Gallruth-Stollen und zwei Almen


Publiziert von basodino , 15. Juli 2020 um 15:58.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:15 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2:15
Aufstieg: 240 m
Abstieg: 240 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Auto oder dem Wanderbus/Alpentaxi bis zum Parkplatz unterhalb der Falkaunsalpe
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Kartennummer:NL 32-03-27 West Wenns

Sukzessive wie das Wetter schlechter wird, werden unsere Touten im Kaunertal kürzer. Wir sind eben keine ausgewiesenen Schlechtwetterwanderer. Eine interessante Wanderung kann man aber oberhalb des Kaunerberges machen: den Kaunerberger Wasserweg.

Auf dieser ansonsten sonnigen und eher trockenen Bergflanke haben sich die Bauern zusammengetan und ein Wassersystem gebaut, welches die Bewässerung weiter Bereiche des Berges erlaubt. Das wird heute noch in Trockenzeiten benutzt, ist sonst aber frei begehbar.

Mit dem Auto kann man bis ca. 1850 m hochfahren und findet dort einen größeren Parkplatz. Wir nahmen dann auch bereits am Parkplatz die Wasserleitung auf, die hier mit Platten gedeckt ist. Sie steigt steil an und kürzt insofern eine Kurve der Straße ab. Man trifft also nochmals auf die Straße. Hier biegt die Wasserleitung und somit auch der Wasserweg rechts ab. Für die nächsten Minuten folgt man diesem Weg nur minimal steigend bis zum Stolleneingang. T1, 20 min

Spätestens hier sollte man seine Stirn- oder Taschenlampe zücken und es hilft sehr, wenn man wasserdichte Schuhe an hat. Der Stollen ist 996 m lang und nicht beleuchtet. Auf den ersten 200-250m ist er zu niedrig, damit ein normalgroßer Mensch aufrecht gehen kann und in der Mitte befindet sich ein Bächlein, welches mal schmaler, mal breiter ist. Es ist also mühsam zu Beginn. Wenn der ausgeschalte Teil endet, wird die Deckenhöhe etwas höher und man kann aufrecht stehen, der Boden ist aber dann unregelmäßiger und der Boden ist übersäht mit Pfützen, denen man nicht immer gut ausweichen kann. Mit unseren Wanderstiefeln kamen wir aber ohne nasse Socken durch.
Nach über der Häfte beginnt man ein Rauschen zu hören, dem man immer näher kommt. Bei ca. 850 m Strecke erreicht man dann ein Wehr und ein helles Loch rechts, durch den ein Wasserlauf abfließt, der auch durch den Stollen geleitet werden könnte (und eben bei Trockenheit auch wird). Wenige Schritte weiter sieht man den Wasserfall, der den Wasserstrom speist.
Nach dieser Passage ist es dann nicht mehr sehr weit, bis man am anderen Ende herauskommt. T1, 20 min

Der Weg quert leicht ansteigend weiter den Hang, bis man auf eine große Lichtung bzw. Almwiese kommt, auf der einige der Installationen zu sehen sind, die für die Wasserverteilung verwendet werden oder wurden. Nun steigt der Weg kurz steiler in Kehren an, bis man die Gallruthalpe erreicht. T1, 20 min

Die einfache Alpe bietet Getränke und eine kleine Speisenkarte. Wir waren gegen 9.30 Uhr dort und für frühes Mittagessen war es doch deutlich zu früh. Deshalb tranken wir nur etwas.

Wäre das Wetter etwas besser gewesen, kämen zwei Alternativen in Betracht. Entweder könnte man von hier taleinwärts aufwärts weitergehen und via Gsallalm nach Feichten absteigen (ca. 3,5 Std.). Oder man könnte nach der Alpe rechts hinauf aufsteigen und ca. 300 m höher zur Falkaunsalm queren (ca. 2 Std.). Wir nahmen aber den Dr.-Angerer-Steig und querten den Hang ohne große Höhendifferenz zur Falkaunsalm. Wenn man die Karte genau studiert, fällt aber auf, dass man einen kleinen Zwischenanstieg zu bewältigen hat. Einmal geht es ca. 50 Höhenmeter hinauf, einen Teil davon recht steil. Ansonsten ist der Weg aber nur selten ruppig (T2), sondern meist sehr gemütlich in leichtem Auf und Ab zu gehen (T1). Uns erwischten erste, noch harmlose Regentropfen. Bis zur Falkaunsalm höhrte es aber wieder auf. T1-2, 1 h 00 min

Zwar war es jetzt auch erst kaum nach 11 Uhr, aber wir machten hier Station fürs Mittagessen. Das einfache Alm-Toast war schmackhaft, der Himbeer-Topfen-Strudel sehr lecker. Und so hielten wir es hier eine ganze Weile aus, auch wenn die hervorragende Aussicht heute etwas trüb daher kam.

Zum Schluss blieben also nur noch die 110 Höhenmeter hinab zum Auto, die man auf der Schotterstraße in einer Viertelstunde läuft. T1, 15 min

Sicher ist das nicht das Highlight des Tales, aber eine schöne Alternative, wenn man lediglich ein kurzes Wetterfenster für eine leichte Wanderung zur Verfügung hat. Und es ist beachtlich, welche Lösungen schon vor vielen Jahrzehnten gebaut wurden, um das wertvolle Gut Wasser an die richtigen Stellen zu lenken.

Kamen wir heute noch halbwegs trocken durch, sollte sich das morgen ändern ...

Tourengänger: basodino, tourinette


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