Schreckwand 2516m - lost places


Publiziert von georgb , 26. Juni 2020 um 20:57.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:23 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mühlen-Mühlwald-Lappach
Kartennummer:tabacco Sand in Taufers

Fast könnte man auch Lappach zu den lost places im Pustertal zählen, denn kaum jemand nimmt Notiz von dem Ort. Die Touristen und Sommerskitourengeher fahren achtlos dran vorbei und haben alle den legendären Stausee zum Ziel. Ich parke den Wagen noch vor der Mautstelle und zweige ab Richtung Rinsbacher Alm. Außer einem Waldarbeiter begegne ich hier niemandem und zum Seebergsee trotte ich in absoluter Einsamkeit durch lost landscape.
Ich freue mich an der verlassenen Gegend und suche mir einen Zustieg über Steilwiesen zur Schreckwand. Vor dem Westgipfel erreiche ich den Kamm und turne neben und über ihn einfach (max. I) zum höchsten Punkt im Osten. Auch ein lost place, Gipfelkreuze sucht man vergeblich, Menschen verkehren hier nicht!? Doch the very most lost place wartet noch auf mich, denn man hat mir von einer verfallenen Alm im Hainzkar erzählt, die muss ich sehen.
Ich steige über den felsigen Ostkamm ab und suche Spuren. In der Tiefe steht tatsächlich ein kunstvoller Steinmann aus einer anderen Zeit und wenig darunter die Reste der einstigen Hütte, ich bin berührt. Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Senner und das Vieh, wie sie hier in grauer Vorzeit die Weide bearbeitet haben, was für ein magischer Ort!
Doch noch ist nicht klar, wie ich wieder wegkomme, Wege existieren hier nicht, nur Steilhänge und Abfaller. Aber irgendwie sind sie schließlich einst auch herauf gekommen, es muss einen alten Steig geben, auf dem ich zurück ins Tal gelange. Ich folge einer vagen Spur und tatsächlich führt sie durch die Steilhänge Richtung Süden. Der alte Steig ist teilweise deutlich erkennbar, aber auch stellenweise abgerissen und zugewachsen. So ziehe ich meine eigene Spur und statt zum Stausee abzusteigen, lande ich irgendwann wieder auf dem Südkamm zur Schreckwand.
Von hier folge ich den Wildwechseln hinab zur Forststraße und zum Ausgangspunkt meiner lost places Expedition.

Tourengänger: georgb


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