Piz Medel


Publiziert von Makubu , 4. Juli 2019 um 08:44.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum:24 Juni 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Piz Medel 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1620 m
Abstieg: 1620 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Göschenen - Andermatt - Oberalppass - Disentis - Curaglia
bei der Gemeindekanzlei in Curaglia kann eine Fahrbewilligung bis zur Brücke bei Pardatsch gekauft werden (Fr. 10.-)
hier rund 6 Parkplätze

Ein paar Jahrzehnte ist es her, seit ich mit Zägg das letzte Mal zusammen auf einer Tour war. Damals öfters mit ihm als Tourenleiter in der JO des SAC. Heute nun mit ihm als Bergführer. Das Wetter ist stabil für die nächsten Tage, aber es soll auch sehr heiss werden. Ziel wird der Piz Medel sein. Es liegt noch viel Schnee in höheren Lagen. Wie sich zeigen wird, hat er sich erstaunlich gut gesetzt, so dass die Bedingungen für die Besteigung ideal sind.

Nach der Fahrt über den Oberalppass und dem Erwerb der Fahrbewilligung für das Val Plattas sind wir nun beim Parkplatz bei der Brücke bei Pardatsch bereit ... für eine kleine Verpflegung aus dem Rucksack.
Vom Parkplatz weg führt ein breiter Weg, der aber bald von einem grossen Lawinenkegel unterbrochen ist. Den Schnee sieht man zwar kaum. Alles ist mit Erde, Ästen und Latschenstämmchen überdeckt. Der Hang oberhalb ist ziemlich kahl geräumt worden. Ist der Kegel überschritten, geht's auf dem Weg wieder weiter. In einigen weiten Kehren steigt man zur Brücke bei Stavels Veders auf. Über die Ebene der Alp Sura wandern wir der Alphütte entgegen. Mal müssen kleine Bachläufe überschritten werden, mal ist der Boden etwas sumpfig, man merkt, dass die Schneeschmelze in vollem Gang ist. Ab der Alphütte steigt der Weg dem Berghang entlang nach oben. Häufiger sind nun kleine Schneefelder zu queren. Oberhalb des Couloirs ist die Schneedecke dann geschlossen. Zum Glück ist sie sehr gut zu begehen. Nach rund drei Stunden Aufstieg, mit einer kleinen Pause, sind wir bei der Medelserhütte angelangt.

Nicht allzuviele Leute sind auf der Hütte. Eine Neunergruppe (davon zwei Bergführer) will morgen auch auf den Piz Medel. Die beiden Bergführer legen vor dem Abendessen noch eine Spur in den ersten steilen Hang, den es morgen zu queren gilt. Mit viel Engagement und Liebe schauen Petra und Thomas, die beiden Hüttenwarte, dass es ihren Gästen gut geht. Nach einem feinen Nachtessen und gemütlichem Zusammensitzen geht's zeitig in die Klappe.

Fünf Uhr aufstehen, sechs Uhr los. Der erste Hang ist steil, aber dank der gestrigen Spurarbeit gut zu machen. Beim üblichen Sommerweg wären die dort vorhandenen Ketten teilweise noch unter dem Schnee gewesen. Kurz mit den Steigeisen übers Geröll stolpern, dann erreichen wir die geschlossene Schneedecke, auf der wir angenehm bis zum Schlussgrätchen hinauf steigen können. Wir halten uns nicht zu nah am Fil Liung, sondern steigen eher in der Mitte des Gletschers auf. Die Spalten sind sehr gut bedeckt. Beim Grätchen entledigen wir uns der Steigeisen. Die kurze leichte Kletterei über den Blockgrat ist eine angenehme Abwechslung. Danach folgt ein luftiges Schneegrätchen, bei dem Zägg die eine oder andere Stufe kerbt. Nochmals über einen kurzen Blockgrat, dann sind wir oben auf dem Piz Medel.

Herrliches Panorama, vom Bifertenstock über Tödi, Oberalpstock zum Galenstock. Im Süden die Greina, gut sichtbar die Scalettahütte. Weiter weg das Rheinwaldhorn. Die Berge der Berninagruppe verschwinden aber im Dunst. Bald treffen die beiden andern Seilschaften ein. Sie sind in der Schneeflanke nördlich des Grätchens aufgestiegen.
Wir machen eine ausgedehnte Pause. Dann steigen wir wieder über das Schneegrätchen und anschliessend auch über die Schneeflanke zum Gletscher hinab. Unserer Spur folgend geht's zurück bis zur letzten Traverse vor der Fuorcla da Lavaz. Hier ist nochmals volle Konzentration gefragt. Dann sind wir zurück bei der Medelserhütte.

Gerne nehmen wir hier eine Suppe und dazu ein Bier. Wir bleiben noch eine ganze Weile auf der Hütte und geniessen das schöne Wetter.
Ohne Eile geht's danach hinunter, über die Alp Sura, zurück zum Auto. Vielen Dank Zägg! Es war eine tolle Tour. Werde gerne mal wieder bei Dir anklopfen!

Tourengänger: Makubu


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