Dent d'Hérens, 4174m via Westgrat
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«der Versteckte», «der Abgelegenste» oder «der am wenigsten besuchte 4000er» sind Attribute, welche man dem Dent d’Hérens zuschreibt. Genügend Argumente, diesem Berg einen Besuch abzustatten.
Die Wetterprognosen waren alles andere als vielversprechend bzw. stabil: am Hüttenzustiegs-Tag könnte es ab ca. 15 Uhr regnen oder gar Gewitter möglich sein, am Gipfeltag könnte es ebenfalls ab ca. 15 Uhr Gewitter geben. Die Prognosen änderten jedoch immer wieder, weshalb wir es einfach versuchen wollten.
Anreise / Hüttenzustieg
Die Anreise ist sehr lange: zunächst mit dem Zug nach Martigny, danach per Auto über den Grossen St. Bernhard nach Aosta und weiter ins Valpelline bis zur Staumauer hoch (Lac de Place de Moulin, 1950m).
Hier parkierten sicher hundert Autos; scheint ein beliebter Ausflugsort zu sein. Wir starteten um ca. 12.25 Uhr - und keine 15 Min. später begann es auch schon zu regnen … Darauf waren wir jedoch vorbereitet und hatten Regenschirme dabei. Im Gegensatz zu den Hunderten von Ausflüglern, welche uns völlig durchnässt entgegenhasteten und offensichtlich nicht mit Regen gerechnet hatten …
Nach dem «Ort» Prarayer (ist eigentlich nur ein Ausflugsziel, bestehend aus ein paar Häusern und 2 Restaurants am Ende des Stausee’s) wurde es dann schnell sehr ruhig. Und auch wieder trocken, es hatte aufgehört zu regnen. Das Tal zieht sich ziemlich in die Länge, ist jedoch wunderschön und war so richtig farbig mit den unzähligen Weidenröschen.
Etwas später fing es erneut an zu regnen; diesmal ziemlich heftig. Zudem war vereinzelt Donnerrollen zu vernehmen.
Bis zur Brücke steigt der Weg nur wenig an, danach wird’s jedoch steiler, wenn zur Moräne hochgestiegen werden muss.
Der im SAC-Führer beschriebene Weg «… an fixen Ketten die glatten Felsen empor über mehrere Absätze zur Hütte» existiert so nicht mehr (siehe auch unter Bemerkungen).
Schliesslich erreichten wir um ca. 16.50 Uhr das Refugio Aosta (2781m). Eine kleine, sehr gemütliche Hütte. Ausser uns waren lediglich noch 3 weitere Personen anwesend, welche am heutigen Tag bereits auf dem Gipfel waren. Der sympathische Hüttenwart reichte uns zum Begrüssungs-Apéro einen Genepi ;-). Zu viert durfte jeder von uns eine Ecke im Massenschlag aussuchen.
Da lediglich 7 Gäste anwesend waren, wurde es ein sehr ruhiger Abend. Das Abendessen war (zumindest für italienische Verhältnisse) ... na ja ... - nicht wahnsinnig hochtrabend, um es mal neutral auszudrücken ... Von den servierten 2 Hauptgängen + Dessert hätte mir der eine Hauptgang auch gereicht, Nachschlag wurde dankend abgelehnt ...
Das von italienischen Hütten schon fast erwartete, diesmal jedoch fehlende kulinarische Highlight wurde jedoch durch die gemütliche Hütte und den sympathischen Hüttenwart wettgemacht. Und nach dem Nachtessen gab’s nochmals einen selbst gemachten Genepi zum Verdauen … ;-). Da frühes Aufstehen angesagt war, legten wir uns bald schlafen.
Eine Person fühlte sich nicht fit, weshalb wir nur zu dritt aufbrechen werden (BF + 2 Gäste); ansonsten hätten wir 2 Seilschaften vorgesehen.
Gipfeltag
nach einer kurzen, aber ruhigen Nacht standen wir um 02.15 Uhr auf. Das sehr bescheidene Frühstück (nicht getoastetes, trockenes Toastbrot & heisses Wasser) wurde bereits am Vorabend bereitgestellt. Kurz vor 3 Uhr ging’s los, es war bereits (oder immer noch) relativ warm.
Obwohl ich am Vorabend noch schwere Beine hatte, fühlte ich mich heute Morgen fit. In der Dunkelheit stiegen wir zunächst einige Höhenmeter ab, bevor es dann die Moräne hochging. Auf ca. 3000m betraten wir den Gletscher. Steigeisen benötigten wir vorerst noch nicht, die Temperaturen reichten für guten Trittschnee.
Etwas später war dann Anseilen und Steigeisen angesagt. Steiler als bisher ging’s nun hoch zum Fuss der Felsen am Tiefmattenjoch (3562m). Hier wurden neuerdings Ketten montiert. Grundsätzlich gut gemacht, jedoch nicht mit voller Konsequenz: mindestens an zwei Stellen sind keine (bzw. kaum) Tritte vorhanden, um die Absätze zu überwinden. Dort muss mit blosser Armkraft hinaufgezogen werden (bzw. hinuntergehangelt werden im Abstieg).
Diese Passage empfand ich als sehr kräfteraubend und ich musste keuchen wie eine Dampflok … Wie auch immer, der Westgrat war nun erreicht. Nun in teils luftiger Kletterei über diesen Grat, bis der Firngrat erreicht wird. Wieder in die Steigeisen und los geht’s … Es ist von Beginn weg ordentlich steil und wird immer steiler. Blankeis hatte es glücklicherweise nicht, sodass nirgends geschraubt werden musste.
Zuletzt über plattige, abwärts geschichtete Felsen zum Gipfelgrat hinauf. Gut eingerichtet sind die neuen Eisenbügel; da kann man bestens absichern. Der ganze Aufstieg erfolgte im Schatten (das ist wohl der Nachteil der Westgrate …); beim Erreichen des Gipfelgrates wärmte uns erstmals die Sonne. Zuletzt nochmals ziemlich luftig auf dem Gipfelgrat die letzten Meter hinauf zum Gipfel des Dent d’Hérens, 4171m, welchen wir um 08.20 Uhr erreichten.
Freude herrscht! Nicht nur wegen des genialen Panoramas, sondern weil ich dieses Mal wenig Mühe bekundete, den Gipfel zu besteigen. Was für ein Kontrast zum Aletschhorn, wo ich erschöpft auf dem Gipfel ankam … Der Abstieg sollte allerdings mühsamer werden, doch dazu gleich …
Zu dritt genossen wir die Rundsicht (wir waren heute die einzige Seilschaft am Berg): der unmittelbare Nachbar, das Matterhorn, erscheint aus dieser Perspektive relativ unspektakulär und würde auf einem Foto ohne Zusammenhang wohl kaum erkannt werden. Der Zmuttgrat ist gleichwohl sehr beeindruckend ... Wunderschön hingegen die Pyramide des Dent Blanche und im Westen grüsst der Mont Blanc.
Man sieht auch sehr schön auf den Stausee hinunter, zu dem wir heute noch hinuntersteigen werden ...
Trotz des schönen Rundblicks blieben wir nur ca. 10 Min. auf dem Gipfel; der Abstieg ist noch lang … Der erste (Fels-) Abstieg ging gut, dank den Eisenbügeln konnte uns der BF sichern und wir problemlos abklettern. Auch der steile Firnhang ging bestens im Abstieg (die teilweise tiefen Löcher liessen darauf schliessen, dass andere wohl deutlich später dran waren ...).
Beim folgenden Abklettern auf dem Westgrat tat ich mich etwas schwerer: irgendwie wurde es in der Zwischenzeit nochmals kälter, weshalb die Felsen feucht und rutschig waren. Was im Aufstieg noch gut ging, entpuppte sich (zumindest stellenweise) als tricky, wenn nicht mühsam. Wo festhalten, wo sind Tritte, welche auch halten?
Prompt schlug ich mir an einem Felsen die Kniescheibe an, was höllisch weh tat und ich als Folge davon das Bein kurzfristig nicht voll belasten konnte.
Aber irgendwie erreichten wir das Tiefmattenjoch, wo der (für mich) mühsamste Teil folgte: was ja eigentlich nach sehr hilfreich und einfach tönt – nämlich Ketten – empfand ich hier als ziemlich mühsam. Der erste Teil ging noch, dann folgte die erste Stelle, wo man sich mit den Armen einfach reinhängen muss. Weiter unten nochmals: meine Frage an den Kollegen «wo hinstehen?» wurde quittiert mit «es gibt keine Tritte, einfach mit den Armen reinhängen» …
Völlig ausser Puste kam ich schliesslich auf dem Gletscher an; froh, diese Passage hinter mir zu haben. Der Rest war auslaufen auf dem Gletscher, wobei das Schlussstück nochmals steil war. Danach die Moräne runter, wo wir uns kurzzeitig trennten: die Kollegen holten noch das in der Hütte zurückgebliebene Material, wogegen ich mich gemütlich an den weiteren Abstieg machte.
Weiter unten im Tal holten mich die Kollegen wieder ein; zusammen ging’s zurück nach Prarayer, wo wir ein verdientes Panaché genossen. Danach noch die 5km am Stausee entlang zurück, diesmal bei schönstem Wetter, weshalb sich die Rückblicke hoch zum bestiegenen Gipfel lohnten. Passend schön auch das türkisfarbene Wasser des Stausees.
Um ca. 16 Uhr erreichten wir wieder den Ausgangsort, Lac de Place de Moulin, 1950m. Das Wetter blieb heute zum Glück stabil; es gab weder Regen noch Gewitter.
Per Auto ging’s zurück über den Grossen St. Bernhard und per Zug nach Hause; was für ein Tag!
Fazit:
eine super Tour bei sehr guten Verhältnissen. Die Tour beinhaltet alles, was ein Hochtourenherz begehrt. Die Hütte des Refugio Aosta ist zwar relativ klein, es sind jedoch kaum je Massen von Leuten zu erwarten. Die Besteigung des Dent d'Hérens ist (fast) die einzige Tour, welche von der Hütte aus gemacht wird.
Bemerkungen:
Der Hüttenweg muss immer wieder erneuert werden, die Moräne ist ständig in Bewegung. Es wäre wohl keine grosse Überraschung, wenn der ganze Hang, auch wo die Hütte steht, in einigen Jahren abrutschen würde …
Der GPS-track dient nur zur Übersicht. Der Track ist an einigen Stellen lückenhaft und sollte deshalb nicht verwendet werden.
Ganz nebenbei: wenn ich richtig mitgezählt habe, war das mein insgesamt 50. 4000er ...
Zeiten (inkl. Pausen):
Lac de Place de Moulin – Refugio Aosta: 4 ½ Std.
Refugio Aosta – Dent d’Hérens: 5 ½ Std.
Dent d’Hérens – Lac de Place de Moulin : 7 ½ Std.
Tour mit Andreas & Heiri
Die Wetterprognosen waren alles andere als vielversprechend bzw. stabil: am Hüttenzustiegs-Tag könnte es ab ca. 15 Uhr regnen oder gar Gewitter möglich sein, am Gipfeltag könnte es ebenfalls ab ca. 15 Uhr Gewitter geben. Die Prognosen änderten jedoch immer wieder, weshalb wir es einfach versuchen wollten.
Anreise / Hüttenzustieg
Die Anreise ist sehr lange: zunächst mit dem Zug nach Martigny, danach per Auto über den Grossen St. Bernhard nach Aosta und weiter ins Valpelline bis zur Staumauer hoch (Lac de Place de Moulin, 1950m).
Hier parkierten sicher hundert Autos; scheint ein beliebter Ausflugsort zu sein. Wir starteten um ca. 12.25 Uhr - und keine 15 Min. später begann es auch schon zu regnen … Darauf waren wir jedoch vorbereitet und hatten Regenschirme dabei. Im Gegensatz zu den Hunderten von Ausflüglern, welche uns völlig durchnässt entgegenhasteten und offensichtlich nicht mit Regen gerechnet hatten …
Nach dem «Ort» Prarayer (ist eigentlich nur ein Ausflugsziel, bestehend aus ein paar Häusern und 2 Restaurants am Ende des Stausee’s) wurde es dann schnell sehr ruhig. Und auch wieder trocken, es hatte aufgehört zu regnen. Das Tal zieht sich ziemlich in die Länge, ist jedoch wunderschön und war so richtig farbig mit den unzähligen Weidenröschen.
Etwas später fing es erneut an zu regnen; diesmal ziemlich heftig. Zudem war vereinzelt Donnerrollen zu vernehmen.
Bis zur Brücke steigt der Weg nur wenig an, danach wird’s jedoch steiler, wenn zur Moräne hochgestiegen werden muss.
Der im SAC-Führer beschriebene Weg «… an fixen Ketten die glatten Felsen empor über mehrere Absätze zur Hütte» existiert so nicht mehr (siehe auch unter Bemerkungen).
Schliesslich erreichten wir um ca. 16.50 Uhr das Refugio Aosta (2781m). Eine kleine, sehr gemütliche Hütte. Ausser uns waren lediglich noch 3 weitere Personen anwesend, welche am heutigen Tag bereits auf dem Gipfel waren. Der sympathische Hüttenwart reichte uns zum Begrüssungs-Apéro einen Genepi ;-). Zu viert durfte jeder von uns eine Ecke im Massenschlag aussuchen.
Da lediglich 7 Gäste anwesend waren, wurde es ein sehr ruhiger Abend. Das Abendessen war (zumindest für italienische Verhältnisse) ... na ja ... - nicht wahnsinnig hochtrabend, um es mal neutral auszudrücken ... Von den servierten 2 Hauptgängen + Dessert hätte mir der eine Hauptgang auch gereicht, Nachschlag wurde dankend abgelehnt ...
Das von italienischen Hütten schon fast erwartete, diesmal jedoch fehlende kulinarische Highlight wurde jedoch durch die gemütliche Hütte und den sympathischen Hüttenwart wettgemacht. Und nach dem Nachtessen gab’s nochmals einen selbst gemachten Genepi zum Verdauen … ;-). Da frühes Aufstehen angesagt war, legten wir uns bald schlafen.
Eine Person fühlte sich nicht fit, weshalb wir nur zu dritt aufbrechen werden (BF + 2 Gäste); ansonsten hätten wir 2 Seilschaften vorgesehen.
Gipfeltag
nach einer kurzen, aber ruhigen Nacht standen wir um 02.15 Uhr auf. Das sehr bescheidene Frühstück (nicht getoastetes, trockenes Toastbrot & heisses Wasser) wurde bereits am Vorabend bereitgestellt. Kurz vor 3 Uhr ging’s los, es war bereits (oder immer noch) relativ warm.
Obwohl ich am Vorabend noch schwere Beine hatte, fühlte ich mich heute Morgen fit. In der Dunkelheit stiegen wir zunächst einige Höhenmeter ab, bevor es dann die Moräne hochging. Auf ca. 3000m betraten wir den Gletscher. Steigeisen benötigten wir vorerst noch nicht, die Temperaturen reichten für guten Trittschnee.
Etwas später war dann Anseilen und Steigeisen angesagt. Steiler als bisher ging’s nun hoch zum Fuss der Felsen am Tiefmattenjoch (3562m). Hier wurden neuerdings Ketten montiert. Grundsätzlich gut gemacht, jedoch nicht mit voller Konsequenz: mindestens an zwei Stellen sind keine (bzw. kaum) Tritte vorhanden, um die Absätze zu überwinden. Dort muss mit blosser Armkraft hinaufgezogen werden (bzw. hinuntergehangelt werden im Abstieg).
Diese Passage empfand ich als sehr kräfteraubend und ich musste keuchen wie eine Dampflok … Wie auch immer, der Westgrat war nun erreicht. Nun in teils luftiger Kletterei über diesen Grat, bis der Firngrat erreicht wird. Wieder in die Steigeisen und los geht’s … Es ist von Beginn weg ordentlich steil und wird immer steiler. Blankeis hatte es glücklicherweise nicht, sodass nirgends geschraubt werden musste.
Zuletzt über plattige, abwärts geschichtete Felsen zum Gipfelgrat hinauf. Gut eingerichtet sind die neuen Eisenbügel; da kann man bestens absichern. Der ganze Aufstieg erfolgte im Schatten (das ist wohl der Nachteil der Westgrate …); beim Erreichen des Gipfelgrates wärmte uns erstmals die Sonne. Zuletzt nochmals ziemlich luftig auf dem Gipfelgrat die letzten Meter hinauf zum Gipfel des Dent d’Hérens, 4171m, welchen wir um 08.20 Uhr erreichten.
Freude herrscht! Nicht nur wegen des genialen Panoramas, sondern weil ich dieses Mal wenig Mühe bekundete, den Gipfel zu besteigen. Was für ein Kontrast zum Aletschhorn, wo ich erschöpft auf dem Gipfel ankam … Der Abstieg sollte allerdings mühsamer werden, doch dazu gleich …
Zu dritt genossen wir die Rundsicht (wir waren heute die einzige Seilschaft am Berg): der unmittelbare Nachbar, das Matterhorn, erscheint aus dieser Perspektive relativ unspektakulär und würde auf einem Foto ohne Zusammenhang wohl kaum erkannt werden. Der Zmuttgrat ist gleichwohl sehr beeindruckend ... Wunderschön hingegen die Pyramide des Dent Blanche und im Westen grüsst der Mont Blanc.
Man sieht auch sehr schön auf den Stausee hinunter, zu dem wir heute noch hinuntersteigen werden ...
Trotz des schönen Rundblicks blieben wir nur ca. 10 Min. auf dem Gipfel; der Abstieg ist noch lang … Der erste (Fels-) Abstieg ging gut, dank den Eisenbügeln konnte uns der BF sichern und wir problemlos abklettern. Auch der steile Firnhang ging bestens im Abstieg (die teilweise tiefen Löcher liessen darauf schliessen, dass andere wohl deutlich später dran waren ...).
Beim folgenden Abklettern auf dem Westgrat tat ich mich etwas schwerer: irgendwie wurde es in der Zwischenzeit nochmals kälter, weshalb die Felsen feucht und rutschig waren. Was im Aufstieg noch gut ging, entpuppte sich (zumindest stellenweise) als tricky, wenn nicht mühsam. Wo festhalten, wo sind Tritte, welche auch halten?
Prompt schlug ich mir an einem Felsen die Kniescheibe an, was höllisch weh tat und ich als Folge davon das Bein kurzfristig nicht voll belasten konnte.
Aber irgendwie erreichten wir das Tiefmattenjoch, wo der (für mich) mühsamste Teil folgte: was ja eigentlich nach sehr hilfreich und einfach tönt – nämlich Ketten – empfand ich hier als ziemlich mühsam. Der erste Teil ging noch, dann folgte die erste Stelle, wo man sich mit den Armen einfach reinhängen muss. Weiter unten nochmals: meine Frage an den Kollegen «wo hinstehen?» wurde quittiert mit «es gibt keine Tritte, einfach mit den Armen reinhängen» …
Völlig ausser Puste kam ich schliesslich auf dem Gletscher an; froh, diese Passage hinter mir zu haben. Der Rest war auslaufen auf dem Gletscher, wobei das Schlussstück nochmals steil war. Danach die Moräne runter, wo wir uns kurzzeitig trennten: die Kollegen holten noch das in der Hütte zurückgebliebene Material, wogegen ich mich gemütlich an den weiteren Abstieg machte.
Weiter unten im Tal holten mich die Kollegen wieder ein; zusammen ging’s zurück nach Prarayer, wo wir ein verdientes Panaché genossen. Danach noch die 5km am Stausee entlang zurück, diesmal bei schönstem Wetter, weshalb sich die Rückblicke hoch zum bestiegenen Gipfel lohnten. Passend schön auch das türkisfarbene Wasser des Stausees.
Um ca. 16 Uhr erreichten wir wieder den Ausgangsort, Lac de Place de Moulin, 1950m. Das Wetter blieb heute zum Glück stabil; es gab weder Regen noch Gewitter.
Per Auto ging’s zurück über den Grossen St. Bernhard und per Zug nach Hause; was für ein Tag!
Fazit:
eine super Tour bei sehr guten Verhältnissen. Die Tour beinhaltet alles, was ein Hochtourenherz begehrt. Die Hütte des Refugio Aosta ist zwar relativ klein, es sind jedoch kaum je Massen von Leuten zu erwarten. Die Besteigung des Dent d'Hérens ist (fast) die einzige Tour, welche von der Hütte aus gemacht wird.
Bemerkungen:
Der Hüttenweg muss immer wieder erneuert werden, die Moräne ist ständig in Bewegung. Es wäre wohl keine grosse Überraschung, wenn der ganze Hang, auch wo die Hütte steht, in einigen Jahren abrutschen würde …
Der GPS-track dient nur zur Übersicht. Der Track ist an einigen Stellen lückenhaft und sollte deshalb nicht verwendet werden.
Ganz nebenbei: wenn ich richtig mitgezählt habe, war das mein insgesamt 50. 4000er ...
Zeiten (inkl. Pausen):
Lac de Place de Moulin – Refugio Aosta: 4 ½ Std.
Refugio Aosta – Dent d’Hérens: 5 ½ Std.
Dent d’Hérens – Lac de Place de Moulin : 7 ½ Std.
Tour mit Andreas & Heiri
Tourengänger:
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