Von Obertilliach auf Steinrastl, Eggenkofel Westgipfel, Tamerlanhöhe, Gedeindlspitze, wilder Abstieg


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 6. Oktober 2020 um 18:03.

Region: Welt » Österreich » Außerhalb der Alpen » Osttirol » Lienzer Dolomiten
Tour Datum: 1 Oktober 2020
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:30

Über Wanderwege erreichte ich am Vormittag den flachen Gipfel des Steinrastls, von dem man eine herrliche Aussicht und auch einen schönen Blick zum Eggenkofel hat, der zwei Gipfel aufweist, auf die jeweils eine markierte Route führt.

Nach dem kurzen Marsch zur Eintiefung unterhalb des Westgipfels ging es steil entlang von Markierungen zum Westgrat des Westgipfels hinauf. Ein Steig besteht nicht, sodass man fast beliebig aufsteigen kann. Überwiegend ist man im steilen Gras unterwegs, was bei Nässe gefährlich werden kann. Am Gipfelgrat muss man wenige Meter über den dort schmalen Grat bzw. rechts davon im oberen Teil einer Rinne, in der Geröll liegt, gehen, wenn es nicht so ausgesetzt sein soll. Letztere Möglichkeit nutzte ich beim Aufstieg, da an der Kante Schnee lag.

Nach kurzem Aufenthalt auf dem Gipfel stieg ich wieder am Westgrat ab, wobei ich über die oben erwähnte schneebedeckte Kante balancierte. Hinter dem Richtungswechsel der Markierung vom Grat in die Südflanke führte mich eine Wegspur noch ein kurzes Stück am Grat weiter, bis ich an eine Stelle kam, wo ich sehen konnte, dass er zu schwierig zu begehen ist. Deshalb stieg ich ein paar Meter südwärts ab, bis ich eine Möglichkeit sah, südwestwärts in der geröll- u. nach dem Schneefall Ende September teils schneebedeckten Flanke abzusteigen (T5+), bis man sie gut nach rechts zum Westgrat queren konnte.

Nach der Querung zum Grat stieß ich bald auf den Steig, der von Südosten her hier hinaufführt. Über ihn wanderte ich zum Gipfel der Tamerlanhöhe. Von dort sah der Grat zur Gedeindlspitze gut begehbar aus. Unterwegs musste ich zwei kurze II-er-Stellen abklettern u. einen Fels rechts etwas unangenehm am oberen Ende der Steilflanke umgehen. Es bestehen Wegspuren, wohl Gamswechsel. Zum Gipfel gibt es dann am flachen Grat keine Schwerigkeiten mehr.

Der Rückweg erfolgte wieder Richtung Scharte vor der Tamerlanhöhe. In ihrer Nähe stieg  ich an geeigneter Stelle ab, um einer Wegspur zur Scharte zwischen Tamerlanhöhe und Sattelegg zu folgen. Da ich leider meine Wanderkarte verloren hatte, erkannte ich nicht, dass das Sattelegg ein unscheinbarer Gipfel ist, hinter dem man über einen Steig den Gontrunsattel erreichen u. von dort ins Gärbertal absteigen kann. So machte ich den Fehler, abkürzen zu wollen u. geriet nach Abstieg durch die Grasflanke weiter unten in Steilgelände über 2 tief eingeschnittenen Bachtobeln. Zwischen Latschen war zu erkennen, dass hier Gämsen unterwegs sind. Jedenfalls musste ich Steilgelände absteigen, wobei ich mich an den Latschenzweigen festhalten musste u. darunter noch über splittriges Gelände gehen, das für ein paar Meter vielleicht sogar mit T6+ bewertet werden muss. In der Bachschlucht ging es weiter, wobei es auch teilweise im Bachbett abwärts ging, sodass die Schuhe nass wurden. Das war wirklich ein eindrückliches Abenteuer, aber doch unnnötig. So verpasste ich den Bus, den ich erwischen wollte, machte aber das Beste daraus u. daher am folgenden Tag noch eine Tour, bei der ich freilich gern besseres Wetter gehabt hätte!



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