Triest

Zum Hochzeitstag verbrachte ich mit meiner Frau zwei Tage in Triest. Die Stadt im äußersten Nordosten der italienischen Adriaküste verströmt ein beeindruckendes Flair aus Habsburgerzeit gepaart mit italienischen Einflüssen. Trotz der hochsommerlichen Hitze sind wir in den großen und kleinen Gassen der Altstadt zwischen Canale Grande und der Piazza Unitá spaziert und haben unweit der Ruinen des römischen Theaters den Aufgang zur Festungsanlage San Giusto in der Sommerhitze bewältigt. Ein Besuch im Jachthafen mit einem kurzen Bad im Mittelmeer war ebenfalls möglich. Wie sehr die Habsburgerzeit noch in der Stadt präsent ist, konnten wir bei einer Gedenkveranstaltung am 28. Juni beobachten: Angezogen von den Klängen heimatlicher Blasmusik staunten wir nicht schlecht, als vor einer Kirche die Bilder des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau aufgestellt wurden und in einer Messe an die Ermordung des Ehepaares vor 105 Jahren erinnert wurde.

Die Prachtbauten aus dem 19. Jahrhundert zeugen von der einstigen Bedeutung von Triest als einzigem großen Seehafen der k.u.k.-Zeit; durch die Randlage, in welche Triest nach Ende des 2. Weltkriegs kam, nahm die Wichtigkeit der Metropole ab; es könnte sein, dass die Stadt heute als Bindeglied zwischen West und Ost wieder an Attraktivität zunimmt. Einen Besuch ist die Stadt in jedem Fall wert.