Kögele (3030m) - einfacher Dreitausender zwischen Graden- und Gössnitztal
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Die Schobergruppe ist bekannt dafür, dass es relativ viele Dreitausender gibt, die auch von Bergwanderern mit entsprechender Trittsicherheit erreicht werden können. Da wären zum Beispiel Petzeck, Keeskopf, Hochschober, usw. Es gibt jedoch auch einige einfache Gipfel, die kaum bestiegen werden. Das trifft unter anderem auch auf das Kögele zu. Wenn man sich nördlich der Hornscharte am Weg zwischen Elberfelder Hütte und Adolf-Nossberger Hütte befindet, muss man nur 200 Extrahöhenmeter machen, um das Kögele zu besteigen. Warum tun das nur die wenigsten? Weil man von der Hornscharte mit lediglich 150 Hm Mehraufwand den höheren Kreuzkopf besteigen kann. Da sowohl ich, als mein heutiger Tourenpartner diesen bereits bestiegen hatten, war heute das Kögele unser Ziel.
Nun mussten wir uns noch für einen Ausgangspunkt entscheiden. Dabei wählten wir den wahrscheinlich kürzesten Zustieg aus, nämlich den vom Gradental. Wegen der eher mäßigen Wettervorhersage starteten wir bereits um 4:45 im Dunkeln beim Parkplatz. So mussten wir den Weg zum Gradenmoos mit Stirnlampen zurücklegen. Als wir dieses erreichten, wurde es dann auch schon hell. Der Steig begann irgendwann wieder anzusteigen, wir erreichten eine Weggabelung. Hier nahmen wir den rechten Weg. Dieser führte uns über eine versicherte Stufe nach oben, dann gelangten wir zur nächsten Verzweigung. Hier entschieden wir uns für den Weg Richtung Hornscharte bzw. Elberfelder Hütte. Der Weg war weiterhin angenehm zu begehen, wir gewannen trotzdem recht schnell an Höhe. Bei einem Flachstück wurde das Gelände felsiger, und wir querten hinüber zur Rinne, die von der Scharte steil nach unten fällt. Anfangs stiegen wir noch in der schuttigen Rinne auf, bald wechselte der Steig aber auf die rechten Begrenzungsfelsen. Entlang von Stahlseilen konnten wir die Hornscharte ohne Probleme erreichen.
Nun tauchte das erste Mal das Kögele mit seiner Aufstiegsflanke vor uns auf. Um dahinzugelangen, mussten wir allerdings vorher ca. 150 Höhenmeter entlang des markierten Weges Richtung Elberfelder Hütte absteigen. Anfangs erwartete uns eine steile Schuttrinne, durch die wir einfach abrutschen konnten, danach querten wir entlang von Stahlseilen aus der Rinne ins Kar südlich vom Kögele. Wir verließen hier den Weg, um durch die Flanke den Gipfel zu erreichen.
Uns erwartete ein Mix aus Schutt und Blöcken. Die erste Steilstufe überwanden wir, leicht nach links querend, unschwierig über Grasbänder. Von hier weg stiegen wir über die immer steiler werdende Flanke nach oben, wobei im oberen Teil leichte Kletterstellen zu überwinden waren (I). So gelangten wir auf den obersten Westgrat. Die letzten Meter zum Gipfel waren dann nur mehr einfache Blockkletterei (I). Auch wenn der Himmel bewölkt und die Temperatur recht niedrig war, so waren die allermeisten Gipfel frei: Großglockner, Ankogel, Hochalmspitze,... Wir konnten aber auch beobachten, wie ein ordentlicher Steinschlag den Steig unterhalb der Hornscharte traf. Gottseidank war hier noch niemand unterwegs.
Schließlich begannen wir mit dem Abstieg. Wir hatten uns dazu entschlossen, geradewegs durch die steile Gipfelrinne abzusteigen. Das war ebenfalls kein Problem (I), jedoch war hier die Steinschlaggefahr wesentlich größer, als am Aufstiegsweg. Danach gingen wir gerade nach unten, wobei bei dieser Routenwahl doch noch eine Kletterstelle bei der unteren Steilstufe auf uns wartete (I). Die letzten Meter hinunter zum markierten Steig bereiteten uns auch keine Probleme mehr.
Es folgte der nordseitige Aufstieg zurück zur Hornscharte. Als wir die Scharte erreicht hatten, beobachteten wir ein gefährliches Schauspiel. Hinter uns fielen erneut einige Steine mit Höllentempo auf den Steig - schon das 2. Mal! Wir hätten hier noch die Möglichkeit gehabt, den Kreuzkopf mitzunehmen. Da wir diesen jedoch bereits bestiegen hatten, und die Wettervorhersage nicht sonderlich gut war, verzichteten wir darauf. Es folgte wieder der versicherte Abstieg durch die steile Rinne. Dabei warnten wir alle Wanderer, die sich im Aufstieg zur Scharte befanden, vor den Steinschlägen auf der Nordseite. Der restliche Abstieg erfolgte über den markierten Steig, über den wir aufgestiegen waren. So gelangten wir um 12:15 - noch vor dem Gewitter - wieder zum Parkplatz.
Erwähnenswertes:
1. Der Aufstieg durch die Südflanke aufs Kögele ist nicht schwierig. Man kann dort über eine mehr oder weniger beliebige Route den Gipfel erreichen. Dabei überschreiten die Schwierigkeiten nie den 1. Schwierigkeitsgrad. Der Großteil des Geländes ist vollkommen unschwierig. Auf Steinschlag ist jedoch ständig aufzupassen.
2. Es gibt 3 mögliche Ausgangspunkte, die Südflanke vom Kögele zu erreichen. Neben unserem Zustieg über die Hornscharte kann man von Heiligenblut durchs Gössnitztal über die Langtalseen aufsteigen. Die dritte Möglichkeit führt vom Debanttal über die Gössnitzscharte. Die beiden Alternativen sind jedoch wesentlich länger.
3. Die Route über die Hornscharte ist auf der Nordseite sehr steinschlaganfällig! Ein Helm ist hier Pflicht!
4. Der Westgrat aufs Kögele ist ein wenig schwieriger (II). Die anderen Grate und Wände sollte man besser nicht begehen.
5. Der Verbindungsgrat zum Kreuzkopf ist schwierig (III). Will man diesen mitnehmen, besteigt man ihn am besten von der Hornscharte aus über den SW-Grat (I-II).
6. In der Umgebung der Adolf-Nossberger Hütte und der Elberfelder Hütte gibt es viele höhere und bekanntere Gipfel als das Kögele, die auch noch genauso einfach zu erreichen sind. Deswegen wird das Kögele nur selten bestiegen. Wegen der Nähe zum Steig zwischen den beiden Hütten erlebt man hier allerdings doch keine Bergeinsamkeit
7. Wegen des leichten Aufstieges, des tollen Panoramas sowie der geringen Frequentierung ist das Kögele ein wirklich schönes Ziel für Bergsteiger, die kein Problem mit leichten Kletterstellen haben. Eine Besteigung des Kögele ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Nun mussten wir uns noch für einen Ausgangspunkt entscheiden. Dabei wählten wir den wahrscheinlich kürzesten Zustieg aus, nämlich den vom Gradental. Wegen der eher mäßigen Wettervorhersage starteten wir bereits um 4:45 im Dunkeln beim Parkplatz. So mussten wir den Weg zum Gradenmoos mit Stirnlampen zurücklegen. Als wir dieses erreichten, wurde es dann auch schon hell. Der Steig begann irgendwann wieder anzusteigen, wir erreichten eine Weggabelung. Hier nahmen wir den rechten Weg. Dieser führte uns über eine versicherte Stufe nach oben, dann gelangten wir zur nächsten Verzweigung. Hier entschieden wir uns für den Weg Richtung Hornscharte bzw. Elberfelder Hütte. Der Weg war weiterhin angenehm zu begehen, wir gewannen trotzdem recht schnell an Höhe. Bei einem Flachstück wurde das Gelände felsiger, und wir querten hinüber zur Rinne, die von der Scharte steil nach unten fällt. Anfangs stiegen wir noch in der schuttigen Rinne auf, bald wechselte der Steig aber auf die rechten Begrenzungsfelsen. Entlang von Stahlseilen konnten wir die Hornscharte ohne Probleme erreichen.
Nun tauchte das erste Mal das Kögele mit seiner Aufstiegsflanke vor uns auf. Um dahinzugelangen, mussten wir allerdings vorher ca. 150 Höhenmeter entlang des markierten Weges Richtung Elberfelder Hütte absteigen. Anfangs erwartete uns eine steile Schuttrinne, durch die wir einfach abrutschen konnten, danach querten wir entlang von Stahlseilen aus der Rinne ins Kar südlich vom Kögele. Wir verließen hier den Weg, um durch die Flanke den Gipfel zu erreichen.
Uns erwartete ein Mix aus Schutt und Blöcken. Die erste Steilstufe überwanden wir, leicht nach links querend, unschwierig über Grasbänder. Von hier weg stiegen wir über die immer steiler werdende Flanke nach oben, wobei im oberen Teil leichte Kletterstellen zu überwinden waren (I). So gelangten wir auf den obersten Westgrat. Die letzten Meter zum Gipfel waren dann nur mehr einfache Blockkletterei (I). Auch wenn der Himmel bewölkt und die Temperatur recht niedrig war, so waren die allermeisten Gipfel frei: Großglockner, Ankogel, Hochalmspitze,... Wir konnten aber auch beobachten, wie ein ordentlicher Steinschlag den Steig unterhalb der Hornscharte traf. Gottseidank war hier noch niemand unterwegs.
Schließlich begannen wir mit dem Abstieg. Wir hatten uns dazu entschlossen, geradewegs durch die steile Gipfelrinne abzusteigen. Das war ebenfalls kein Problem (I), jedoch war hier die Steinschlaggefahr wesentlich größer, als am Aufstiegsweg. Danach gingen wir gerade nach unten, wobei bei dieser Routenwahl doch noch eine Kletterstelle bei der unteren Steilstufe auf uns wartete (I). Die letzten Meter hinunter zum markierten Steig bereiteten uns auch keine Probleme mehr.
Es folgte der nordseitige Aufstieg zurück zur Hornscharte. Als wir die Scharte erreicht hatten, beobachteten wir ein gefährliches Schauspiel. Hinter uns fielen erneut einige Steine mit Höllentempo auf den Steig - schon das 2. Mal! Wir hätten hier noch die Möglichkeit gehabt, den Kreuzkopf mitzunehmen. Da wir diesen jedoch bereits bestiegen hatten, und die Wettervorhersage nicht sonderlich gut war, verzichteten wir darauf. Es folgte wieder der versicherte Abstieg durch die steile Rinne. Dabei warnten wir alle Wanderer, die sich im Aufstieg zur Scharte befanden, vor den Steinschlägen auf der Nordseite. Der restliche Abstieg erfolgte über den markierten Steig, über den wir aufgestiegen waren. So gelangten wir um 12:15 - noch vor dem Gewitter - wieder zum Parkplatz.
Erwähnenswertes:
1. Der Aufstieg durch die Südflanke aufs Kögele ist nicht schwierig. Man kann dort über eine mehr oder weniger beliebige Route den Gipfel erreichen. Dabei überschreiten die Schwierigkeiten nie den 1. Schwierigkeitsgrad. Der Großteil des Geländes ist vollkommen unschwierig. Auf Steinschlag ist jedoch ständig aufzupassen.
2. Es gibt 3 mögliche Ausgangspunkte, die Südflanke vom Kögele zu erreichen. Neben unserem Zustieg über die Hornscharte kann man von Heiligenblut durchs Gössnitztal über die Langtalseen aufsteigen. Die dritte Möglichkeit führt vom Debanttal über die Gössnitzscharte. Die beiden Alternativen sind jedoch wesentlich länger.
3. Die Route über die Hornscharte ist auf der Nordseite sehr steinschlaganfällig! Ein Helm ist hier Pflicht!
4. Der Westgrat aufs Kögele ist ein wenig schwieriger (II). Die anderen Grate und Wände sollte man besser nicht begehen.
5. Der Verbindungsgrat zum Kreuzkopf ist schwierig (III). Will man diesen mitnehmen, besteigt man ihn am besten von der Hornscharte aus über den SW-Grat (I-II).
6. In der Umgebung der Adolf-Nossberger Hütte und der Elberfelder Hütte gibt es viele höhere und bekanntere Gipfel als das Kögele, die auch noch genauso einfach zu erreichen sind. Deswegen wird das Kögele nur selten bestiegen. Wegen der Nähe zum Steig zwischen den beiden Hütten erlebt man hier allerdings doch keine Bergeinsamkeit
7. Wegen des leichten Aufstieges, des tollen Panoramas sowie der geringen Frequentierung ist das Kögele ein wirklich schönes Ziel für Bergsteiger, die kein Problem mit leichten Kletterstellen haben. Eine Besteigung des Kögele ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Tourengänger:
BigE17

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