Albsteig HW1: Etappe 14 von Traifelberg nach Talheim


Publiziert von basodino , 10. Dezember 2019 um 14:53.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum: 8 Dezember 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 980 m
Strecke:26 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Geparkt in Tübingen am Bahnhof für Euro 7 pro Tag, dann Zug nach Reutlingen und Bus Nr. 400 nach Traifelberg (Honau)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Anrufsammeltaxi ab Talheim bis Mössingen, dort mit dem Zug nach Tübingen
Unterkunftmöglichkeiten:Wanderheim Roßberg, ca. 1 km vom Parkplatz Roßberg abweichend von der Route
Kartennummer:Albsteig HW1 Leporello Wanderkarte 1:35.000

Die ganze Woche sah es gar nicht danach aus, als ob eine weitere Etappe dieses Jahr noch möglich sein würde. Aber 24 Stunden vorher drehte der Wetterbericht und öffnete die Möglichkeit. Meine Skepsis am Ende der letzten Etappe war insofern obsolet geworden.

Leider konnte ich erst um 9.50 Uhr am Start sein, da vorher keine vernünftige Verbindung mit Zug und Bus vorhanden war. Zwei Stunden Tageslicht schon verschenkt, war klar, dass es eine eher flotte Etappe werden musste.

Zunächst läuft man zum Skilift und den Hang zu einem Drittel am rechten Rand hinauf, bis man über eine Wanderweg den waldigen Hügel quert. In einer Senke kommt man nochmals parallel zu einer Straße, dann rechts weg durch den Wald hinauf zur Ruine Alt-Lichtenstein, einem wirklich schönen Aussichtspunkt. Von dort geht es nochmals ein paar Meter hinauf über eine Anhöhe zum Schloss Lichtenstein, welches man links umgeht. Der Eintritt ist sicher reizvoll, passte aber nicht in meinen Zeitplan, und kostet auch ein paar Euro. T2, 40 min

Dahinter geht es nicht auf dem kürzesten Weg zur Nebelhöhle, sondern man folgt weiter der Albkante, die nun wellig wird. Nach einigen Auf- und Abstiegen kürzerer Natur endet man schließlich am Gießstein, einem schönen Aussichtspunkt. Den hässlichen Metallturm mit Sendeeinrichtungen muss man dabei ignorieren. T1, 20 min

Am Gießstein biegt die Albkante scharf nach links ab und so folgt auch der Weg diesem scharfen Knick. Weiterhin in leichtem Auf- und Ab bis in einen schwach ausgeprägten Sattel, dort halb rechts von der Albkante abrückend. Nun mehrheitlich über Forststraßen bis zur Nebelhöhle, die heute wie ausgestorben war. Wenn die Höhle offen ist, gibt es hier auch eine Einkehrmöglichkeit. T1, 30 min

Die folgende Strecke nach Genkingen ist dann nicht so interessant, da man wieder fast ausschließlich Forststraßen folgt. Man überquert eine Landstraße und erreicht danach durch den Wald als erstes die Sportplätze von Genkingen. Danach geht der Weg im Zickzack durch ein sehr aufgeräumtes Wohngebiet bis zur Ortsmitte. Man sollte dann den Wegzeichen treu bleiben, denn diese für bis auf 50 m an die einzige Einkehrmöglichkeit heran: das Restaurant Rosengarten. T1, 50 min

Das Restaurant gehört zu den eher einfachen Einkehrmöglichkeiten mit nur kleiner Karte. Dass davon auch noch zwei Gerichte nicht verfügbar waren, lag wohl an einer größeren Gesellschaft, die mehr als die Hälfte der Stube vereinnahmte. Trotzdem wurde ich satt und konnte gut gestärkt nach einer knappen Dreiviertelstunde weitergehen.

Ich bemerkte, dass ich ganz ordentlich im Zeitplan lag und wollte nun die restlichen gut 14 km in 2 h 50 min schaffen, um den Bus um 15.55 Uhr zu erreichen. An einem schönen Frühlings- oder Sommertag hätte ich das sicher anders gemacht und den Tag entspannter gestaltet.

Aus dem Ort hinaus geht es nun einer Straße entlang, über einen Hügel hinweg bis an den Fuß des Rossberges, der normalerweise allemal einen Abstecher wert wäre (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit, Aussichtsturm, + 2 km, + 30 min). Ich bog hier aber nach links ab und stieg hinab in ein tiefes Tal. Unten erreicht man eine Forststraße und biegt an der ersten größeren Kreuzung links aufwärts ab. Nach ca. 30 Höhenmetern geht ein schmaler Wanderweg nach rechts in Kehren hinauf. Dieser war unter dem Laub steinig oder erdig rutschig, was das sonst übliche T2 nicht mehr ganz beschreibt. Nach einem flacheren Stück über einen Rücken geht es auf eine weitere Forststraße, von der man aber nochmals nach links abbiegt und über weitere Kehren bis zum Bolberg hinaufwandert, den man nach einem ersten Aussichtspunkt wenige Schritte weiter erreicht. T3, 1 h 15 min

Überrascht war ich von dem Umstand, dass sich hier einige Wanderer an einem Stand verköstigten. Es gab Rote und Glühwein. Das Angebot wurde rege angenommen. Ich genoss nur kurz die Aussicht und wechselte meine verschwitzen Klamotten. Der zügige Aufstieg über 250 Höhenmeter hatte sich deutlich bemerkbar gemacht. Es war aber trotz Windes eigentümlich warm, so dass auch eine längere Pause drin gewesen wäre.

Nun geht es tendentiell eine längere Zeit bergab. Zunächst erreicht man eine freie Fläche, dann folgt man einem sehr angenehmen Weg dem Hang entlang hinab. Man überquert zwei Straßen und erreicht bald darauf den tiefsten Punkt, bevor es wieder hinaufgeht. Nach einem ersten Anstieg folgt man einer Forststraße nach rechts eher leicht absteigend bis zu einer Abzweigung nach links, die nochmals einen steileren Anstieg bis zum Riedernberg fordert. Dort oben rief ich dann das Rufsammeltaxi an, dass ich in 45 min um 15.56 Uhr mitfahren möchte. T2, 40 min

Für die verbleibenden 4,4 km sind 42 min nicht eben selbstverständlich, vor allem wenn man berücksichtigt, dass der Abstieg teilweise etwas anspruchsvoller ist und auch noch zwei kleine Gegenanstiege beinhaltet. Mit flottem Schritt versuchte ich im Schnitt zu bleiben, was vor allem in den Passagen mit hohem Laub und schmaler Spur zu dem einen oder anderen kleinen Ausrutscher führte (T3). Am ersten Gegenanstieg musste ich dann ein wenig beißen. Wenn man den flachen Höhenweg mit Aussicht auf Talheim erreicht, scheint man bereits fast am Ziel, der Weg führt dann aber nochmals leicht ansteigend fast vom Dorf weg und umgeht die ersten Häuser weit ausholend. Schließlich kommt man an der evangelischen Kirche in den Ort und erreicht bald die Durchgangsstraße. Die Bushaltestelle Schwanen ist dann wenige Meter nach rechts, wo mein Ruftaxi schon wartete. T3, 40 min

Die knapp 26 km und > 1.800 Höhenmeter (rauf und runter zusammen) sind für mich nicht unbedingt in knapp unter 5 Stunden zu empfehlen, sondern repräsentieren nur die heutige Laufleistung. Wäre ich nicht allein unterwegs und das Tageslicht etwas länger vorhanden gewesen, kann man auch gerne 1-2 Stunden mehr brauchen. Eine Aufteilung in 2 Etappen ist allerdings nur mit Übernachtung im Rossberghaus möglich und würden dann zu zwei eher kurzen Einzeletappen führen. Die Busanbindung von Genkingen am Wochenende ist eher dürftig. Zum Glück ist die nächste Etappe dann nicht ganz so lang.

Tourengänger: basodino


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