Gr. Diamantstock - über die Obre Bächli-Lücke


Publiziert von kleopatra , 17. August 2009 um 20:21.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Oberhasli
Tour Datum:15 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Strecke:Räterichbodensee - Bächltalhütte - Obre Bächli-Lücke - Gr. Diamantstock - Ostflanke - Bächlihütte - Räterichbodensee
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto oder Postauto zum Räterichseeboden (Parkplatz gleich unterhalb oder bereits in der Kehre direkt am Fusse der Staumauer abbiegen und ein paar Meter hinauf.)
Unterkunftmöglichkeiten:Bächlitalhütte
Kartennummer:255S - Sustenpass

Abseits des grossen Andrangs über den Ostgrat sollte dies ein recht einsamer Aufstieg in grossartiger Landschaft auf den Grossen Diamanstock werden ...

Tag 1
Am ersten Tag ging es direkt von der Staumauer des Räterichbodensees in ca. 2 Stunden zur  Bächlitalhütte. Der Aufstieg ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und führt zuerst über unzählige Granittreppen und dann durch ein beeindruckendes Tal, welches wie ein grosses sandiges Flussdelta aussieht.

Tag 2
Um Staus am Berg vorzubeugen serviert die Bächlitalhütte gestaffeltes Frühstück und so kamen wir um 5 Uhr in die Gänge. Zuerst folgten wir dem Rücken nördlich des Talbodens bis zum Bach. Hier entweder direkt über die Gletscherzunge oder rechts auf der Moräne haltend hoch und dann unter dem ersten Felsriegel wieder auf den Gletscher. Bis zum ersten flacheren  Gletscherstück (auf ca. 2600m) lag ausreichend Geröll, sodass man nicht mal Steigeisen montieren brauchte. Dort folgten wir dann den anderen Kletterern zum Einstieg des Ostgrats, den wir aber rechts liegen liessen und um den Fuss des Diamanstocks herum zur Obren Bächli-Lücke querten.

Vom Bergschrund (kein Problem bei uns) führt eine Leiter zur Lücke rauf, wo sich erstmals eine tolle Sicht auf das Gebiet ums Wetterhorn eröffnete. Von der Lücke zuerst auf der Nordseite immer dem einfachsten Weg folgend auf den Grat. Angeblich hätte hier eine III-Stelle sein sollen, doch die eigentliche Schwierigkeit erwartete uns dann erst am Grat noch vor der Vereinigung mit dem Normalweg. Dort stellte sich uns ein ca. 8-10m hoher Felsblock in den Weg, der wohl aufgrund der Wegspuren von einigen nordseitig um gangen wird. Nach etwas Suchen war auch dieser gemeistert, mindestens III (gratuliere an Csilla!) und dann ging es weiter in teils Gehgelände, teils Kletterei bis II direkt über den Grat zum Gipfel (kurz vor dem Gipfel wieder auf die Nordseite ausweichen - ca. 5h von der Hütte).

Auf dem Rückweg stiegen wir dann beim ersten Steinmann nach Süden ab, tendenziell immer links haltend. Auf dem ersten Band direkt nach links, bis wieder ein Steinmann in das Band zum Gletscher führt. Auch dort konnten wir den Berschrund problemlos überwinden. Für den Abstieg sollte man wieder den gleichen Weg (vorbei am Ostgrat-Einstieg) nehmen, da der direkte Weg über das Schuttfeld sehr unangenehm ist. Der restliche Abstieg zog sich dann etwas durch die viele Stolperei über das Geröll am Gletscher. Nach einer kleinen Stärkun in der Hütte ging es dann noch gemütlich ins Tal.

Tourenbeschreibung: SAC-Führer Hochtouren Berner Alpen, Tour Nr. 501 (Hüttenzustieg), 576, 578a und Abstieg über 579

Tourengänger: kleopatra


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Kommentare (3)


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danueggel hat gesagt: Sehr schöne Tour...
Gesendet am 17. August 2009 um 20:39
und danke für die Bilder, der Gross Diamantstock bleibt mir in bester Erinnerung. Interessante Variante direkt über den ganzen Grat. Wenn dir der Ostgrat genauso wie mir den Mund wässrig gemacht hat, wäre das mal ein mögliches Tourenprojekt.

Gruss
Daniel

Alpin_Rise hat gesagt: Ostgrat
Gesendet am 3. Oktober 2011 um 13:18
Ciao Kleo,

waren gestern bei Traumverhältnisse am Ostgrat - eine wunderbare Tour, solange man nicht im Stau stecken bleibt.

G, Rise

kleopatra hat gesagt: RE:Ostgrat
Gesendet am 3. Oktober 2011 um 14:50
Coole Sache, hätte ich 2 Tage Zeit gehabt wäre ich gerne mitgekommen! Der Ostgrat ist auch so eine Tour die noch auf eine Bezwingung wartet!
... und das mit dem Stau, davon kann ich seit gestern am Gross Furkahorn ein Lied davon singen ... ich finde es gleicht mittlerweile fast einem Wunder, dass wir am Gross Bielenhorn quasi allein waren!


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