Entlang der Flumserberg-Silhouette: Gulmen - Magerrain - Spitzmeilen


Publiziert von PStraub , 1. April 2019 um 16:35.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:29 März 2019
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Spitzmeilengruppe   CH-GL 
Aufstieg: 1200 m

Die Routen-Idee war, in einem Zug die höchsten und prägnantesten Ski-Gipfel rund um die Alp Fursch zu besteigen. Der (Mütschüeler-)Gulmen ist mit 2315 m der höchste der 7-Gipfel-Tour, der Magerrain (2523 m) einer der höchsten und der Spitzmeilen (2501 m) optisch der attraktivste der Spitzmeilengruppe.

Für diese Route wird vom Erdisgulmen nach Heuloch abgefahren und von dort auf den Magerrain aufgestiegen. In den Karten ist das als rechtsverbindliche Wildruhezone eingetragen.
Nur Einheimische können wissen, dass das so nicht stimmt: Das Verfahren für die Festlegung der Schutzgebiete der Gemeinde Quarten ist noch nicht abgeschlossen.
Dieser Tage wurden die Einsprecher zwar informiert, dass praktisch alle Forderungen abgeschmettert worden sind. Doch damit startete erst einmal die Frist, diese Verfügung an die nächsthöheren Instanzen weiterzuziehen - rechtsverbindlich werden die Festlegungen frühestens nach Ablauf der entsprechenden Fristen.  


Mit dem ersten Bähnchen bin ich erst nach Tannenbodenalp und dann zum Maschgenchamm hochgefahren. Gemäss Fahrplan müsste die Leist-Sesselbahn "im Anschluss an die Kabinenbahn" fahren. Dort unten hiess es jedoch, die erste Fahrt sei erst um 9 Uhr. Da hat wohl einer seine eigene Homepage noch nie angeschaut ..

Ab dem Leist galt es, mit möglichst wenig Höhenverlust zum Hang unterhalb P. 2198, der Senke zwischen Rainissalts und Gulmen, abzufahren. Bei P. 2198 lässt sich die Grathöhe am einfachsten erreichen, andernorts ist wegen meterhohen Verwehungen ein Betreten praktisch nicht möglich.
Ab hier alles auf oder am Gratrücken via Mütschüelergulmen und dem im Gelände kaum auszumachenden Hoch Camatsch zum Erdisgulmen.

Kurz vor letzterem brach der linke Ski ein; um ein Haar wäre ich in eine versteckte Kluft gestürzt.
Anscheinend hat das Gewicht der dort sicher fünf Meter breiten Wächte den Schnee soweit vom Fels weggezogen, dass dazwischen eine eindrücklich tiefe Kluft entstand, die jedoch von darüber gewehtem Schnee zugedeckt wurde.

Vom Erdisgulmen fuhr ich auf knapp 2100 m ab und stieg dann Richtung P. 2233, dem Sattel zwischen Goggeien und Magerrain auf. Der weitere Aufstieg nach der Mulde von Erdistelli richtet sich nach den Schneeverhältnissen. Der ganze Hang ist als Folge der häufigen Stüme der letzten Wochen stark vereist. Leider hatte ich meine "Komfort"-Ausrüstung dabei (stark taillierte Ski, schlechte Harscheisen), darum bin ich im steilsten Bereich zu Fuss im teilweise aperen Gelände aufgestiegen. Dabei kollerte ein Stock den Hang hinunter.
Der Gipfelbereich war wieder angenehm zu begehen und die Abfahrt war weit besser als erwartet. Nachdem ich auch den Stock wieder eingesammelt hatte, ging es via Erdistelli (Gegensteigung) und P. 2233 hinunter nach Hangetenböden.

Der Aufstieg zum Wissmilenpass war Sauna pur, ging aber recht gut. Zum Wissmilen folgt man im Sommer der Grathöhe, für Ski ist das jedoch meist zu felsig, darum bin ich via Nordosthang aufgestiegen. Dieser ist oben stellenweise bis 40° steil.
Oben teilte uns (= mir und zwei weiteren Besuchern) eine junge Dame mit, wir sollen uns gefälligst verziehen, sie wolle jetzt ein 360°-Selfie ohne störendes Personal machen. Schöne neue Welt ..

Die Südwest-Querung zum Spitzmeilen sah gar nicht einladend aus, war aber gut zu begehen. Auf den lärmigen Militär-Heli hätte ich jedoch gerne verzichtet. Beim Einstieg ins Couloir sah ich jemanden weiter oben im Aufstieg. Ich folgte ihm, doch er gab, trotz Pickel, dort auf, wo im Sommer auf einer Felsterrasse die Seite gewechselt wird. So liess auch ich es sein.

Abgefahren bin ich erst durch die Spitzmeilen-Nordflanke, dann mit möglichst wenig Höhenverlust um Alp Fursch herum. Dank perfekten Verhältnissen schaffte ich es praktisch ohne Gegensteigung bis Panüöl. Die restliche Strecke bis Tannenbodenalp ist nur noch weit. Immerhin liess sich das mit dem Langlauf-Trick (Bindung auf Gehen stellen) einigermassen kräftesparend bewältigen.

Gemäss SchweizMobil sind das rund 1200 m Aufstieg, 2000 m Abfahrt und 24 km Distanz; dazu (mindestens) drei Fellwechsel: Es ist eine lohnende, aber echt weite Runde.

Tourengänger: PStraub


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