Struffelt inside out


Publiziert von detlefpalm , 16. November 2020 um 08:57.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Eifel
Tour Datum: 6 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 1:15
Aufstieg: 130 m
Abstieg: 130 m
Strecke:4.6 Kilometer

Die offizielle Struffelt-Tour ist eine von Fremdenverkehrsverbänden ausgewiesene Tour; von Gebietskennern deswegen disqualifiziert. Bei unserer Fahrradumrundung hatten wir uns einen unbeschilderten Pfad gemerkt; heute wird er erprobt. 

Bald wissen wir, weshalb er un-beschildert ist; zwischen Moor und Feuchtgebiet bleibt nur noch wenig Raum. In dem Bewusstsein, Abenteuer genossen zu haben, genießen wir die offiziellen Pfade.

Unumwunden gestehen wir, dass der Struffelt fußläufig eine interessante Sache ist. Vom Aussichtspunkt der 'Drei Moorleichen' (ohne sichtbare Moorleichen) sieht man bis nach Aachen, und insbesondere auf den Lousberg. Hier - adaptiert von Wikipedia - seine Entstehung:

Als den Aachenern das Geld für den Dombau ausging, schlossen sie einen Pakt mit dem Teufel. Gegen eine ansehnliche Menge Gold versprachen sie ihm die Seele des ersten Lebewesens, das den Dom betrat. Die Aachener jagten dann einen Wolf in den Dom, den sie in den Ardennen gefangen hatten. Aus Wut schlug der Teufel die bronzene Tür des Domes derart heftig zu, dass sein Daumen in der Tür steckenblieb und abgerissen wurde. Der Daumen steckt noch heute in einem der beiden „Wolfsköpfe“ an der Domtür  – und wem es gelingt, den Daumen herauszuziehen, der erhält vom Domkapitel ein goldenes Kleid.

Der Teufel sann auf Rache und wollte den Dom für immer verschütten. Hierfür sammelte er an der Nordseeküste tonnenweise Sand ein, den er in riesige Säcke füllte und Richtung Aachen trug. Als er mit seiner Last verschnaufen musste, kam ihm eine ältere, ärmlich gekleidete Frau entgegen. Der Teufel fragte sie, wie weit er denn noch zu schleppen habe. Die Frau aber war „lous“, was im Aachener Dialekt „schlau“ bedeutet. An seinem Pferdefuß und dem Schwanz hatte sie erkannt, wer da vor ihr saß. So sagte sie, dass sie vom Aachener Markt komme, der allerdings furchtbar weit weg sei. Dabei zeigte sie auf ein steinhartes Brot, das sie in einem Korb trug und auf ihre verschlissenen Schuhe. Beides hätte sie auf dem Markt neu erstanden. Der Teufel war über die Aussicht, seine Last noch so weit schleppen zu müssen, derart verärgert, dass er den Sand an Ort und Stelle liegen ließ - den heutigen Lousberg.

Tourengänger: detlefpalm


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WS
31 Okt 20
Riding to the Struffelt · detlefpalm
L

Kommentare (3)


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Schubi hat gesagt:
Gesendet am 16. November 2020 um 13:05
Ach, schön, Danke für die beiden Teufelssagen. In meiner Aachener Zeit habe ich die auch immer bedeutungsschwangerst und mit tiefer Stimme meine Gästen erzählt ...
Allerdings fehlt beim zweiten Teil der Sage etwas wichtiges: nämlich, dass dieser hingeworfen-liegengelassene Sack Sand seither den besagten Lousberg bildet (den ihr von eurer Tour aus gesehen habt, und der ja der "Hausberg" Aachens ist).

detlefpalm hat gesagt: RE: Ja genau
Gesendet am 16. November 2020 um 14:38
Danke, habe den Text erweitert, damit klar ist, dass der Sack Sand der Lousberg ist....

Ich hoffe, du hast Aachen auch sonst in schöner Erinnerung!

Schubi hat gesagt: RE: Ja genau
Gesendet am 16. November 2020 um 16:21
Sympathische Stadt – hab mich da sehr wohl gefühlt!


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