Reischacher Kopf 2039m - Naturgewalten

Der April überrascht, wie gewohnt, mit Schnee, Sonne und Wolken im Wechsel. Die Naturgewalt hat die Berge wieder verwandelt und auf 1500m treffen wir auf den ersten Neuschnee. Über dem Pustertal ziehen phänomenal schöne Wolken und wir stapfen durch das immer tiefer werdende Geläuf dem Reischacher Kopf entgegen. An der Hirschlacke kriechen wir hüfttief hinauf auf den Panoramaweg und stehen einer anderen Naturgewalt gegenüber. Der letztjährige Sturm hat hier selbst uralte Lärchen umgemäht und an ein Weiterkommen zur Moosener Kaser ist nicht zu denken. Kurz wursteln wir uns durch den dichten Windbruch, doch noch weit vor dem Reischacher Kopf geben wir auf, der Panoramaweg ist bis auf Weiteres unbegehbar!
So bleibt nur der Rückzug zur Stefansdorfer Kaser, immerhin können wir so unsere Tritte nutzen. Auf 1800m fällt uns ein Forstweg zur Moosener Kaser ins Auge und wir versuchen unser Glück. Doch auch hier liegt noch viel Schnee, wir quälen uns im Storchenschritt bis zur Markierung Nr. 12, lassen die Moosener Kaser aus und retten uns in tiefere Lagen.
Der Steig zieht direkt abwärts bis nach Haidenberg, in Windeseile stehen wir an dem sympathischen Gasthaus und strecken die kalten Füße unter den Tisch. Während Robert wie eine Naturgewalt die Ziehorgel und die Hausgäste zum Beben bringt, bringt der leckere Kaiserschmarrn wieder Leben in unsere Körper.