Midžor, 2169m


Published by Linard03 , 12 May 2015, 19h10.

Region: World » Serbien
Date of the hike: 1 May 2015
Hiking grading: T2 - Mountain hike
Waypoints:
Geo-Tags: BG   SRB 
Time: 3:45
Height gain: 650 m 2132 ft.
Height loss: 650 m 2132 ft.
Route:Hotel Babin Zub - Midžor - Hotel Babin Zub
Access to start point:Von Belgrad auf Autobahn bis Niš, danach via Knjazevac und Kalna zum Hotel Babin Zub (ca. 4.5 Std. Fahrt)
Access to end point:dito
Accommodation:Hotel Falkensteiner Stara Planina (eröffnet 2014). Das Berghotel Babin Zub ist geschlossen

Wieder einmal hatten wir eine glückliche Hand mit der Destinations-Wahl und dem lokalen Wetter. War ich vor ziemlich genau 1 Jahr in Kroatien, sollte es für mich zum 2. Mal nach Südosten Europa's gehen – dieses Mal nach Serbien. Auch dieses Land bzw. Region war mir gänzlich unbekannt; meine Kenntnisse reduzierten sich bis anhin auf Medienberichte aller Art.
Diese Kenntnisse galt es nun etwas aufzubessern, auch wenn mir völlig klar ist, dass es auf einer solchen Kurzreise nur zur marginalen Verbesserung der Kenntnisse reichen kann ...
 
Anreise
 
Es gibt wohl verschiedene Möglichkeiten, um den Ausgangspunkt für den Midžor, den höchsten Berg Serbiens, zu erreichen - z.B. via Sofia, Bulgarien oder Skopje, Mazedonien. Wir wählten jedoch die etwas längere Anfahrt von Belgrad.
 
Nach einem Direktflug von Zürich nach Belgrad erhielten wir unseren Mietwagen nach wenigen Minuten. Obwohl es erst 20 Uhr war, dunkelte es bereits ein. Problemlos ging’s auf guten Autobahn-Strassen nach Süden, meistens bei Regen. Knapp 2 Std. später erreichen wir Paracin, wo wir übernachteten.
 
Anderntags fuhren wir bei nunmehr schönstem Wetter zunächst nach Niš, wo kurz darauf die Autobahn endet. Danach weiter auf Hauptstrasse bis nach Knjazevac, ab da auf z.T. schlechten Nebenstrassen (Schlaglöcher …) via Kalna nach Balta Berilovac. Nun steiler bergan (unser PS-schwacher PW hatte seine liebe Mühe …), immer den Schildern „Babin Zub“ bzw. „Stara Planina“ nach.
 
Auf der Autobahn kamen wir zügig voran, zumal sich auch der Verkehr in Grenzen hielt. Spätestens jedoch ab Knjazevaczieht sich die Strecke ganz schön in die Länge … (zumindest landschaftlich ist die Strecke von Knjazevac nach Balta Berilovac jedoch sehr schön).
 
Schliesslich erreichten wir nach ca. 3 Std unser Hotel („Falkensteiner Stara Planina“). Dieses 4*-Wellness-Hotel scheint masslos übertrieben zu sein; zumindest für unsere Absichten … Aber einerseits hat man uns bestätigt, dass das Berghotel „Babin Zub“ geschlossen sei, zum anderen war es das einzige Hotel weit und breit – erst letztes Jahr eröffnet. Das Hotel hat sämtliche Annehmlichkeiten, welche man so braucht (oder eben nicht …): Restaurant, Spa (Sauna, Hamam, Whirlpool), Fitnessraum, Tischtennis, etc.
 
Das Hotel scheint jedoch hauptsächlich auf den Winter ausgerichtet zu sein, steht doch gleich neben dem Hotel eine Liftanlage. Wie auch immer; das nächste Dorf (Hotel?) ist 25km entfernt und da wir so nah als möglich am Ausgangspunkt der Wanderung logieren wollten, schien uns dieses Hotel als Basislager genau richtig zu sein.
 
Besteigung des Midžor, 2169m
 
Der Tag war noch jung, das Wetter schön, somit wollten wir die Besteigung des Midzor gleich noch am Nachmittag in Angriff nehmen (was eine sehr gute Entscheidung war, wie sich anderntags herausstellen sollte …).
 
Bereits bei der Anfahrt sahen wir, dass in höheren Lagen doch noch einiges an Schnee lag. Wieviel, war jedoch schwierig abzuschätzen; immerhin schien keine geschlossene Schneedecke vorhanden zu sein.
 
In wenigen Minuten erreichten wir mit dem Auto den Ausgangspunkt unserer Tour, das Berghotel Babin Zub. Hier endet auch die Strasse, Parkplätze sind einige vorhanden, jedoch nicht übermässig viele.
 
Ein schneebedeckter Pfad führt ein paar Hundert Meter durch den Wald – dann bereits die Frage: wo bitte geht’s nun weiter? Auf dem Sattel, wo sich auch eine Bergstation eines Sesselliftes befindet, war zumindest kein Schild auszumachen. Von weitem sah es so aus, als müsste man zuerst 1000m absteigen, um dann auf der anderen Talseite wieder aufzusteigen.
 
Ein paar Meter ums Eck des Waldes, welcher einem etwas die Übersicht versperrt, klärte schnell auf: es gilt lediglich eine kleine Mulde zu queren, danach geht’s bereits wieder aufwärts. Manchmal ist eben der Einstieg das Schwierigste an der Tour … (an dieser Stelle geht ein Dank an pika8x14, deren Fotos ich dabei hatte und auf Anhieb weiterhalf!).
 
Auf breitem Weg (beinahe schon eine Fahrstrasse) stiegen wir bergan, mal steiler, dann wieder flacher. Der Gipfel schien noch weit weg zu sein – aber es gilt ja auch immerhin ca. 8km Distanz zurückzulegen. Eine grössere Gruppe überholten wir schnell, ansonsten waren nur vereinzelt Leute auszumachen.
 
Es galt immer wieder mal kleinere Schneefelder zu überqueren; auf dem Normalweg am Gipfelhang schien es jedoch eine geschlossene Schneedecke zu haben. Wir entschlossen uns deshalb, westlich des breiten Rückens weglos aufzusteigen, um danach möglichst schneefrei auf dem Kamm zum Gipfel zu gelangen. Mühelos stiegen wir also auf und erreichten bald den Kamm, welcher zugleich die Grenze zwischen Serbien und Bulgarien bildet.
 
Tatsächlich konnten wir so auf dem meist schneefreien Grasrücken weiter laufen. Schon beim Aufstieg frischte der Wind und nahm nun auf dem Kamm stark zu. Der Gipfel rückte nun in Sichtweite, welcher auf der bulgarischen Seite steil abfällt. Es waren zudem einige Wechten auszumachen. Wenig später standen wir dann auf dem Gipfel des Midžor, 2169m.
 
Das Wetter war schön, die Sicht sehr gut – aber der Wind blies mittlerweile orkanartig. Jedenfalls war ich froh um die Mütze … Kein Wunder, waren wir alleine auf dem Gipfel, aber lange blieben auch wir nicht. Nach ein paar Fotos machten wir uns sogleich wieder auf demselben Weg auf den Abstieg.
 
Sobald wir wieder den Fuss des Gipfelhanges erreicht hatten, war’s auch gleich wieder vorbei mit dem Wind. So nutzten wir die Gelegenheit für eine kurze Rast und genossen das herrliche Panorama. Überhaupt verzogen sich nach und nach die restlichen Wolken, sodass während unseres Abstieges die Sicht immer besser wurde.
 
Um ca. 15.30 Uhr waren wir bereits wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt. Wir fuhren die kurze Strecke zum Hotel zurück, wo zunächst natürlich ein Gipfeltrunk anstand. Danach gönnten wir uns jedoch auch noch ein Sauna-Besuch. Gemütlich liessen wir im Restaurant den Abend ausklingen.
 
Fazit:
Eine landschaftlich lohnende Tour, welche beliebig ausgeweitet werden kann (siehe auch die Berichte von Sputnik und pika8x14. Die Wanderung ist relativ einfach (meist T2), der starke Wind und die zu querenden Schneefelder liessen aber doch noch etwas Berg-feeling aufkommen ;-)
 
Zeiten (inkl. Pausen):
Aufstieg: 2 Std.
Abstieg: 1 ¾ Std.
 
Tour mit Markus & Roland

Hike partners: Linard03


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Comments (6)


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pika8x14 says:
Sent 13 May 2015, 01h06
Hallo Richard,

herzliche Gratulation zum Midžor, den auch wir noch in guter Erinnerung haben.

Wettermäßig hast Du Dich - im Vergleich zur erwähnten Dinara-Besteigung - ja schon einmal deutlich verbessert, und weitere Touren im Südosten Europas werden wohl sicherlich noch folgen …

Uns hat es jedenfalls im Stara Planina bestens gefallen - im Gebirge, aber auch im gleichnamigen Hotel ;-)

Viel Grüße, Andrea + André.

Linard03 says: RE:
Sent 13 May 2015, 17h04
Danke! Mir hat's gut gefallen und ja, diesmal hatten wir sogar Wetterglück ... ;-))

Das Hotel ist zwar tatsächlich etwas "hors categorie"; genossen haben wir's natürlich trotzdem ;-)
Mal sehen, 2-3 Touren werde ich bei Gelegenheit sicher noch im Südosten Europas unternehmen ...

Viele Grüsse,
Richard

Sputnik Pro says: Srbija: Tolles Land, toller Berg!
Sent 13 May 2015, 08h27
Hallo Richard,

Herzliche Gratulation zu einem weiteren höchsten Landesgipfel Europas! Die Route von Babin Zub scheint ja echt beliebt zu sein wenn ich die vielen Leute sehe!

Wie gewohnt hat mir dein Bericht gefallen und die Fotos sehen ja nach etwas Wetterglück aus!

Viele Grüsse,

Andi

Linard03 says: RE:Srbija: Tolles Land, toller Berg!
Sent 13 May 2015, 17h08
Hallo Andi,

merci; wie Du auf den Fotos richtig erkannt hast, war uns das Wetter diesmal hold. Einzig der heftige Wind im Gipfelbereich war etwas störend ...

Wie erwähnt überholten wir eine grössere Gruppe, welche zusammengehörte, jedoch ziemlich "verzettelt" aufstieg (wohl jede/jeder nach seinem Tempo ...).
Ansonsten war nicht viel los und wir waren meist alleine unterwegs; sowohl im Auf- als auch Abstieg.

Gruss,
Richard

Felix says:
Sent 14 May 2015, 11h31
Gratulation auch meinerseits!

Linard03 says: RE:
Sent 17 May 2015, 14h15
Danke Dir, Felix!


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