Appenzeller Alpenweg


Publiziert von Domenic , 18. September 2019 um 19:50.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:18 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   CH-SG   CH-AR   Alpstein 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:29 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug nach Urnäsch.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Siehe Anreise. Jedoch andersrum ausführen.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Säntis

Die Auswahl einer Wanderroute ist oftmals keine einfache Sache. Verschiedene Zielvorstellungen widersprechen sich dabei.

Für dieses Wochenende galten folgende Vorstellungen:
- zweitägige Tour,
- in der Ostschweiz,
- landschaftlich reizvoll,
- komfortable Unterkunft mit gutem Restaurant.

Die Wahl fiel auf das Appenzellerland, genauer gesagt auf die Schwägalp. 

Und so starteten wir am Sonntag, kurz nach neun, bei schönstem Wetter (Der Begriff Kaiserwetter bietet sich an. Majestät brauchen Sonne.) beim Bahnhof Urnäsch. Nach Verlassen des Ortes führte der Weg über knallgrüne Wiesen den Berg hinauf. Stellenweise war der Weg etwas sumpfig, führte er doch durch mehrere kleine Moorgebiete. Bis dahin war mir gar nicht bewusst, wie viele solche kleinen Moorgebiete es in dieser Gegend gibt. Habe bisher nicht wirklich darauf geachtet.
Bei Färenstetten legten wir eine kurze Rast ein, stärkten uns und genossen die Aussicht, bevor wir kurz darauf den Burketwald betraten. Nach dem Verlassen des Waldes folgte der wohl anstrengendste Aufstieg des heutigen Tages: Rauf auf die Hochalp. Oben angekommen gab es zur Belohnung im Gasthaus ein Bier.
Wenige Meter später folgte die grosse Mittagspause. Mangels anderer Sitzgelegenheiten machten wir es uns auf einem Kuhtrampelpfad bequem und lösten damit bei den Vertretern der örtlichen Fauna ein grösseres Verkehrschaos aus. Kaum hatten wir uns niedergelassen, kamen drei Kühe hintereinander den Pfad entlang. Da wir den Weg blockierten ging es für sie nicht weiter. Erst nachdem uns die Tiere fünf Minuten lang angestarrt hatten, kam die Leitkuh auf die Idee eine Alternativroute zu wählen und einen zwei Meter höher gelegenen Pfad zu nutzen. Wenige Minuten später kamen die drei Tiere aus der entgegengesetzten Richtung zurück und das Spiel ging von vorne los. Dieses Mal dauerte es jedoch deutlich länger, bis eine Alternativroute gefunden war. Erst als die nachfolgenden beiden Kühe sich anschickten zu überholen, setzte sich die Leitkuh in Bewegung und galoppierte (Galoppieren Kühe?) an uns vorbei.
Da das Spektakel nun vorüber war, setzten auch wir unseren Weg fort.
Der Weg verlief nun wieder mehrheitlich im Wald. Erneut ging es durch mehrere Moorgebiete. Bis zum Chräzerenpass ging es hauptsächlich abwärts. Als Endspurt folgte dort noch einmal ein kurzer Aufstieg zur Schwägalp. Das heutige Zielbier gab es dann dort im Gasthaus Passhöhe. Irgendwie waren wir an diesem ersten Tag in ziemlich vielen Gasthäusern oder sonst am Pause machen. Aber es war ja auch recht durstiges Wetter. Obwohl das Zielbier bereits getrunken war, hatten wir das eigentliche Ziel noch nicht ganz erreicht. Es ging noch ein paar Meter aufwärts, hoch zum neuen Hotel Säntis.

Das Hotel Säntis ist ein modernes Hotel, welches vor einigen Jahren auf der Schwägalp errichtet wurde. Es handelt sich um einen kombinierten Bau, der das Hotel, das Restaurant und die Seilbahnstation vereint. Manch einer würde es vielleicht als Riesenklotz bezeichnen. Ich jedoch bin der Ansicht, dass es sich recht gut in die Landschaft integriert. Am Nachmittag war auf der Schwägalp aufgrund der vielen Tagesgäste sehr viel Betrieb. Nach 17 Uhr begann sich der Parkplatz dann zu leeren und die Hotelgäste waren bald unter sich. Das Restaurant erfüllte unsere Ansprüche am Abend voll und ganz und das Morgenbuffet war zwar einigermassen überschaubar, dabei jedoch vom feinsten. Alles in allem hat es gepasst.

In der Nacht begann es irgendwann zu regnen. Ziemlich stark sogar. Auch während dem Morgenessen regnete es immer noch und wir begannen darüber zu diskutieren, ob wir die Tour wie geplant fortsetzen wollten. Das Wetter-App versprach jedoch eine Wetterbesserung. Und so war es dann auch. Der Regen hörte auf, als wir das Hotel verliessen und es blieb für den Rest des Tages trocken. Zuerst ging es eben, dann sanft ansteigend Richtung Kronberg, bis es nach der Chamhaldenhütte wieder bergab ging. 
Beim Langälpli folgte dann das, was am Vortag der Aufstieg auf die Hochalp war. Steil führte der Weg hoch auf den Hügel und im feuchten Klima floss der Schweiss literweise.
Oben angekommen, trafen wir auf zwei andere Wanderer, die sich auf einem Whiskey-Trail befanden. (Geistige Notiz: Es gibt hier einen Whiskey-Trail!) Hier knickte der Weg westlich ab und führte uns vom Kronberg weg Richtung Petersalp. Bei der Hoch Petersalp verpassten wir einen Wegweiser (oder möglicherweise war dieser aufgrund einer Baustelle vorübergehend abwesend) und folgten weiter dem Grat. Dadurch konnten wir die Aussicht Richtung Bodensee geniessen. Der Preis für die Aussicht war dann ein recht steiler und aufgrund des Regens sehr rutschiger Abstieg auf einem weniger begangenen Pfad. Nach einiger Zeit trafen wir dann wieder auf den korrekten Weg, der uns dann die letzten Kilometer, wenig spektakulär, zurück nach Urnäsch führte. 

Alles in allem eine sehr schöne Tour, die landschaftlich sehr abwechslungsreich ist. Zum Übernachten bietet sich das Hotel Säntis auf der Schwägalp an. Auch sonst sind entlang der Route oder in deren Nähe mehrere angeschriebene Häuser zu finden, in denen man sich verpflegen kann. 

Eine Beschreibung der ganzen Route ist auf SchweizMobil zu finden:
Appenzeller Alpenweg

Tourengänger: Domenic


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