Oberer Roßkopf (Roßkopfspitze)
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Vor ziemlich genau 4 Jahren war ich schonmal auf dem Oberen Roßkopf (auch Roßkopfspitze) und habe sehr schöne Erinnerungen an dieses abseitige Ziel. Seinerzeit stieg ich von Osten her durchs Ruederkar auf; heute wollte ich die westliche Seite aus dem Laliderer Tal im Aufstieg erkunden und ostseitig in bekanntem Terrain absteigen; sozusagen eine Fast-Überschreitung, denn im Gipfelbereich geht man schon die letzten ~100 Hm auf gleicher Strecke auf und ab.
Start in Hinterriß, radeln bis zum P6, dann zu Fuß gegenüber des Parkplatzes im Wald auf markiertem Weg bis kurz vor den Gumpenalm-Niederleger. Bevor der Fahrweg nach der Überquerung des Möserkargrabens (Furt) an Höhe verliert, hab` ich mich links (ostwärts) ins waldige Gelände geschlagen und mich schräg rechts (ziemlich genau südwärts) hinaufgearbeitet. Hier trifft man dann zwangsläufig auf Trittspuren, die wohl vom Klausboden her (so jedenfalls lt. AV-Karte) in Richtung Möserkar führen. Die Spuren sind aber nur sehr schwer zu verfolgen, verlieren sich schnell oder widersprechen meiner Logik, das Ende des Gamsjoch-Nordgrates zu erreichen (dieses ist als Orientierungspunkt im waldig/latschigen Gelände wichtig). Ein trockener Bachlauf bietet sich als Alternative an; hier ein schnörkelloser Aufstieg gewürzt mit einigen Kraxelstellen (bis II) in gut gestuftem Terrain, der genau unterhalb des oben erwähnten Orientierungspunktes ausfädelt. Ab diesem Punkt ist eine deutliche Spur zu erkennen, die auf ca. gleicher Höhe hinüber ins Möserkar leitet. Diese Querung ist möglichst weit oben zu halten (Trittspuren), um rutschigeres Terrain unterhalb zu meiden (auch da Trittspuren). Sicheres Gehen ist in diesem Bereich vonnöten, einige noch nicht ganz weiche, steile Altschneefelder müssen behutsam gequert werden. Am Ende der Querung stehe ich vor `nem Rätsel: Wie nun hinüber zum Möserkargraben gelangen ? Die Latschen bieten kaum Schlupfe; so gut es geht halte ich mich am Fuße der Geländekante und arbeite mich nordwärts hinüber, wobei mir ein paarmal das Glück einer sich auftuenden Gasse beisteht. Ab dem Möserkargraben wähle ich direkt die nördlichste, breite Rinne unter den südlichen Abstürzen des Roßkopfes für den weiteren Aufstieg. So lasse ich Pkt. 1789m, die tiefste Stelle in der Verbindung von Roßkopf und Ruederkarspitze, rechts liegen und spare mir die von dort beginnende Latschenquerung zum Wandfuß der Roßkopfspitze. Im oberen Bereich wird das Rinnengelände immer heikler; es bietet sich an, bei passender Gelegenheit nach rechts auszusteigen und in einer parallel verlaufenden, steilen und gerölligen Latschengasse bis an den Fuß des Oberen Roßkopfes heranzusteigen (Trittspuren). Am finalen Latschenfeld vorm Gipfel wird rechts (ostwärts) hinaus gequert, wo der Fuß des Gipfelaufbaus ohne Schwierigkeiten erreicht werden kann. Der Rest ist nochmal schöne Kraxelei und Gehgelände zum Gipfelsteinmann. In diesem ist mal wieder `ne nicht mehr ganz frische weiß-blaue Tüte eines mittelmäßigen, drittklassigen Fußballvereins versteckt, in ihr die stählerne GB-Box und in dieser wiederum ......., nein, kein Gipfelbüchlein mehr, sondern ein Schleifpapier (Korn 180), auf dessen Rückseite ein paar Einträge verzeichnet sind und ein Hinweis, dass das Büchlein wohl gerade restauriert wird. Trotz seiner geringen Höhe bietet der Obere Roßkopf dank seiner isolierten Lage eine wunderbare Rundumsicht und schöne Tiefblicke. Nach ausgiebiger Rast geht`s wieder runter, nun hinüber zum Pkt. 1789m durch ordentlich ausgeschnittene Latschengassen. Hier kann man mal einen Blick in den grausigen Schlund des sog. Großen Totengrabens werfen (Name bürgt für Qualität). Weiter nun durch Latschengassen in Richtung des freistehenden Kopfes von Pkt. 1972m und an diesem ostseitig vorbei. Das weitläufige Ruederkar breitet sich aus, es gibt schöne Abfahrmöglichkeiten im Altschnee. Nur mache ich leider den Fehler, die verführerischen Altschneefelder zu weit abzufahren, so dass ich die Trittspuren, die erst nordwärts an die nördliche Begrenzung des Ruederkars heranführen und dann an dieser abwärts leiten, nicht finde. Also nochmal ein Stück hinauf zum nördlichsten Bachlauf im Ruederkar, an diesem dann abwärts, bis ich die Steigspuren finde (Schnittstellen am Gehölz beachten !). Der Rest ist dann Formsache, der Steig eigentlich kaum noch zu verfehlen. Bevor das Gelände im Osten steil abbricht (Wasserfall), müssen zwei wasserführende Gräben (im Abstiegssinn rechtsseitig) durchquert werden, wo sich dann wieder Steigspuren finden, die durch das anschließende, unangenehm abzusteigende Geröll zum Wald und schließlich zur Eng-Mautstraße führen. Zu meinem Glück nimmt mich der Hausmeister der Eng (netter junger Kerl) in seinem Subaru mit bis zum P6 und erspart mir die Straßenhatscherei in sengender Hitze. Mit dem Rad wieder nach Hinterriß.
Fazit: Der Aufstieg aus dem Laliderer Tal ist aufgrund der zu querenden Latschenfelder im Möserkar eher etwas für unerschrockene "Berg-Arbeiter", ist teilweise schwer zu finden und für meine Begriffe mühsamer als sein Pendant auf der östlichen Seite. Trotz aller Mühen aber eine absolut lohnende, exklusive Tour.
Noch ein Tipp: Unbedingt immer für genügend Trinkwasservorrat sorgen ! Im oberen Bereich sollte davon ausreichend mitgeführt werden. Mir setzte die enorme, trockene Hitze (vor allem im Bereich der Latschen) ganz schön zu, der Saharastaub tat sein Übriges.
Start in Hinterriß, radeln bis zum P6, dann zu Fuß gegenüber des Parkplatzes im Wald auf markiertem Weg bis kurz vor den Gumpenalm-Niederleger. Bevor der Fahrweg nach der Überquerung des Möserkargrabens (Furt) an Höhe verliert, hab` ich mich links (ostwärts) ins waldige Gelände geschlagen und mich schräg rechts (ziemlich genau südwärts) hinaufgearbeitet. Hier trifft man dann zwangsläufig auf Trittspuren, die wohl vom Klausboden her (so jedenfalls lt. AV-Karte) in Richtung Möserkar führen. Die Spuren sind aber nur sehr schwer zu verfolgen, verlieren sich schnell oder widersprechen meiner Logik, das Ende des Gamsjoch-Nordgrates zu erreichen (dieses ist als Orientierungspunkt im waldig/latschigen Gelände wichtig). Ein trockener Bachlauf bietet sich als Alternative an; hier ein schnörkelloser Aufstieg gewürzt mit einigen Kraxelstellen (bis II) in gut gestuftem Terrain, der genau unterhalb des oben erwähnten Orientierungspunktes ausfädelt. Ab diesem Punkt ist eine deutliche Spur zu erkennen, die auf ca. gleicher Höhe hinüber ins Möserkar leitet. Diese Querung ist möglichst weit oben zu halten (Trittspuren), um rutschigeres Terrain unterhalb zu meiden (auch da Trittspuren). Sicheres Gehen ist in diesem Bereich vonnöten, einige noch nicht ganz weiche, steile Altschneefelder müssen behutsam gequert werden. Am Ende der Querung stehe ich vor `nem Rätsel: Wie nun hinüber zum Möserkargraben gelangen ? Die Latschen bieten kaum Schlupfe; so gut es geht halte ich mich am Fuße der Geländekante und arbeite mich nordwärts hinüber, wobei mir ein paarmal das Glück einer sich auftuenden Gasse beisteht. Ab dem Möserkargraben wähle ich direkt die nördlichste, breite Rinne unter den südlichen Abstürzen des Roßkopfes für den weiteren Aufstieg. So lasse ich Pkt. 1789m, die tiefste Stelle in der Verbindung von Roßkopf und Ruederkarspitze, rechts liegen und spare mir die von dort beginnende Latschenquerung zum Wandfuß der Roßkopfspitze. Im oberen Bereich wird das Rinnengelände immer heikler; es bietet sich an, bei passender Gelegenheit nach rechts auszusteigen und in einer parallel verlaufenden, steilen und gerölligen Latschengasse bis an den Fuß des Oberen Roßkopfes heranzusteigen (Trittspuren). Am finalen Latschenfeld vorm Gipfel wird rechts (ostwärts) hinaus gequert, wo der Fuß des Gipfelaufbaus ohne Schwierigkeiten erreicht werden kann. Der Rest ist nochmal schöne Kraxelei und Gehgelände zum Gipfelsteinmann. In diesem ist mal wieder `ne nicht mehr ganz frische weiß-blaue Tüte eines mittelmäßigen, drittklassigen Fußballvereins versteckt, in ihr die stählerne GB-Box und in dieser wiederum ......., nein, kein Gipfelbüchlein mehr, sondern ein Schleifpapier (Korn 180), auf dessen Rückseite ein paar Einträge verzeichnet sind und ein Hinweis, dass das Büchlein wohl gerade restauriert wird. Trotz seiner geringen Höhe bietet der Obere Roßkopf dank seiner isolierten Lage eine wunderbare Rundumsicht und schöne Tiefblicke. Nach ausgiebiger Rast geht`s wieder runter, nun hinüber zum Pkt. 1789m durch ordentlich ausgeschnittene Latschengassen. Hier kann man mal einen Blick in den grausigen Schlund des sog. Großen Totengrabens werfen (Name bürgt für Qualität). Weiter nun durch Latschengassen in Richtung des freistehenden Kopfes von Pkt. 1972m und an diesem ostseitig vorbei. Das weitläufige Ruederkar breitet sich aus, es gibt schöne Abfahrmöglichkeiten im Altschnee. Nur mache ich leider den Fehler, die verführerischen Altschneefelder zu weit abzufahren, so dass ich die Trittspuren, die erst nordwärts an die nördliche Begrenzung des Ruederkars heranführen und dann an dieser abwärts leiten, nicht finde. Also nochmal ein Stück hinauf zum nördlichsten Bachlauf im Ruederkar, an diesem dann abwärts, bis ich die Steigspuren finde (Schnittstellen am Gehölz beachten !). Der Rest ist dann Formsache, der Steig eigentlich kaum noch zu verfehlen. Bevor das Gelände im Osten steil abbricht (Wasserfall), müssen zwei wasserführende Gräben (im Abstiegssinn rechtsseitig) durchquert werden, wo sich dann wieder Steigspuren finden, die durch das anschließende, unangenehm abzusteigende Geröll zum Wald und schließlich zur Eng-Mautstraße führen. Zu meinem Glück nimmt mich der Hausmeister der Eng (netter junger Kerl) in seinem Subaru mit bis zum P6 und erspart mir die Straßenhatscherei in sengender Hitze. Mit dem Rad wieder nach Hinterriß.
Fazit: Der Aufstieg aus dem Laliderer Tal ist aufgrund der zu querenden Latschenfelder im Möserkar eher etwas für unerschrockene "Berg-Arbeiter", ist teilweise schwer zu finden und für meine Begriffe mühsamer als sein Pendant auf der östlichen Seite. Trotz aller Mühen aber eine absolut lohnende, exklusive Tour.
Noch ein Tipp: Unbedingt immer für genügend Trinkwasservorrat sorgen ! Im oberen Bereich sollte davon ausreichend mitgeführt werden. Mir setzte die enorme, trockene Hitze (vor allem im Bereich der Latschen) ganz schön zu, der Saharastaub tat sein Übriges.
Tourengänger:
hefra

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