Cima Rossati (2442 m) - unvollständige Umrundung der Cima di Ghez in totaler Brenta-Einsamkeit


Publiziert von gero , 25. September 2020 um 13:53.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:16 August 2018
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1440 m
Abstieg: 1440 m
Strecke:La Ri - Pian de Froschera - Prada - Val Dore - Cima Rossati (12,4 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Molvenosee kommend, steht direkt am nordöstlichen Ortsbeginn von San Lorenzo in Banale ein großer Wegweiser zum Rifugio Alpenrose. Auf dem Sträßlein durch den Wald hinauf, kurz vor der Alpenrosa ein kleiner (gebührenfreier) P bei LA RI.
Kartennummer:Tabacco Blatt 53 (Dolomiti di Brenta 1:25.000); Freytag & Berndt WKS 11 (Brenta - Madonna di Campiglio - Presanella)

Ich möchte euch in diesem Bericht eine sicher großartige, aber sehr lange Bergtour vorstellen, nämlich die Umrundung der Cima di Ghez. Im Sommer 2018 mußte ich die Umrundung leider wetterbedingt abbrechen, inzwischen werde ich sie altersbedingt wohl nicht mehr schaffen.

Ausgangspunkt ist zweckmäßigerweise La Ri (1071 m), eine kleine Siedlung um den Gasthof Alpenrose oberhalb von San Lorenzo in Banale, genau dort, wo ich 2018 zur Cima_di_Ghez gestartet bin. Auf dem zunächst gut beschilderten Wanderweg Nr. 354 geht es empor Richtung Pian de Froschera sowie Passo dei Rossati. An der kleinen Wiesenebene Pian de Froschera (1391 m) steht ein Wegweiser, der die Forcolotta di Noghera mit 6 Std. Gehzeit ausweist - sie markiert den Nordrand der Ghez-Gruppe (unterhalb des Dos di Dalun), bis dahin ist es sehr weit, das wäre die Hälfte der Ghez-Umrundung, die ich mir vorgenommen habe.

Eine gute Stunde nach dem Abmarsch in La Ri passiere ich den Wegpunkt Prada (1541 m); leider spielt das Wetter heute nicht mit, dicke Wolken hängen nicht nur über der Brenta, sondern über ganz Südtirol. Unter diesen Bedingungen wird das wohl nichts mit meinem Vorhaben. Aber erst einmal gehe ich weiter, ins weltabgeschiedene Val Dore möchte ich auf alle Fälle vorstoßen.

Der Steig ist weiterhin rot-weiß-rot und mit Nummer 345 markiert; eine knappe halbe Stunde nach Prada biegt er nach Nordwesten um, hier setzt mit einer Geländestufe etwas steiler als bisher das Val Dore an. Achtung: an dieser Stelle darf man nicht dem unmarkierten Steig folgen, der "geradeaus" weiter die Wiesenhänge hinauf führt, sondern muß links aufwärts ins Val Dore hinein (spärliche Markierung, siehe Fotos).

Auf einer kleinen Ebene steht eine Schafherde - dies ist eigentlich nichts Besonderes, aber erwähnenswert insofern, als ich hier inmitten des Nebels damit nicht gerechnet hätte. Eine alte, vergammelte Blechhütte findet sich hier ebenfalls, die nicht als Biwak dienen kann. Nun führt mein Steig am im Aufstiegssinne rechten Rand das Val Dore aufwärts, gelegentliche Markierungen bestätigen die Richtigkeit des Steiges.

Etwa 2 Std nach dem Eintritt ins Val Dore ist dessen oberer Rand in Form des großen Geröllfeldes erreicht, welches dessen Ende in markanter Weise charakterisiert. Darüber thront unter anderem die Cima Rossati in Form eines steilen Wiesen-Spitzes. Man quert nun das Geröllfeld an seinem rechten Rand aufwärts (Markierungen), und dann geht es steil rechts aufwärts in den namenlosen Sattel zwischen Cima Rossati und Cima Soran. Wegen der nassen Verhältnisse ist dieses etwas ausgesetzte Steilstück unangenehm zu begehen.

Und dann stehe ich in dichtem Wolkengebräu in diesem Sattel, die (weiterhin markierte) Fortsetzung meines eigentlich geplanten Weges verliert sich ebenso im Nebel wie die schrofige Steilflanke, die zum nahen Gipfel der Cima Rossati hinaufzieht. Hier müßte es weitergehen zum Passo dei Rossati und ins Val di San Lorenzo und jenseits hinauf zur Forcella Noghera. Dieser Weiterweg ist mir heute aber wegen des nebligen Wetters zu riskant - ich kehre um, steige mit größter Vorsicht die nasse Wiesenflanke hinunter zum großen Geröllfeld im Val Dore.

Um meine heutige Tour wenigstens noch mit einem kleinen Ausrufezeichen zu versetzen, mühe ich mich anschließend zu jener großen Scharte hinauf, welche den hintersten Talschluß des Val Dore markiert. Der Anstieg ist ziemlich mühsam, zwischen großen Felsblöcken geht es hinauf. Aber auch in jener ebenfalls namenlosen Scharte zwischen Cima di Ghez und Cima Rossati gibt es heute nichts zu sehen - außer steilen, sehr brüchigen Felscouloirs, die im bodenlosen Nebel des jenseitigen Val di San Lorenzo verschwinden.

Schade - nix zu sehen !

Auf gleichem Weg geht es schließlich das Val Dore hinunter und zurück zum P am Gasthof Alpenrose.

Tourengänger: gero


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 41556.gpx Cima Rossati

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»