Midzor - höchster Punkt Serbiens
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1. Tag Balkanrunde
Wir hatten bis zu Letzt überlegt ob wir dieses Jahr noch mal in die Westalpen in Berner Oberland oder auf den Balkan fahren wollten. Nicht zuletzt weil das Wetter in der Schweiz suboptimal schien, planten wir für den Balkan. Die Berichte auf hikr sind ja ob sehr aufgebläht mit allen möglichen und unmöglichen Informationen und es liest sich hier und da als ob heroische Bergabenteuer zu erwarten sind. Alles ist aber allen Berichten gemein: Die Landschaft soll grandios und die Menschen sehr freundlich sein. Also los!
Geplant war eine ca. 7-tägige Rundfahrt, denn es erschließt sich uns nicht warum man für jeden Gipfel einzeln dort hin fliegen muss. Das ist für die Umwelt schlecht und zeitlich viel zu aufwändig. Zumal die Landeshöhepunkt oft nicht zu weit voneinander entfernt liegen. Schnell war eine passende Runde zusammen recherchiert. Dabei haben uns die Berichten von Dropsman sehr geholfen, denn sie klangen für uns am nüchternsten. Von ihm bekamen wir auch freundlicherweise die Karten die bei mapsofbalkan derzeit nicht erhältlich waren. Vielen Dank dafür! Wir mussten leider feststellen, dass es auch recht unfreundliche Kandidaten unter den Landeshöhepunktesammlern gibt.
Viel zu Packen gibt es für diese Touren ja auch nicht. So ging es von einer Grillfeier bei Freunden direkt los über Prag, Budapest und Belgrad nach Nis in Serbien. An der Grenze zu Serbien wurde dann auch meinem etwas jüngeren Freund, die die Zeit vor dem Schengenabkommen nicht mehr bewusst kennt, klar was es heißt an der Grenze etwas mehr Zeit zu brauchen. Nach 2h war aber auch dieses bei 35°C doch sehr nervige Prozedere überstanden.
In Nis hatten wir eine sehr empfehlenswerte Unterkunft gebucht. Der freundliche Vermieter erklärte uns alles Wissenswerte über die Stadt und war merklich stolz auf seine Heimat. Nach dem scheinbar obligatorischen Begrüßungsschnaps besichtigten wir noch die Stadt und fanden schnell ein Lokal zum Abendessen. Lende schmeckt hier sehr gut, aber 750g muss man erstmal schaffen. Der Grillteller liegt dann über 1000g. Hoffentlich scheitern wir hier zum letzten Mal in den nächsten Tagen! Auch hier wird gern Schnaps auf Kosten des Hauses ausgeschenkt. Das ging schon gut los…
2. Tag Balkanrunde
Früh am Morgen genossen wir noch ein köstliches türkisches Frühstück (Burak) auf Empfehlung des Vermieters und fuhren dann Richtung Badin Zub am Midzor. Gemütlich, aber für tatendurstige Bergsteiger unendlich lang ging es durch die hügelige Landschaft dahin. Zu diesem Zeitpunkt meinten wir schon auf teilweise schlechten Straßen unterwegs zu sein. Dieser Eindruck wird sich sehr schnell relativieren. Heute kann ich sagen: die Straßen bis Badin Zub sind super!
Kurz vor der Ankunft fragten wir uns wo es denn hier noch höher gehen soll. Man sieht den Midzor noch nicht und Babin Zub scheint die höchste Erhebung in Sichtweite zu sein. Das kleine Hotel hatte sogar geöffnet, aber wir brauchten es ja heute nicht. 10:20 liefen wir am Auto los. Der Weg ist nicht zu verfehlen und man braucht eigentlich auch keine Karte. Sobald man den Wald nach wenigen Minuten verlässt ist alles Weitere ersichtlich. Auf einer Piste läuft man über diverse Vorhügel zum Midzor. Schatten gibt es so gut wie keinen. Im Sommer kann das zur einzigen Herausforderung der Tour werden. Gemütlich ging es dahin – es war ja unsere Eingewöhnungstour. 12:00 standen wir dann aber schon am Gipfel und bekamen von drei Bulgaren reichlich Schnaps aus der PET-Flasche. Ablehnen wurde als Unfreundlichkeit ausgelegt und so wurde der Rückweg eine heitere Sache… Ein Bulgare bemühte sich sehr uns etwas zu fragen und wir auch sehr ihn zu verstehen, aber es wollte nicht gelingen. Irgendwas mit unserer Flagge und einem Namen, aber wir hatten keine Flagge dabei und wo wir herkamen hatte er schon verstanden. Verstanden hat er auch nicht, warum wir nicht noch Bier mit ihnen trinken wollten. Es wäre ein Fiasko geworden! Also liefen wir leicht beschwingt zum Auto zurück. 13:25 erreichten wir Babin Zub und gönnten uns ein feines Mittagessen in der Skihütte kurz bevor es wieder in den Wald geht. Die Einkehr ist wirklich sehr zu empfehlen. Die hausgemachte Limonade ist köstlich!
Nun ging es den ganzen Weg zurück nach Nis und weiter gen Süden über die Grenze nach Nordmazedonien und dort nach Tetovo um am kommenden Tag die Rudoka zu besteigen. In Tetovo angekommen wurde uns schnell klar, dass wir in diesem Ort nicht übernachten möchten. Hotels gibt es zwar, aber irgendwie schien uns alles sehr zwielichtig. So fuhren wir die Piste zum Start der Wanderung hinauf. Spätestens hier wurde uns klar, was schlechte Straßen sind. Oft lasen wir in Berichten über diese Piste und können jetzt die warnenden Beschreibungen nachvollziehen. Unser Ford Focus saß öfter auf und der Pilot musste schon einiges leisten um die Karre nach oben zu zirkeln. Bei uns war es zum Glück staubtrocken, aber eben auch schon dunkel. Wir waren also endgültig im Abenteuer Balkan angekommen. Gar nicht weit vor dem üblichen Start der Tour gibt es eine überdachte Bank mit Brunnen – für uns der perfekte Schlafplatz. Bald waren Nudeln gekocht und das Zelt aufgebaut und noch mal die Karte für die morgige Tour angeschaut. Kurz und ungemütlich war die Nacht…
Für alle die diese Landeshöhepunkte noch besuchen wollen: Die Piste aus Negotino-Poloshko zur Rudoka ist mit Abstand die übelste an den Landeshöhepunkten von Serbien, Kosovo, Nordmazedonien, Albanien, Montenegro und Bosnien & Herzegowina! Unser Ford saß öfter auf, aber letztlich kamen wir ohne Zwischenfälle durch. Bei Nässe wird die Aktion sehr schnell ungenießbar!
Fazit:
Die Tour auf den Midzor sollte man mit einem Stop in Nis verbinden. Die Wanderung ab Babin Zub ist eher ein Spaziergang, taugt aber gut um sich für weitere Wanderungen warm zu laufen. Man kann den Weg nicht verfehlen. Im Vorfeld machten wir uns Gedanken, da wir der kyrillischen Schrift nicht mächtig sind. Die Gedanken waren unbegründet. Daher verzichte ich auch auf die entsprechenden Angaben in kyrillischer Schrift. Sie helfen einem Westeuropäer eh nicht weiter und werden auch vor Ort nicht wirklich gebraucht.
Wir hatten bis zu Letzt überlegt ob wir dieses Jahr noch mal in die Westalpen in Berner Oberland oder auf den Balkan fahren wollten. Nicht zuletzt weil das Wetter in der Schweiz suboptimal schien, planten wir für den Balkan. Die Berichte auf hikr sind ja ob sehr aufgebläht mit allen möglichen und unmöglichen Informationen und es liest sich hier und da als ob heroische Bergabenteuer zu erwarten sind. Alles ist aber allen Berichten gemein: Die Landschaft soll grandios und die Menschen sehr freundlich sein. Also los!
Geplant war eine ca. 7-tägige Rundfahrt, denn es erschließt sich uns nicht warum man für jeden Gipfel einzeln dort hin fliegen muss. Das ist für die Umwelt schlecht und zeitlich viel zu aufwändig. Zumal die Landeshöhepunkt oft nicht zu weit voneinander entfernt liegen. Schnell war eine passende Runde zusammen recherchiert. Dabei haben uns die Berichten von Dropsman sehr geholfen, denn sie klangen für uns am nüchternsten. Von ihm bekamen wir auch freundlicherweise die Karten die bei mapsofbalkan derzeit nicht erhältlich waren. Vielen Dank dafür! Wir mussten leider feststellen, dass es auch recht unfreundliche Kandidaten unter den Landeshöhepunktesammlern gibt.
Viel zu Packen gibt es für diese Touren ja auch nicht. So ging es von einer Grillfeier bei Freunden direkt los über Prag, Budapest und Belgrad nach Nis in Serbien. An der Grenze zu Serbien wurde dann auch meinem etwas jüngeren Freund, die die Zeit vor dem Schengenabkommen nicht mehr bewusst kennt, klar was es heißt an der Grenze etwas mehr Zeit zu brauchen. Nach 2h war aber auch dieses bei 35°C doch sehr nervige Prozedere überstanden.
In Nis hatten wir eine sehr empfehlenswerte Unterkunft gebucht. Der freundliche Vermieter erklärte uns alles Wissenswerte über die Stadt und war merklich stolz auf seine Heimat. Nach dem scheinbar obligatorischen Begrüßungsschnaps besichtigten wir noch die Stadt und fanden schnell ein Lokal zum Abendessen. Lende schmeckt hier sehr gut, aber 750g muss man erstmal schaffen. Der Grillteller liegt dann über 1000g. Hoffentlich scheitern wir hier zum letzten Mal in den nächsten Tagen! Auch hier wird gern Schnaps auf Kosten des Hauses ausgeschenkt. Das ging schon gut los…
2. Tag Balkanrunde
Früh am Morgen genossen wir noch ein köstliches türkisches Frühstück (Burak) auf Empfehlung des Vermieters und fuhren dann Richtung Badin Zub am Midzor. Gemütlich, aber für tatendurstige Bergsteiger unendlich lang ging es durch die hügelige Landschaft dahin. Zu diesem Zeitpunkt meinten wir schon auf teilweise schlechten Straßen unterwegs zu sein. Dieser Eindruck wird sich sehr schnell relativieren. Heute kann ich sagen: die Straßen bis Badin Zub sind super!
Kurz vor der Ankunft fragten wir uns wo es denn hier noch höher gehen soll. Man sieht den Midzor noch nicht und Babin Zub scheint die höchste Erhebung in Sichtweite zu sein. Das kleine Hotel hatte sogar geöffnet, aber wir brauchten es ja heute nicht. 10:20 liefen wir am Auto los. Der Weg ist nicht zu verfehlen und man braucht eigentlich auch keine Karte. Sobald man den Wald nach wenigen Minuten verlässt ist alles Weitere ersichtlich. Auf einer Piste läuft man über diverse Vorhügel zum Midzor. Schatten gibt es so gut wie keinen. Im Sommer kann das zur einzigen Herausforderung der Tour werden. Gemütlich ging es dahin – es war ja unsere Eingewöhnungstour. 12:00 standen wir dann aber schon am Gipfel und bekamen von drei Bulgaren reichlich Schnaps aus der PET-Flasche. Ablehnen wurde als Unfreundlichkeit ausgelegt und so wurde der Rückweg eine heitere Sache… Ein Bulgare bemühte sich sehr uns etwas zu fragen und wir auch sehr ihn zu verstehen, aber es wollte nicht gelingen. Irgendwas mit unserer Flagge und einem Namen, aber wir hatten keine Flagge dabei und wo wir herkamen hatte er schon verstanden. Verstanden hat er auch nicht, warum wir nicht noch Bier mit ihnen trinken wollten. Es wäre ein Fiasko geworden! Also liefen wir leicht beschwingt zum Auto zurück. 13:25 erreichten wir Babin Zub und gönnten uns ein feines Mittagessen in der Skihütte kurz bevor es wieder in den Wald geht. Die Einkehr ist wirklich sehr zu empfehlen. Die hausgemachte Limonade ist köstlich!
Nun ging es den ganzen Weg zurück nach Nis und weiter gen Süden über die Grenze nach Nordmazedonien und dort nach Tetovo um am kommenden Tag die Rudoka zu besteigen. In Tetovo angekommen wurde uns schnell klar, dass wir in diesem Ort nicht übernachten möchten. Hotels gibt es zwar, aber irgendwie schien uns alles sehr zwielichtig. So fuhren wir die Piste zum Start der Wanderung hinauf. Spätestens hier wurde uns klar, was schlechte Straßen sind. Oft lasen wir in Berichten über diese Piste und können jetzt die warnenden Beschreibungen nachvollziehen. Unser Ford Focus saß öfter auf und der Pilot musste schon einiges leisten um die Karre nach oben zu zirkeln. Bei uns war es zum Glück staubtrocken, aber eben auch schon dunkel. Wir waren also endgültig im Abenteuer Balkan angekommen. Gar nicht weit vor dem üblichen Start der Tour gibt es eine überdachte Bank mit Brunnen – für uns der perfekte Schlafplatz. Bald waren Nudeln gekocht und das Zelt aufgebaut und noch mal die Karte für die morgige Tour angeschaut. Kurz und ungemütlich war die Nacht…
Für alle die diese Landeshöhepunkte noch besuchen wollen: Die Piste aus Negotino-Poloshko zur Rudoka ist mit Abstand die übelste an den Landeshöhepunkten von Serbien, Kosovo, Nordmazedonien, Albanien, Montenegro und Bosnien & Herzegowina! Unser Ford saß öfter auf, aber letztlich kamen wir ohne Zwischenfälle durch. Bei Nässe wird die Aktion sehr schnell ungenießbar!
Fazit:
Die Tour auf den Midzor sollte man mit einem Stop in Nis verbinden. Die Wanderung ab Babin Zub ist eher ein Spaziergang, taugt aber gut um sich für weitere Wanderungen warm zu laufen. Man kann den Weg nicht verfehlen. Im Vorfeld machten wir uns Gedanken, da wir der kyrillischen Schrift nicht mächtig sind. Die Gedanken waren unbegründet. Daher verzichte ich auch auf die entsprechenden Angaben in kyrillischer Schrift. Sie helfen einem Westeuropäer eh nicht weiter und werden auch vor Ort nicht wirklich gebraucht.
Hike partners:
Stefan_F

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