Überschreitung des höchsten Berges im Rosengarten - Kesselkogel - Anfang Juni bei heikler Schneelage


Publiziert von Steppenwolf (Born to be wild) , 9. Juni 2020 um 22:40.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 6 Juni 2020
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:30
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Berchtesgaden über Lofer, St. Johann in Tirol, Inntal, Brenner, Tiers bis kurz vor Rechter Leger
Unterkunftmöglichkeiten:Grasleitenhütte (Winterraum offen)

Zu meiner großen Freude ist es seit 03.06.20 wieder möglich, zu touristischen Zwecken die italienische Grenze zu passieren!

Am 06.06.20 kurz vor 06.00 Uhr brach ich nach Übernachtung im Rechten Leger bei noch gutem Wetter Richtung Grasleitenhütte auf. Unterwegs hüllten sich dann aber die Berge in Wolken ein. Nach kurzer Rast im Winterraum der noch unbewirtschafteten Hütte ging es Richtung Grasleitenpass mit der gleichnamigen Hütte weiter. Kaum mehr als 100hm über der Grasleitenhütte war das aufzusteigende Kar schon mit Firn bedeckt.

Nach kurzer Pause an der 2600m hoch gelegenen Hütte folgte ich dem Wegweiser zum Kesselkogelsteig.
Hinter dem zweiten Band mit Drahtseilen u. einer abzukletternden Leiter gestaltete sich der Anstieg wegen des schneebedeckten Steilgeländes etwas heikel. Einige Drahtseile verbargen sich unter dem Schnee.

Das letzte Stück zum Gipfel führen Drahtseile durch die Steilflanke. Wegen des erheblichen Neuschnees in diesem Bereich zog ich es jedoch vor, über den Grat den Gipfel anzusteuern (I und Gehgelände).

Am Gipfelkreuz machte ich eine kurze Pause u. wurde dabei vorübergehend von der Sonne etwas aufgewärmt. Bald brach ich wieder auf u stieg über den Klettersteig auf der anderen Seite (Ostseite) des Berges ab. Das Begehen zweier steiler Schneepassagen empfand ich als heikel. Diese Route schien mir noch etwas anspruchsvoller zu sein. Vielleicht lag es auch am Abstieg, der sich in solch Gelände etwas schwierger gestaltet als ein Aufstieg.

Unterwegs entdeckte ich in der Nähe noch drei nicht sehr anspruchsvolle Gipfel, für die ich aber keine Energie bzw. keine Zeit mehr hatte.

Nach kurzem Aufstieg im Schnee erreichte ich den Pas de Antermoia, von dem ich anfangs im Schnee, dann auf einem Steig zur Grasleitenpasshütte abstieg. Über den Firnhang ging es dann flott im folgenden Kar abwärts. Auf demselben Weg gelangte ich zur Grasleitenhütte, in deren Winterraum ich noch einmal eine kurze Pause machte. Es war vermutlich ein Stromaggregat zu hören, aber niemand zu sehen.

Beim Abstieg zum Rechten Leger kamen mir noch zwei junge Männger mit Sportschuhen entgegen. Sonst hatte ich auf dieser abenteuerlichen Tour niemand gesehen.




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Kommentare (2)


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Joesti hat gesagt: Top!
Gesendet am 17. Juni 2020 um 12:16
Mein Respekt, bei den Bedingungen die Tour durchgezogen zu haben! Wie sieht es am Leger zurzeit aus? Im Oktober letzten Jahres lag da unglaublich viel Windbruch.

Steppenwolf (Born to be wild) hat gesagt: RE:Top!
Gesendet am 22. Juni 2020 um 16:12
Die Bäume, die über den Fahrweg gestürzt waren, ssind abgesägt.


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