Schwule Winde? - auf den Taranaki

Im Pub komme ich mit einer Neuseeländerin ins Gespräch. Meine Pläne für den Mt. Taranaki sieht sie mit Skepsis. Ich solle mich vor den 'gayli winds' hüten! Was denkt die denn von mir?

Wer weiß, mit ohne I und Y (gale winds) wäre aus sich ein hübsches Paar geworden, quasi 'Der Schöne und das Biest'.

Wenigstens auf dem Taranaki war ich. Der richtige Tag zwischen zwei Regentagen. Trotzdem haben es heute nur zwei Leute auf den Gipfel geschafft. Die NP-Verwaltung setzt ein gnadenloses Zeitlimit...

Mehre Gruppen setzen sich rasend in Bewegung, weil wir bis spätestens 17:00 Uhr zurück sein müssen. Keine Ahnung, was passiert, wenn nicht. Werden wir dann im Nationalpark eingeschlossen? Zunächst falle ich ziehmlich zurück. Die analoge Fotoausrüstung drückt ganz schön auf den Buckel. Ein Kanadier schließt sich meinem gemächlichen Tempo an.

Irgendwann über der Baumgrenze fallen immer mehr der Schnellbergsteiger aus. Einigen ist es zu kalt (ich schwitze wie Sau)! Einige haben Angst nicht rechtzeitig zurück zu sein (es ist gerade einmal 13:00 Uhr, also viereinhalb Stunden nach dem Briefing und Aufbruch ).

14:15 Uhr, nur wenige Meter unter dem Gipfel auf einem Schneefeld. Ein Pärchen ringt zwischen umkehren und den letzten Metern und sie entscheiden sich fürs Umkehren. Der Kanadier und ich schauen uns nur kurz stumm an. Eine viertel Stunde später stehen wir auf dem Gipfel. Schnell ganz viele Fotos und dann rennen wir den Berg hinab.

Um 16:59 Uhr erreiche ich völlig außer Atem das Gate. Zwei Minuten später ist auch mein kanadischer Kumpel da. Die Nationalparktante straft uns mit einem sehr bösen Blick. Wir tragen uns geläutert aus dem Besucherbuch aus und stellen fest, dass wir heute die einzigen  waren, die sich bis zum Gipfel getraut haben.

Wir feiern in dem Pub. Die nette Kiwi hat heute leider frei...