Ein Besuch auf Yakushima (屋久島)


Publiziert von Chrichen , 2. Oktober 2019 um 08:10.

Region: Welt » Japan » Kyushu » Yakushima
Tour Datum:28 Juli 2019
Wegpunkte:
Geo-Tags: J 
Zeitbedarf: 9 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Schnellfähre ab Kagoshima bis Miyanoura / Linienbus bis Anbo
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Miyanoura mit dem Linienbus nach Anbo / Schnellfähre bis Kagoshima

Bei unserem diesjährigen Japanbesuch haben wir uns einen mehrtägigen Aufenthalt auf der Insel Yakushima gegönnt. Für mich war es bereits der zweite Besuch, der erste war 2007. Seitdem war es ein lang gehegter Traum, die faszinierenden Wälder wieder einmal zu besuchen und die Insel ausführlicher auszukundschaften. Und so war es ein Leichtes auch Aichen mit meiner Begeisterung anzustecken. Insgesamt haben wir drei Wanderungen gemacht und waren vier mal am Meer. Ein sich annähernder Taifun zwang uns leider dazu, das Programm um einen Tag zu verkürzen und auf die letzte Wanderung zu verzichten. Stattdessen haben wir eine zusätzliche Übernachtung in Kagoshima eingelegt. (Dies ist ein allgemeiner "Reisebericht". Die Wanderungen möchte ich separat beschreiben.)

Einige Worte zur Insel Yakushima
Yakushima (屋久島) liegt gut 60 Kilometer vom südlichsten Spitz der japanischen Hauptinsel Kyushu entfernt und ist der Präfektur Kagoshima angegliedert. Die annähernd kreisförmige Insel hat einen Umfang von knapp 90 km und einen Durchmesser von etwas weniger als 30 km. Sie entstand vor rund 14 Mio Jahren aus Granitfels, der durch seismische Aktivität über die Meeresoberfläche angehoben wurde. Auch heute noch gewinnt die Insel ca. 1 mm Höhe pro Jahr. Yakushima zählt ca. 13000 Einwohner, welche fast ausnahmslos in den Küstenregionen leben, und ist über weite Bereiche stark ländlich geprägt. Erreicht werden kann die Insel mit der Fähre sowie mit Schnellkursen ab Kagoshima übers Meer oder per Flugzeug ab Osaka oder Kagoshima.

Auf der Insel gibt es gut 30 Gipfel mit einer Höhe über 1000m. Der höchste Gipfel heisst Miyanouradake mit 1935m Höhe. Er bildet zugleich den höchsten Punkt von Kyushu. Unter anderem aufgrund der ab Meereshöhe relativ hohen Berge weist Yakushima ein regenreiches Lokalklima auf. Niederschläge werden von den Bewohnern von Yakushima oft in Zentimetern statt in Millimetern angegeben. Starkregen ist auch ohne Ankündigung möglich. Im Winter fällt im Gebirge etwas Schnee. Im Sommer herrschen subtropische Klimaverhältnisse mit hohen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und sehr warmen Nächten. Ausserdem beginnt die Saison der Taifune. Im Inneren der Insel fällt um einiges mehr Niederschlag als an der Küste.

Aufgrund der Lage und der klimatischen Gegebenheiten weist Yakushima eine reichhaltige Flora und Fauna auf, mit zahlreichen endemischen Pflanzenarten. Bemerkenswert ist, dass es nur vergleichsweise wenige Säugetierarten gibt. Etwas weniger als die Hälfte der Insel gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Die Insel ist von einem umfangreichen Netzwerk von Wanderwegen durchzogen und gilt in Japan als Wanderparadies.

Die Wälder von Yakushima
Berühmt ist Yakushima für seine teils moosbewachsenen, immergrünen Feuchtwälder mit besonders alten Sicheltannen (japanische Zedern / Cryptomeria japonica oder in Japanisch sugi). Zedern mit einem Alter von über 1000 Jahren erhalten in der Regel den Zusatz "yaku-" und werden yakusugi (屋久杉) genannt. Einige Exemplare haben zudem einen eigenen Namen erhalten. Die ältesten Zedern der Insel erreichen ein Alter von über 3000 Jahren. Die bekannteste trägt den Namen Jomonsugi (縄文杉). Die Jomonsugi soll aus der sogenannten Jomon-Zeit (14000 bis 300 v. Chr.) stammen und wird meist als der älteste Baum Japans bezeichnet. Interessanterweise ist ihr Alter jedoch unbekannt. Dies weil der Stamm mit seinem beachtlichen Umfang von 16.4m innen komplett hohl ist. Schätzungen gehen von ca. 2000 Jahren (nachweisbar mit der Radiokarbon-Methode) bis 7200 Jahren (eine eher wilde Einschätzung) aus. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.

Yakushima ist ein Naturparadies. Dennoch hinterliess der Mensch deutliche Spuren. Ab der Edo-Zeit (1603 bis 1868) erkannte man in den Zedern mit ihrem langlebigen Holz, das kaum verrottet, eine wertvolle Ressource. Zugleich verloren die mächtigen Bäume allmählich ihren Status als heilige Wesen. Unzählige Zedern wurden gefällt. Dies dauerte bis nach dem 2. Weltkrieg an, wobei die moderne Technik das Fällen der teils gigantischen Bäume nach und nach vereinfachte (in der Edo-Zeit dauerte das Fällen und Verarbeiten eines einzelnen Baumes bis zu einem Monat). Ein Wegnetz und kleine Eisenbahnen dienten zum Transport des vor Ort zerkleinerten Holzes. Erst später wurde der Holzschlag eingestellt und schliesslich gänzlich verboten. Zurück blieben vor allem jene Zedern, die aufgrund ihrer Form oder anderer Gegebenheiten nicht zur Verarbeitung geeignet waren, sowie unzählige teils riesige Baumstümpfe. Diese Stümpfe überwachsen mit Moos und bilden so schlussendlich eine gute Wachstumsgrundlage für neue, junge Zedern. Auch wenn es eine Tragödie ist, so ist der Holzschlag dennoch untrennbar mit der Geschichte von Yakushima verbunden.

Auch die Jomonsugi hat unter dem Menschen, respektive unter ihrer Beliebtheit, gelitten. (Wieder-)Entdeckt wurde sie in den 1960er Jahren. Schnell erlangte die gigantische Zeder zunehmende Bekanntheit und spätestens seit Yakushima ins UNESCO Welterbe aufgenommen wurde, erhält sie äusserst regen Besuch. Vermutlich gibt es keinen erwachsenen Japaner, der diesen Baum nicht wenigstens vom Hörensagen kennt. Anfänglich war der mächtige Baumstamm direkt zugänglich. Dies führte jedoch dazu, dass das sprichwörtlich mit Füssen getretene Wurzelwerk zu leiden begann. Deshalb wurden später in hinreichender Distanz Holzplattformen gebaut, die nicht verlassen werden dürfen. Damit dennoch eine gute Sicht zum Baum besteht, wurde das Unterholz dazwischen weitgehend entfernt. Damit begann das nächste Problem: Ohne die stabilisierende Wirkung der kleineren Sträucher und Bäume kam es aufgrund der regenreichen Bedingungen zu kleineren Rutschungen unterhalb der Jomonsugi. Die Erde musste, zunächst mit durchzogenen Erfolgen, aufwändig stabilisiert werden. Ausserdem zeigte sich, dass die erhöhte Einstrahlung von Sonnenlicht der Rinde des Baumes nicht sonderlich zuträglich ist. Sie begann sich zu verfärben, wurde heller. Mittlerweile ist das Buschwerk stellenweise wieder etwas nachgewachsen, was die Sicht auf den Baum einschränkt. Um Vandalismus vorzubeugen - auch das gab es - wird die Jomonsugi mit Kameras überwacht. Aus nachvollziehbaren Gründen herrscht ein strenges Verbot für Drohnen.

Weitere Sehenswürdigkeiten
Die Insel Yakushima bietet nebst ihren Wäldern noch weitere Schönheiten. Es gibt malerische Fels- und Sandstrände, und das Meer verfügt über einen grossen Artenreichtum inkl. einiger Korallenriffe. Da die Insel fürs Baden wenig bekannt ist, geniesst man am Meer relative Einsamkeit. Den Gezeiten und Strömungen im Wasser ist dabei unbedingt Beachtung zu schenken. Auf Yakushima finden sich die bedeutensten Brutstätten für Meeresschildkröten in Japan. Zur passenden Jahreszeit kann in geführten Touren beobachtet werden, wie die Schildkröten ihre Eier legen, oder wie die frisch geschlüpften Jungen aus dem Sand emporsteigen und zum Meer gehen (aus Gründen des Naturschutzes ist individuelles Beobachten verboten). Mit etwas Glück begegnet man auch im Meer der einen oder anderen Schildkröte. Mehrere sehenswerte Wasserfälle können besucht werden. Wie fast überall in Japan gibt es heisse Quellen (Onsen), einige davon direkt am / im Meer. Wandernd können nicht nur die Wälder besucht werden, sondern auch zahlreiche Gipfel. Es muss jedoch vorweggenommen werden, dass die Chancen, im Nebel zu stehen, nicht allzu klein sind. Mit Übernachtungen in den äusserst spartanisch eingerichteten Hütten kann die Insel über mehrere Routen auch komplett durchquert werden.


Unser Reiseprogramm:
Tag 1: Ankunft
Tag 2: Wanderung zur Jomonsugi
Tag 3: Tzukazaki Tide Pool (Kurio) und Nachttour Meeresschildkröten / Okono Wasserfall
Tag 4: Isso Beach und Shitogo Banyan Tree Park
Tag 5: Wanderung Yakusugiland und Tachudake
Tag 6: Nagata Inakahama Beach
Tag 7: Wanderung Shiratani Unsuikyo und Taikoiwa Rock
Tag 8: Tzukazaki Tide Pool (Kurio)
Tag 9: Rückreise nach Kagoshima

Die ersten vier Nächte übernachteten wir in Anbo, die restlichen vier in Miyanoura. Miyanoura ist der grösste Ort der Insel und ein idealer Ausgangspunkt für die meisten Ziele. Die drei Wanderungen, die wir gemacht haben, sind eher touristischer Natur und dementsprechend stärker frequentiert. Dennoch fanden wir besonders am früheren Morgen hinreichend Einsamkeit. Wenn möglich sollte die sogenannte Golden Week (Ende April / Anfangs Mai) und die Zeit um das Obon-Fest (Mitte August) gemieden werden, denn dann ist die Reiseaktivität in Japan sehr gross.


Einige Tipps zum Wandern
Yakushima wird jährlich von ca. 300000 Touristen besucht. Im Rahmen der zunehmenden Besucherzahlen wurde der Naturschutz laufend gestärkt, und es gelten mittlerweile strenge Auflagen. Die Wanderwege dürfen nicht verlassen werden, keine Pflanzen dürfen gepflückt werden, und das kleine und grosse Geschäft darf nicht in der freien Natur verrichtet werden. Es müssen die sporadisch vorhandenen Toiletten verwendet werden sowie tragbare Toilettenbeutel. An einigen Stellen gibt es kleine Häuschen / Zelte, die extra zur Benutzung von Toilettenbeuteln vorgesehen und eingerichtet sind. Die Geschäftsresultate werden dann im Beutel mitgenommen und am Beginn des Wanderwegs in entsprechend vorgesehenen Tonnen entsorgt. Die Stahlspitzen der Wanderstöcke müssen mit Gummikappen abgedeckt werden um die Wurzeln zu schonen. Dass Abfälle mitgenommen werden müssen, versteht sich von selbst.

Es gibt insgesamt 8 (Schutz-)Hütten im Inneren der Insel, die kostenfrei benützt werden dürfen für mehrtägige Wanderungen. Sie sind nicht bewartet und äusserst spartanisch eingerichtet. Mehr als ein Dach über dem Kopf sollte man nicht erwarten. Isomatte und Schlafsack müssen selbst mitgebracht werden.

Die meisten längeren Wanderungen auf Yakushima weisen eine moderate Schwierigkeit zwischen einem eher ruppigen T2 und einem leichteren T3 auf. Einige Routen haben auch Stellen im T4-Bereich. Exponiertes Gelände ist eher selten. Durch die vielen Wurzeln und teils ruppigen Wege kommt man oft langsamer voran als erwartet, und es ist eine gewisse Trittsicherheit gefordert. Distanzangaben können täuschen. Im Sommer darf die Hitze nicht unterschätzt werden. An geeigneten Stellen kann Wasser nachgefüllt werden. Ein früher Start lohnt sich nur schon wegen der tieferen Temperaturen am Morgen.

Wir haben unsere Wanderausrüstung mitgenommen. Schuhe und Regenschutz können auch vor Ort gemietet werden. Festere wasserdichte Schuhe sind nicht zuletzt für Bachquerungen von Vorteil. Wenn man nasse Füsse nicht scheut, sind sie aber nicht zwingend. Ein Regenschutz sollte jedoch dabei sein, denn prinzipiell muss man immer mit Regen rechnen, auch an Tagen mit guter Wetterprognose.

Glücklicherweise durften wird das nicht erleben, aber auf Yakushima kann es richtig regnen. In ganz extremen Fällen können bis zu 30 cm Niederschlag an einem Tag fallen. Das entspricht ungefähr einem Drittel bis einem Viertel der jährlichen Regenmenge in der Schweiz. Es empfiehlt sich vorsichtshalber den gesamten Inhalt des Rucksacks zusätzlich in wasserdichte Packbeutel abzupacken, denn bei Starkregen reicht die Regenschutzhülle für den Rucksack nicht aus. Stärkere Regelfälle lassen besonders Bachquerungen heikel bis unmöglich werden. Aus Wasserläufen, die bei guten Wetter kaum Wasser führen, können lebensgefährliche reissende Ströme werden. Dann hilft nur warten, bis sich die Situation bessert, oder falls möglich umkehren. Bei angekündigten grossen Regenfällen werden Warnungen ausgesprochen und Wege z.T. gesperrt.

Die oft zitierte Aussage, dass es auf Yakushima 35 Tage im Monat regnet, ist nicht nur im wörtlichen Sinne übertrieben. Wir hatten nur an einem Tag etwas Regen in den Bergen. An der Küste ist das Wetter meist besser. Der Wald ist bei Regen besonders schön mit intensiven Grüntönen. Im Sommer ist es meist auch bei Regen zumindest während dem Tag sehr warm.

Bevor man eine Wanderung macht, sollte man ein vorgedrucktes Formular (tozan todoke, 登山届) ausfüllen und in den entsprechenden Kasten beim Startpunkt einwerfen. Das Formular ist auch online zum Ausdrucken verfügbar. Für einige Wege ist beim Start ein kleiner Obolus zu leisten. Dieser wird zum Unterhalt und Naturschutz verwendet. Eine Karte (in Japanisch) kann man vor Ort in Japan kaufen. Zu den eher touristischen Pfaden gibt es Faltblätter mit einfachen Karten. Die touristischen Wege weisen Wegweiser und Infotafeln auf, manchmal aber nur in Japanisch. Die Wege sind mit pinken Schleifen aus Plastikband markiert, das meist um Äste geknüpft ist. Freunde unberührter Natur finden vermutlich weniger Freude daran, dass benannte Exemplare der Zedern mit Holzschildern angeschrieben sind und auch sonst zahlreiche Hinweistafeln mit Erklärungen aufgestellt wurden. Auch wenn die Schilder informativ sind, fand ich es z.T. etwas schade, dass diese oft in unmittelbarer Nähe von eindrücklichen Bäumen stehen.


Unsere Wanderungen in Kurzform
*Jomonsugi ab Arakawa Trailhead (Arakawa Tozanguchi, 荒川登山口):
Die Jomonsugi gilt als ein must-see auf Yakushima. Die Wanderung ist ca. 23 km lang und meist stark bis sehr stark frequentiert. Während der ersten zwei Drittel folgt man den Geleisen einer kleinen alten Transporteisenbahn. Brücken sind teilweise ein wenig luftig. Spannender wird es auf dem letzten Drittel. Hier taucht man in tiefe Wälder ein, und die Wege werden ruppiger. Nebst der Jomonsugi gibt es noch andere besonders alte Zedern zu sehen.

*Yakusugiland (屋久杉ランド) und Tachudake (太忠岳):
"Yakusugiland" klingt irgendwie schrecklich nach einem Themenpark. Das ist aber nicht so. Es gibt Kurse verschiedener Länge. Die kürzeren führen meist über Holzstege und sind einfach (T1). Die längeren haben auch wildere Wegstücke dabei (T2 bis maximal T3). Der Abstecher zum Tachudake ist länger als es den Anschein macht und führt über ruppige Wege. An einigen Passagen helfen Fixseile. Der Gipfel selbst - ein Monolith aus Granit - kann nicht bestiegen werden. Jedoch eine vorgelagerte Felsterrasse. Bei gutem Wetter ist die Aussicht sehr schön. Bei dieser Wanderung begegnet man ebenfalls einigen eindrücklichen Zedern.

*Shiratani Unsuikyo (白谷雲水峡) und Taikoiwa Rock (太鼓岩):
Mit tiefgrünem Moos überwachsene Waldlandschaften und faszinierende Zedern warten auf dieser gut erschlossenen Wanderung. Mein persönlicher Favorit. Die Wege sind abwechslungsreich. Beim längeren "Bugyosugi Course" werden einige Wasserläufe gequert, die bei wenig Niederschlag äusserst schön sind. Bei viel Niederschlag kann die Wanderung problematisch sein. Landschaftlicher Höhepunkt ist der "kokemusu mori" (苔むす森), der moosüberwachsene Wald. Der Taikoiwa Rock ist kein Gipfel, sondern ein grosser Stein, der bei gutem Wetter Ausblick bietet. Diese Wanderung wurde auf Hikr von Rhabarber bereits *beschrieben.


Einige Hinweise zu den Stränden
(Bei allen nicht überwachten Stränden ist Vorsicht geboten wegen der Meeresströmungen)

Tzukazaki Tide Pool (塚崎タイドプール) (bei Kurio):
Sehr schön zum Schnorkeln. Es gibt auch Korallen. Man geht am Campingplatz und am Yakusima Youth Travel Village (屋久島青少年旅行村) vorbei und hält danach rechts. Der Strand besteht vorwiegend aus Kies und scharfkantigen Felsen. Nicht überwacht. Bei unseren beiden Besuchen gab es selten mehr als 5-6 andere Personen. Bei Ebbe bleiben kleine Tümpel zurück in denen sich allerlei Lebewesen in Ruhe beobachten lassen. Dies ist besonders bei rauer See empfehlenswert.

Isso Beach (一湊海水浴場):
Mit Blick zum Meer links der Halbinsel findet sich ein überwachter Sandstrand mit Infrastruktur. Die Absperrung im Meer darf nicht überquert werden. Interessanter ist der Bereich rechts von der Halbinsel. Hier kann man Schnorkeln und findet mit etwas Glück Meeresschildkröten. Der Isso Beach gilt als der schönste Strand von Yakushima. Wir fanden aber Kurio spannender und den Nagata Inakahama Beach schöner.

Nagata Inakahama Beach (永田いなか浜):
Der längste Sandstrand von Yakushima. Landschaftlich sehr schön. Bedeutenste Brutstätte für Meeresschildkröten. Auch hier erstaunlich wenige Badegäste. Nicht überwacht.


Fotos
Die Fotos zeigen eine kleine Zusammenstellung von Impressionen mit Fokus auf die Strände. Beim diesmaligen Besuch habe ich meine beiden Kompaktkameras verwendet. Beim ersten Besuch stand eher die Fotografie im Zentrum. Damals war ich mit einer DSLR und Stativ unterwegs. So kommt man nur äusserst langsam voran, da jedes einzelne Foto einiges an Zeit in Anspruch nimmt.

Das Fotografieren im Wald ist nicht ganz einfach. Die Kombination aus wenig Licht und starken Kontrasten stellt hohe Anforderungen an die Kamera. Beim letztmaligen Besuch machte ich die meisten Bilder mit Polfilter. Die Belichtungszeiten erreichten so meist mehrere Sekunden. Dieses Mal habe ich eher drauflos geknipst. Die Belichtungszeiten bewegten sich meist im Bereich 1/15s bis 1/30s mit Blende 1.8 bis 4 bei ISO125, je nach Tageszeit und Wetter (bei Sonnenschein war natürlich um einiges mehr Licht vorhanden). Am frühen Morgen schaltete die Kamera auch Mal bis gegen ISO800 hoch. Meine Kamera hat eine Tendenz auf die hohen Kontraste im Hintergrund scharf zu stellen, auch wenn ein (dunkleres) Objekt im Vordergrund anvisiert wird. Deshalb liegt die Schärfeebene bei einigen Bildern nicht ganz wie gewünscht. Dank dem eher kleinen Sensor und den damit verbundenen tatsächlichen Brennweiten ist das aber nicht ganz so schlimm. Prinzipiell wäre es sinnvoll gewesen, die ISO manuell etwas höher zu schalten und dadurch mehr Schärfe zu erreichen. Die f1.8 bei meiner Kamera führen schon zu recht starken Schärfeverlusten und Abbildungsfehlern.

Ideal wäre die Verwendung eines Ultraweitwinkelobjektivs. Im Wald kann man oft nicht genug Abstand von den Motiven nehmen. Es empfiehlt sich den Weissabgleich der Kamera auf "Tageslicht" zu stellen. Das Licht, welches durch das Blätterdach fällt, weist einen Grünstich auf. Auch sonst herrschen im Bild natürlicherweise die Grüntöne vor. Wenn nun der automatische Weissabgleich der Kamera dem allzu sehr entgegenwirkt um "neutrale" Farben zu erzeugen, dann wird viel Atmosphäre zerstört, und es entstehen "ungesund" wirkende Farbtöne. Natürlich ist es Geschmacksache, wieviel Grün man beibehalten möchte. Generell ist es bei Bewölkung und Nebel leichter schöne Fotos zu schiessen. Bei Sonnenschein ergibt sich schnell ein unruhig wirkender Fleckenteppich aus überbelichteten sonnenbeschienenen Flächen und dunkeln Schattenpartien. Wenn man hinreichend Zeit hat, gibt es neben den Waldlandschaften als solche auch endlos viele kleine Details zu entdecken.

Tourengänger: Chrichen, Aichen


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Kommentare (2)


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Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 2. Oktober 2019 um 13:15
Danke für diesen sehr schönen Reisebericht. Ein Freund hat kürzlich von dieser Insel geschwärmt, ich kann das jetzt verstehen. Muss mal schauen das nächste Mal in Japan diese Insel auch zu besuchen.

Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 2. Oktober 2019 um 22:22
ein interessanter & informativer Bericht; merci!


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