Cima della Colma (1751m), Gardaseeberge

Auch rund um den Lago liegt auf den Bergen ab einer gewissen Höhe noch reichlich Schnee. Wir sind diesesmal Riva del Garda untreu und haben uns in Malcesine einquartiert.
Der Ort ist Ausgangpunkt für das Baldomassiv, bietet sich aber Dank guter Schiffsverbindungen auch als Standort für Touren auf der anderen Seite des Sees an.
Der Ort ist natürlich über Ostern gnadenlos überlaufen, doch abends ist es überaschend angenehm, denn die Mehrzahl sind Tagestouristen. Um hinauf zum Baldo zu kommen nutzen die meisten die Gondel. Also ist es ruhig auf dem Wanderweg nach oben.
Der Aufstieg gliedert sich in mehrere Abschnitte.
Teil 1 von Malcesine hinauf zur Mittelstation San Michele führt durch eine sehr schöne "südländische" Landschaft mit hübschen Seeblicken, danach geht es erstmal im Wald weiter, der unspektakulärste Teil. Erst ab der Wegekreuzung Il Signor wird es lichter, der Weg zieht nach links zu einer äußerst aussichtsreichen Rippe. Dann wandert man durch Wiesen mit einzelnen Ferienhäusern hinauf Richtung Cima della Colma. Anstatt gleich hinauf zu gehen, bietet sich nun eine wunderschöne Querung durch die Nordwand am Gipfel vorbei und von hinten hinauf. Oben trifft man dann die Massen, die von der Bergsation herüber bummeln. So gesehen bietet der Anstieg viel Abwechslung.
Von Malcesine nehem ich die Straße Richtung Talstation, folge aber kurz vorher dem Wegweiser nach San Michele. An Häuser geht es vorbei zügig aufwärts, später durch Olivenhaine. Dann geht es in einen bewaldeten Einschnitt, weiter oben dann wieder durch eine Kulturlandschaft bis zur Mittelstation.
Von dort geradeaus weiter und in den Wald hinein. Der Weg zieht schräg nach rechts, Waldwege wecheseln mit Betonpisten und man erreicht eine Verzweigung(Il Signor).
Ich bleibe links auf der Betonpiste, die Ausblicke werden besser, man unterquert die Gondel und erreicht schließlich eine markannte Rippe Santella. Ein kleiner Felssporn mit traumhaftem Seeblick bietet sich für eine kleine Pause an.
Der Weg führt leicht ansteigend in nördlicher Richtung zu Wiesen, man passiert einige Häuser, unter anderem das kleine Rifugio Pra. Ich habe dann den Weg verlassen und bin direkt über Wiesen Richtung Cima della Colma aufgestiegen. Weiter oben treffe ich wieder auf den Pfad, der zu einer kleinen Schulter führt (Punta del Vo).
Schön sieht man von hier erstmals auch zum Monte Altissimo del Nago. Man kann sich nun zwischen zwei Wegen entscheiden, ich nehme den Steig durch die Flanke. Er führt im Auf und Ab durch die schönen, wilden Felsabstürze, dabei werden einige Rinnen gequert. Jetzt mit Eis und Schnee (es ist aber nicht mehr viel) kann man auch eine T3- vergeben.
Schließlich gelangt man auf die Ostseite des Berges - erstmal blickt man nun auch zu den Vicentiner Alpen - und steigt den breiten Rücken hinauf zum Gipfel.
Hier ist nun gut was los. Über den breiten Rücken wandere ich zur Bergstation und schwebe bequem talwärts, wo in Malcesine schon ein feines Pranzo auf mich wartet :-)
Fazit: Vielseitiger Anstieg, beste Gardaseeblicke und bis zuletzt auch sehr einsam. Mit Knie schonender Abstiegsoption