Albsteig HW1: Etappe 9 vom Kornbergsattel nach Ochsenwang


Publiziert von basodino , 31. Oktober 2019 um 15:22.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:27 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 550 m
Strecke:23,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem Zug bis nach Göppingen, von dort mit Bus 31 Richtung Wiesensteig bis zum Kornbergsattel, von Stuttgart kommend schlechter Anschluss trotz stündlicher Verbindung
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Nr. 176 Richtung Kirchheim/Teck, ca. stündliche Verbindung, ab Kirchheim mit der S-Bahn weiter
Unterkunftmöglichkeiten:Naturfreundehaus Bossler
Kartennummer:Albsteig HW1 Leporello Wanderkarte 1:35.000

Wie weit unser Weg in Deutschland noch ist, um einen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen, konnte ich heute morgen auf meiner Anfahrt zur 9. Etappe leicht nachvollziehen. Zum einen sind die Verbindungen lausig. Wenn man mit der Regionalbahn von Stuttgart nach Göppingen fährt, hat man eine Umsteigezeit von 56 Minuten auf einen stündlich fahrenden Bus. Entweder man rechnet nicht damit, dass irgendein Städter auf die Alb fahren könnte oder man hat eine andere Zielgruppe im Sinn, die mir aber verborgen blieb. Zum anderen war der Busfahrer dann im fast leeren Bus besonders charmant. Auf die Nachfrage einer älteren Damen, ob der Bus auch wirklich bis nach Wiesensteig fährt, erhielt sie zunächst keine Antwort, beim zweiten Versuch dann ein "sonst würde es ja nicht draußen am Bus dranstehen". Ich weiß, Busfahrer sind unterbezahlt, aber ein wenig Serviceorientierung wäre ganz nett gewesen.

Ich ließ mir die Stimmung aber nicht vermiesen, denn heute sollte der letzte warme Oktobertag des Jahres sein, mutmaßlich der letzte warme Tag des Jahres überhaupt. Am Kornbergsattel (Ende der vorherigen Etappe) lief ich über den Parkplatz zurück zum Albsteig. Dieser beginnt hier sehr angenehm nicht als Nutznießer irgendwelcher Forststraßen, sondern genau dem Rücken entlang hinauf und später flacher über schmaleres Geläuf. Insgesamt ist dies eine der schöneren Etappen, da man sich oft auf schmalen Wanderwegen befindet, die auch wenig attraktiv für Mountain Biker sind.

Nach einem ersten Aufstieg landet man auf einer Hochfläche, folge hier den Wegzeichen mit ein paar Abbiegungen, bis man nach rechts zum Waldrand kommt. Dort scheint der Weg steil hinab zu führen, geht aber nach wenigen Metern in eine flache Querung über. Hier ist der Hang sogar ein wenig abschüßig und die Spur schmal, so dass man ein wenig aufpassen muss. Diese Querung wird ganz allmählich etwas steiler und führt hinab an den unteren Waldrand, wo man eine Schotterstraße erreicht, die bis zu einer Landstraße führt, die über die Autobahn A8 führt. In diesem Bereich ist die Strecke zumindest akustisch nicht ganz so toll. T2, 35 min

Jenseits vermittelt eine Spur gerade über Wiesen hinauf eine Abkürzung, über die ansonsten mit Straßen erschlossenen Hügel. Eine solche Straße (Schotter) nimmt man bald wieder auf und folgt dieser bis zu einer Kreuzung in Sichtweite des Naturfreundehauses Bossler. Hier rechts zur Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit und an selbiger links vorbei. Von hier an geht es wieder über einen schönen, schmaleren Wanderweg mit wenig Auf und Ab bis zum Aussichtspunkt Bossler. T1, 30 min

Ich blieb nicht lange, da die einzige Bank belegt war. Nun geht es immer der Albkante entlang, manchmal auch nach rechts in die obersten Hänge ausweichend. Man kann zwar auch an der einen oder anderen Stelle auf der Hochfläche bleiben, was schneller und einfacher ist, schöner ist aber der markierte Albsteig, wenngleich man hier mehr Auf und Ab in Kauf nehmen muss.
Nach knapp 10 Minuten kommt man an den Jahrhundertstein, von dem man aus nochmals eine schöne Aussicht hat. Auf drei Feldwänden finden sich Begriffe aus dem 20. Jahrhundert, die zum Nachdenken anregen. Diese Installation gefällt mir.
Weiter ging es nun immer der Albkante entlang bis sich bei mir der Hunger anmeldete und ich an einer schönen Aussichtsbank nach 50 Minuten die einzige längere Pause einlegte. Mein Blick fiel auf den Erkenberg, Neidlingen und einen Drachenflieger. Den zugehörigen Startplatz erreichte ich dann nach meiner Pause nach wenigen Minuten. Bald ist es dann auch mit diesem Abschnitt vorbei und man biegt auf ein Sträßchen ein, welches einen bis zu einer Landstraße bringt (Parkplatz Eckhöfe). T2, 1 h 05 min

Hier hätte ich eigentlich gerne meine Mittagspause eingeplant, da unweit des Albsteiges der Gasthof Bläsiberg liegt. Leider war er heute ebenso wenig geöffnet wie zuvor die Weilheimer Skihütte, die sich auch unweit des Albsteiges findet.
Bis zur nächsten Einkehrmöglichkeit, die auch nicht geöffnet war, dem Hofgut Reußenstein, läuft man dann ausnahmsweise über Asphalt. Es geht leicht rechts haltend durch die Gebäude des Hofgutes und dann nach links weg. In leichtem Auf und Ab erreicht man bald die Burgruine Reußenstein, die ein absolutes Highlight der Gegend zu sein scheint. Die 1270 erbaute Burg ist seit der Mitte des 16. Jahrhunderts unbewohnt und entsprechend stehen heute nur noch Mauerreste, die aber recht imposant auf einem Felsen trohnen. Diese Felsen werden als beliebtes Klettergebiet genutzt, was dazu beiträgt, dass dort auch mal mehr los ist. T1, 25 min

In der Folge umrundet man das unter einem liegende Tal um 180 Grad bis auf die andere Seite hinüber. Hierbei entsteht ein zweites Mal die Situation, dass der schönere Weg nicht unbedingt der schnellere ist. Es lohnt aber den Wegzeichen treu zu bleiben. Außerdem gibt es noch den einen oder anderen Abstecher, der zu schönen Aussichtspunkten (teilweise mit Bank) führt, die dann gleich weit weniger überlaufen sind, aber nicht weniger schön.
Nachdem man am Parkplatz Bahnhöfle einen "Tiefpunkt" durchläuft, geht es drüben wieder etwas hinauf und schließlich bis zur Hindenburghütte. Ab hier entfernt man sich von der Albkante und erreicht bald freiere Hochflächen hinter dem Wald bis zu einem weiteren Parkplatz (Mönchberg), wo heute ein paar Leute ihre Drachen fliegen ließen. Jenseits geht es über Asphalt hinab zu einer Landstraße und jenseits durch das Hofgut Ziegelbrücke (Einkehrmöglichkeit, dieses Mal sogar offen). T2, 1 h 00 min

Man befindet sich jetzt im Randecker Maar, welches man am oberen Rand quert. Wir waren hier schon mal vor Jahren unterwegs. Man verlässt den Asphalt, beendet die Querung und überschreitet eine nächste Landstraße knapp unterhalb von Ochsenwang. Diesen Ort umgeht man in der Folge. Wer knapp dran ist, kann auch hier direkt zum Bus gehen.
Die Spur folgt erst einer Schotterstraße, dann über Wiesen bis auf den Auchtert. Dies ist der erste Punkt der Etappe, der wirklich den Namen Berg verdient, vielleicht gemeinsam mit dem Breitenstein, denn beide Erhebungen haben eine Schartenhöhe von immerhin ca. 40 m gegenüber allen anderen Erhebungen drum herum. Ich weiß, in alpinen Maßstäben ist das lächerlich. Aber man sieht ganz gut am Bossler, wo der höchste Punkt von keinem Weg erreicht wird, weil er mitten im Wald liegt und jeder nur zu dem niedrigeren Aussichtspunkt geht, dass es kaum "richtige" Gipfel auf der Alb gibt. T1, 25 min

Am Auchtert hat man nicht wirklich eine Aussicht, da man sich oben auf einer Fläche befindet. Der höchste Punkt wird durch einen Vermessungsstein gekennzeichnet. Weit besser ist das am nahen Breitenstein, den man als nächstes erreicht. Hier steht man wieder an der Albkante und kann weit bis nach Stuttgart schauen, sofern es nicht zu trübe ist.
Am Breitenstein war mir dann aber viel zu viel los, so dass ich schnell weiter ging. Nach wenigen Metern hinab kommt man an den großen Parkplatz und bald darauf an eine Landstraße, der man nach links nach Ochsenwang folgt, wo diese Etappe für mich endete. Wenn man nicht genau auf den Bus aufläuft, kann man im Rössle einkehren oder die Zeit zur nächsten Abfahrt abwarten. Die Bushaltestelle selbst bietet nicht einmal eine Bank. T1, 30 min

Insgesamt bin ich diese Etappe für meine Verhältnisse sehr schnell gegangen. Man kann für die 23,5 km auch länger als meine 4,5 Stunden brauchen. Bei den vielen Bänken und Aussichtspunkten mag man verweilen und wenn der Tag nicht trüber und trüber geworden wäre und wenn Tourinette dabei gewesen wäre, hätte ich sicher mehr Zeit eingeplant.

Weiter geht es hier mit Etappe 10.

Tourengänger: basodino


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