Hochsteinflache - langer Zustieg mit prächtiger Aussicht


Publiziert von kardirk , 27. Oktober 2019 um 11:49.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:25 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:22km

Vor einem Jahr hab ich diese Tour schon einmal probiert und mußte aus konditionellen Gründen 400hm unter dem Gipfel aufgeben. Also höchste Zeit es nochmal zu versuchen.
Die Hochsteinflache ist ein unbekannter Gipfel im Brandberger Kolm-Kamm, der diesen aber noch um 70hm übertrifft.

Start ist in Häusling im Zillergrund. De ersten 1000hm sind schnell erzählt, es geht über die Almstrasse hinauf zur Hochsteinalm (1324m, 45 min) und weiter zur Waldalm (1791m) - 1:30, T1 und dann nochmal auf der neu erstellten Strasse (wozu den diese, bleibt mir verschlossen, da oben kein Almbetrieb - aber wahrscheinlich die Jaga, die laufen net so gerne) hinauf bis zum Jagdhüttchen Waldalm (2043m, nochmal 45min).
Wer die Kondi hat, kann diese 1000hm auch mit dem Bike erklimmen, was besonders für den Abstieg natürlich ne Option wäre.

Nach diesem leichten aber langwierigen Anstieg - gut 8km, dafür mit viel Aussicht ( in der Früh waren die Berge allerdings noch komplett in Wolken) - geht's richtig los.
Hinter der Hütte steigt man zum breitem SW-Rücken auf, der sich zum Gipfel hinaufzieht. Erstes Ziel ist ein großer Steinmann auf der ersten Kuppe. Das Gelände ist noch dichter bewachsen und relativ uneben, sodaß sich der steile Anstieg etwas mühsamer gestaltet. Steigspuren gibt's kaum, wenn dann Gamswechsel.

Hat man den Steinmann erreicht, geht's direkt am Rücken über mehrere Steilstufen hinauf. Man bleibt am besten immer direkt am Rücken, hier ist das Steigen am angenehmsten. Blockfelder wechseln sich mit grasigen Stellen, oben dann direkt durch den blockigen Aufschwung auf den großen Schuttrücken bis zum Gipfel-Steinmann, der auf dem Vorgipfel steht. Der Gipfel selber besteht aus einem langen Grat mit 3 ungefähr gleichhohen Erhebungen, die mittlere ist wohl der eigentliche Gipfel. 2km, 700hm, T3-4, gut 3h.
Gute  Geher schaffen das sicher unter 2h.
Fantastische Aussicht ist einem Gewiss, sofern man Glück mit dem Wetter hat, wie ich. In der Früh noch komplette Suppe, verzogen sich die Wolken gegen 12:00 innerhalb kürzester Zeit und es herrschte blitz-blankes AKW.

Der Abstieg vollzieht sich auf gleicher Route, oben deutlich schneller (2h bis zur Hütte), dann bin ich bis zur Waldalm, dem alten leider schon ziemlich verfallenen Almsteig gefolgt (30min). Von dort dann der Strasse in 2h hinab nach Häusling - der alte in den AV Karten verzeichnete Steig zur Hochsteinalm existiert nicht mehr, vor einem Jahr hab ich Ihn eine halbe Stunde lang unten gesucht, aber nichts mehr gefunden.

Fazit: Aussichtsreiche Tour mit zwei Gesichtern, einem etwas langwierigen Anmarsch auf Almstrassen und dem weglosen Aufstieg über einen langen Rücken. Bis zur Hütte leicht aber lang, T1-2.
Dann Weglos steil, aber unschwierig. Keine Markierungen oder Spuren, aber Orientierung unproblematisch.

Kurz vor der Hütte traf ich auf den Almbauern, der noch am Strassenneubau weiterarbeitet. Der war nicht so begeistert von meinem Plan auf die Hochsteinflache zu steigen, da ich ihm und den Jagern dann die ganzen Gamsen vertreiben würde.
Nun, ich bin trotzdem weiter gegangen, immerhin schon 1000hm auf dem Buckel, offiziell war keine aktuelle Jagd ausgewiesen (im Karwendel etwa stellen die Jaga dazu extra Schilder vor die bejagten Gebiete (unten im Tal), die eine Begehung untersagen - auch aus Sicherheitsgründen). Getroffen hab ich 3 Gemsen, aber keine Jaga, die sich allerdings wenig beeindruckt zeigten von mir und gemütlich Ihres Weges zogen.
Beim Abstieg traf ich dann doch tatsächlich noch auf zwei junge einheimische Bergkameraden - an diesem einsamen Berg - , die noch "kurz" am Nachmittag hinaufstiegen. Sie hatten im Aufstieg das Tempo meines Abstiegs.... ach ja die Jugend. Auch sie hatten mit dem Almbauern geredet und waren ebenfalls aufgefordert worden nicht weiter zu gehen, waren aber auch der Meinung, dass man da ja sonst nirgends mehr hingehen könnte - ich gebe allerdings zu bedenken, dass zu dieser Jahreszeit eben Jagd ist und die Jaga und Jagdpächter demenstprechend etwas sensibeler reagieren als sonst. Umsichtiges Verhalten sollte aber für beide Seiten möglich sein um sich den Spass nicht zu verderben.

Tourengänger: kardirk


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