Alt de Comapedrosa (2.942 m) - höchster Punkt Andorras

VORBEMERKUNG
Die Fahrt durch Andorra ist reichlich abtörnend. Dieses schmale und gebirgige Land wird von allerhand hohen Hotelbauten für die Skitouristen verschandelt. Es gibt neben Hochhäusern, Tankstellen und etlichen Geschäften nicht viel Schönes unterwegs zu sehen. Die Hauptstadt, Andorra la Vella, lässt man auch gerne schnell hinter sich und die Grenzübertritte sind mit langen Staus versehen. You have been warned!
Wer sich davon nicht abhalten lässt, findet mit der Comapedrosa, dem höchsten Berg Andorras, ein überraschend schönes Gipfelziel in bezaubernder Landschaft! Die Aussicht ist weit und herrlich, der Weg abwechslungsreich und es gäbe sogar eine Hütte am Weg zur Einkehr.
Andorranische Euromünzen sind echt wunderschön und blitzen immer funkelnagelneu, da sie sofort aus dem Vekehr gezogen werden! :-)

DIE TOUR
Start ist in Arinsal, einem der steilen, hochgebauten und stilistisch misslungen Dörfern. Vom Parkplatz folgt man dem GR11 (rot-weiß markiert) nach rechts durch eine Siedlung. Alternativ kann man der Straße noch bis zur Rechtskurve folgen und dem 'Interpretierten Rundweg' folgen, bis ein Schild "Acces al Parc" den Weg rechts hinauf zum GR-11 weist. Hier ist alles weiß-rot und mit gelben Punkten markiert. Man gelangt nach kurzer Zeit zur Wegverzweigung bei 1.730 m und folgt dem Weg zur Hütte und zum Gipfel Comapedrosa nach links durch schöne Wälder vorbei an einigen Wasserläufen und Wasserfällen. Nach 1,5-2 Stunden gelangt man zur 1992 eingeweihten Hütte Refugi de Comapedrosa auf 2.272 m (kurz unterhalb der Hütte lässt sich auch der ehemalige GR-11 durch die Talsenke weitergehen; so vermeidet man die unnötigen Höhenmeter zur Hütte).
Weiter folgt man dem GR-11 nach Westen erst durch ein sanftes Tal und später über Stein-durchsetzte Wiesen. In einer Mulde knickt der Weg scharf nach rechts (Norden) ab in Richtung Port de Baiau und zieht über schöne Wiesenhänge aufwärts. Kurz nach einem Seelein kommt eine Verzweigung (auf einem großen Stein steht unser Gipfelziel und gelbe Pfeile weisen den Weg): Es bieten sich nun zwei Varianten, um auf unseren Berg zu gelangen: entweder folgt man dem GR-11 bis in den Pass und zieht dann steil nach rechts auf den Berg - oder (und das ist sicherlich etwas spaßiger und schöner) nimmt man den rechten Weg (ab jetzt nur noch mit reichlichen gelben Punkten versehen), der zügig auf den Grat hinaufzieht und diesem meist breiten Rücken anregend zum Gipfel folgt (2h ab Refugi, T3).
Die Aussicht ist wirklich schön und großzügig mit Pica d'Estats, den Bergen um Aigüestortes und zum Aneto; sehr schön auch der Blick ins Tal von Arinsal.
Zumindest oben ist man ein klein wenig wieder mit Andorra versöhnt (das legt sich dann an der Grenze wieder...) - Abstieg auf gleichem Weg (2,5 Stunden). Es ließe sich sicherlich eine schöne Rundtour aus dieser Tour machen, wenn man eine Stunde mehr Zeit investiert und vom Gipfel zum Pass hinabgeht und sich dort nach Osten wendet.