Tarodunum


Publiziert von Mo6451 , 22. Februar 2020 um 22:26.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:21 Februar 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 1:30
Aufstieg: 154 m
Abstieg: 188 m
Strecke:5,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW
Kartennummer:outdooractive

In der Rheinebene sind Spuren des Menschen in der Steinzeit vor 10000 Jahren nachzuweisen, nicht so im Dreisamtal, wo es auch in der Bronzezeit kaum Funde gibt. Seit ca. 500 Jahren vor Christus lebten Kelten am Oberrhein, menschliche Kultur ist nun besser erfaßbar. Sehr konkret wurde die Keltenzeit im letzten vorchristlichen Jahrhundert z.B. in der befestigten Anlage von Tarodunum – Zarten, die erste für uns erklärbare Kulturperiode. TARODUNUM – eine mit einem Wall gesicherte Siedlung (-dunum: town/Zaun), war sie vielleicht benannt nach Taro? Die Sprache der Kelten blieb uns erhalten, z.B. in Flur- und in Ortsnamen, die erst viel später schriftlich fixiert wurden – wie z.B. DREISAM, die wir in manchen Variationen finden: Trigana/Trigesima, Dreisima u.a. Die DREISAM ist nicht der Zusammenfluß von Rotbach/Höllbach, Wagensteigbach mit Ibenbach; DREISAM ist Trigana – die sehr schnell Laufende (vgl. u. a. Kurt Bräutigam, Keltisches Sprachgut in topographischen Namen Südbadens. In: Badische Heimat 1/1989).
Um 160 n. Chr. starb in Alexandria PTOLEMAIOS; er schuf als Geograph u. a. die wichtigste antike Länderkunde und eine kartographische Darstellung der Erde mit ca. 8000 Orten der damals bekannten Welt – darunter war auch TARODUNUM / Zarten. Der Untergang von TARODUNUM ist zeitlich nicht zu fixieren. Sicher aber haben auch die Römer die Wichtigkeit des „Passes" entlang der Dreisam erkannt; so ist es ein römischer Gutshof auf dem Areal des keltischen TARODUNUM anzunehmen. Das Ergebnis der Schlacht von Mühlhausen 58 v. Chr. zwischen dem römischen Feldherrn Gaius Julius Caesar und Ariovist, dem Heerkönig der Sueben, bestimmte für drei Jahrhunderte das Schicksal der Region am Oberrhein.
Das römische Kaiserreich kann die ersten Einfälle der Alamannen noch zurückschlagen; aber um 400 zieht sich die römische Besatzung aus dem immer noch keltisch bewohnten Land zurück, in das freilich nun immermehr Alamannen nachrücken; die Völkerwanderung kommt in Gang. Im 4. Jahrhundert wird erstmals der Stammesname der „Brisgavi" genannt – in einem römischen Handbuch, genannt nach einer keltischen Siedlung am Rhein, Breisach – im „Brisihgouwe". Die vor-alamannische Bevölkerung wird nicht ausgerottet, aber wohl „versklavt", „gemeinisiert", verdrängt – eine Entwicklung über Jahrhunderte hinweg; vor allem gibt es auch eine starke und zunehmende Rivalität unter den germanischen Einwanderern, vor allem zwischen Alamannen und Franken.
Quelle: http://www.frsw.de/littenweiler/dreisamtal-870.htm#Tarodunum%20-%20eine%20mit%20einem%20Wall%20gesicherte%20Keltensiedlung


Am Nachmittag war ich dann noch einmal mit meinen Freunden auf einer Rundtour unterwegs. Von einem Teil der ehemaligen Siedlung ist nur noch der Wall zu erkennen. Die obige Erklärung hilft bei der Einordnung.

Der Wall umspannt einen Raum, der nur noch eine Wiese ist. Mittendrin fließt der Wagensteigbach. Die Bilder sagen vielleicht etwas mehr.


Tourengänger: Mo6451


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