Comapedrosa, Landeshöhepunkt Andorra (2943 m)


Publiziert von sqplayer , 14. April 2017 um 18:06.

Region: Welt » Andorra
Tour Datum:19 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: AND 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:ca 14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bis Arinsal, durch den Tunnel, rechts kleine Straße hoch zu den Häusern, da kleiner Parkplatz.

Die Speicherkarte meiner Spiegelreflexkamera ist leider defekt und so kann ich hier leider nur die Fotos von meiner kleinen Kamera bzw. Handy zeigen. Selbst eine Firma zur Datenrettung konnte sie nach 6-monatiger Analyse nicht wiederherstellen, da der Controller der SD-Karte defekt ist, was bei dieser Bauweise der Speicherkarte quasi das Todesurteil für die Fotos ist.

Aber es gibt ja noch die Fotos der anderen Kamera :-) Und der Urlaub hatte auch sein Gutes, denn in Andorra habe ich meine jetzige Freundin (sie lebt dort) kennengelernt!

Ende Juni 2016 flog ich also nach Barcelona und fuhr mit dem Mietwagen direkt weiter nach Andorra wo ich im Hotel Les Pyrenees eincheckte. Direkt am nächsten Morgen war schönes Wetter angesagt und so startete ich am Parkplatz in Arinsal die Wanderung zur Coma Pedrosa. Es handelt sich übrigens nicht um den großen Parkplatz an der Ski Station sondern um den kleinen Parkplatz wenn man durch den Tunnel fährt und dann rechts in die kleine steile Straße zu den Häusern einbiegt.

Es war acht Uhr und ziemlich kalt, vermutlich 8 Grad. Aber es war ja noch am Morgen. Zunächst ging es einen breiten Weg entlang und irgendwann zweigt ein kleiner Pfad links ab. Hier ist noch alles gut ausgeschildert. Über einen rauschenden Fluss geht es zu einem schweißtreibenden Anstieg. Die Bäume lichten sich und man gelangt zu einem hübschen kleinen Plateau mit einem Wasserfall und Bach. Sehr malerisch. Ganz anders als die hässliche Hauptstadt!

Noch etwas weiter geht es steil hoch und man ist auf einer großen Hochebene. Man kann jetzt entweder zur Hütte gehen (links) und kurz Pause machen oder man geht einfach durch die Ebene am wunderschönen Fluß entlang bis zum Ende des Tals. Am Ende wird es nun wieder steiler. In Serpentinen geht es hinauf und schon bald stieß ich auf erste Schneefelder, die aber (noch) nicht schwierig waren.

Ich gelangte zu einem kleinen See auf ca 2300 m. Ab hier lag nur noch Schnee und es waren nur noch ab und an Fußspuren sichtbar. Ich ging rechts am See entlang und folgte dem Tal. Es waren einige steile aber ungefährliche Hänge zu queren, da nicht vereist. Gelbe Wegweiserpunkte waren wegen des Schnees gar nicht mehr sichtbar. Ich musste also nach Gefühl gehen.

Schließlich gelangte ich ans Ende des Tals hinter der Comapedrosa. Ich war jetzt also genau auf der anderen Seite vom Berg, hatte ihn einmal halb umrundet. Ich sah nur Schnee überall, keine Fußspuren mehr. Ich schaute nach oben und sah einige Gipfelartige Felsen, hatte aber keine Ahnung welcher jetzt die Comapedrosa war! Also holte ich das Handy raus und ging mit Viewranger (Sehr gute GPS App mit Karte) nach Gefühl Richtung Comapedrosa.

Je näher ich kam, umso sicherer wurde ich wo ich denn überhaupt hin musste. Jetzt wurde die Anstrengung pervers, denn ich musste einen 300 Meter hohen Schneehang hoch, der extrem steil war. Da dies meine erste Tour in diesem Urlaub war, war ich noch nicht akklimatisiert und der 35 Grad steile Hang verlangte mir alles ab. Durch den Schnee rutschte ich ständig zurück und konnte nur im Zickzack hochgehen. Steigeisen hatte ich nicht mit, da ich derart viel Schnee nicht erwartet hatte. In direkter Fallinie war es unmöglich hochzugehen.

Über eine Stunde musste ich kämpfen und kam schließlich am kleinen Sattel kurz unterhalb des Gipfels an. Hier konnte ich direkt nach Arinsal heruntersehen, der Ausblick war überwältigend! Nun musste ich nur noch links den schneebedeckten Schotterhaufen hochklettern und ich war am Gipfel! Nach fünf Stunden. Ohne Schnee wäre es sicher schneller gegangen.

Nach einer kurzen Rast wurde es mir zu kalt und ich fuhr auf meinen Wanderstiefeln elegant wie auf Skiern in ca. zehn Minuten den steilen Hang hinunter, an dem ich mich vorher so abgemüht hatte.

Weiterer Abstieg wie Aufstieg.

Fazit: bei Schnee ab 2300 m eine tolle Tour, da die Landschaft dann etwas märchenhaftes hat und der Berg nicht wie ein Schotterhaufen aussieht. Mal was anderes. Mit Schnee allerdings deutlich anstrengender und schwierigere Wegfindung.

Tourengänger: sqplayer


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Sputnik Pro hat gesagt: Spannend...
Gesendet am 14. April 2017 um 22:43
Gratulation zum Gipfel bei "erschwerten" Bedingungen. Nun weisst du für andere Gipfel zukünftiger Touren dass Steigeisen bei möglicher Schneeauflage immer in den Rucksack gehören, denn wenn der Schnee eisig ist hast du ohne keine Chance. Hej aber du bist der erste auf HIKR der beim Besuch eines europäischen Landeshöhepunktes seine Freundin findet! Ich wünsche euch viel Glück - in Andorra bist du nun siche öfters :-)

sqplayer hat gesagt: RE:Spannend...
Gesendet am 15. April 2017 um 21:52
Danke danke :-) Steigeisen hatte ich leider zu Hause gelassen, weil ich nicht so einen steilen Hang erwartet hatte. Nächstes Mal weiß ich es besser. Ja in Andorra war ich jetzt schon 4x seitdem :-)


Kommentar hinzufügen»