hochfläche. Im Ort Oelsen angekommen, umrundete ich noch die Kirche und lief entlang der Dorfstraße talwärts zum unteren Ortsende und dem Auto zurück.
Die Gehzeit betrug 4 h. Die Wanderung hat T1-Charakter, die Erkundung der Mühlgrabenverläufe abweichend T2.
Zum Abschluss der bewegungsarmen Feiertage hatte ich eine Wanderung auf den exponierten Hochflächen des Gemeindegebietes Bad Gottleuba-Berggießhübel geplant. Der vorhergesagte kräftige böige Wind entpuppte sich bei näherer Betrachtung als formidabler Sturm. Kurzfristig beschloss ich daher, auf eine bereits schon einmal absolvierte Talwanderung auszuweichen, für die es keine größere Vorbereitung mehr bedurfte.
Dazu fuhr ich nach Oelsen und parkte das Auto am unteren Ortsende. Auf meinem Weg talwärts unterzog ich größere im Wind schwankende Bäume in Wegnähe jeweils einer Sicht- und Hörkontrolle. Zu Beginn ging ich entlang des Oelsenbaches, passierte die Vorsperre am Oelsenbach und traf später auf den Uferweg der Trinkwassertalsperre Bad Gottleuba. Hier befand ich mich im Windschatten und der Sturm rauschte mit voller Wucht in die gegenüberliegende Talseite. Auf dem Uferweg gelangte ich zur Vorsperre an der Gottleuba. Nach einer Weile wurde später links neben dem Weg ein Fundament sichtbar, das am Rand die Reste eines schmiedeeisernen Geländers trug. Oben auf der Plattform stand ein großer alter Baum, hier handelte es sich um den einstigen Standort der Clemens- bzw. Niedermühle. Diese gehörte zum Ort Oelsen und war etwa 700 Jahre Mehl- und Brotlieferant des Ortes. Nach dem Hochwasser 1927 wurde sie zum Gasthaus umgebaut und später als Ferienheim genutzt. 1969 wurde sie zum Schutz der Trinkwassertalsperre aus dem Wassereinzugsgebiet entfernt. Noch ein Stück talaufwärts befanden sich das zugehörige Wehr in der Gottleuba und der Durchlass des alten Mühlgrabens unter der alten Talstraße. Nachdem es plötzlich ca. 40 m entfernt in einem gleichmäßig mittelhohen wenig windexponierten Fichtenwald zu einem Baumfall kam, war es mit entspanntem Wandern erst einmal vorbei. Vorsichtig bewegte ich mich dennoch weiter, da auch der Rückweg keine ungefährliche Option war.
Danach erreichte ich die heutige Straße, ca. 200 m ging es an ihrem Rand entlang, dann bog sie nach rechts über eine Brücke ab. Ich ging geradeaus weiter. Im Bereich einer alten Straßenbrücke nahm ich die Erkundung des Mühlgrabens der einstigen Paust- bzw. Obermühle auf. Nach der zweiten Brücke befand sich einst der Dorfplatz von Oelsengrund. Das Stück einer Mauer, das ich hier 2011 noch intakt fotografiert hatte, ist vermutlich durch Forstarbeiten vollends zerstört worden. Nun erinnern nur noch der Durchlass des einstigen Mühlgrabens, vereinzelte Obstbäume und kleine Lichtungen an die Siedlung. Oelsengrund geht auf einen Eisenhammer zurück, der von 1350-1551 Eisenerz aus dem Berggießhübeler Revier verarbeitete. Der Ort selbst wurde erst nach Niedergang des Hammers erwähnt, an seine Stelle trat danach die Ebertmühle.
Der Sturm war nach dem Durchzug des Hauptwindfeldes plötzlich abgeflaut. Nachdem die alte Straße nochmals das Ufer wechselte, befand sich neben dem mittlerweile stark beschädigten Feuerwehrhaus die Baustelleninstallation einer Erkundungsbohrung für den Erzgebirgsbasistunnel der künftigen Neubaubahnstrecke Dresden - Prag. Nicht allzu weit entfernt folgte noch eine zweite Bohrstelle. Im weiteren Verlauf tauchte linker Hand am Bach stehend die Ruine der Meiselmühle auf. Oberhalb gab es noch ein altes Wohnhaus am Hang. Heute erkundete ich den einstigen Mühlgrabenverlauf bis zum Fassungspunkt. Die Straße wandte sich genau darüber in einiger Höhe um eine Felsklippe, die Stützmauer und die Hälfte der Fahrbahn waren irgendwann einmal in den Bach gestürzt. Durch die von der leichten Schneeauflage hervorgehobenen Geländekonturen lokalisierte ich unmittelbar hinter der Kurve den einstigen Standort der Köhlermühle. Diese wurde beim Hochwasser 1927 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Auch hier erkundete ich den Mühlgrabenverlauf bis zum Fassungspunkt. Nun kam die Brücke über den Nasenbach in den Blick. Hier lief ich zunächst im Tal weiter bis zur Wüstung Klein-Liebenau. Direkt an der heutigen Grenze zu Tschechien befand sich zwischen 1350-1650 ebenfalls ein Eisenhammer. Die spätere Kleinsiedlung mit Grenzübergang wurde im Zuge des Talsperrenbaues aus dem Wassereinzugsgebiet entfernt.
Ich lief den Talweg zurück bis zur Nasenbachbrücke. Am Nasenbach entlang stieg ich aus dem Tal der Gottleuba heraus, unterquerte dabei die Autobahnbrücke der A 17/D 8 Dresden-Prag. Auf der Höhe angekommen, ging ich ein kleines Stück auf der alten Dresden-Teplitzer Poststraße entlang und überquerte auf einer Brücke die heute weitgehend verkehrslose Autobahn. Dahinter zweigte ich wieder talwärts ab. Auf dem weiteren Weg passierte ich ein einsam gelegenes bewohntes Grundstück, das von mehreren Herdenschutzhunden bewacht wurde. Am Talgrund angekommen, ging es ein kurzes Stück auf bekanntem Weg zurück, bevor ich am einstigen Dorfplatz von Oelsengrund bergwärts abbog. In einigen Schleifen gewann der Lappenbuschweg an Höhe. An einer Bank legte meine Mittagsrast ein. Etwas unpassend dazu gewann der Wind wieder an neuer Stärke. Später erreichte ich die offene Hochfläche. Im Ort Oelsen angekommen, umrundete ich noch die Kirche und lief entlang der Dorfstraße talwärts zum unteren Ortsende und dem Auto zurück.
Die Gehzeit betrug 4 h. Die Wanderung hat T1-Charakter, die Erkundung der Mühlgrabenverläufe abweichend T2.
Tourengänger:
lainari

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