Chachani in einem Tag


Publiziert von mannvetter , 5. August 2018 um 17:23.

Region: Welt » Peru
Tour Datum:27 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: PE 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Allrad-Taxi ab Arequipa, ca 100€

Zum Abschluss einer 5-wöchigen, Ehefrau-kompatiblen Perureise wollte ich zumindest einen großen Berg noch besteigen. Da bot sich der Chachani von Arequipa an. Üblicherweise wird er als 2-Tagestour von verschiedensten Touranbietern offeriert. Allerdings stellen die meisten keine Gruppen zusammen - wenn man alleine ist, muss man für zwei bezahlen.
Dies und die Tatsache, dass der Chachani technisch wahrlich keine großen Herausforderungen bereit hält, ließ es mir ratsam erscheinen, die Tour eigenständig zu unternehmen. Alleine und in einem Tag. Bei der Zweitagestour besteht der erste Tag klassischerweise bloß in der Jeepanfahrt und 3km Fußmarsch, der locker in einer Stunde zu bewältigen ist. Dafür ein eigener Tag? Wenn man auf die Nacht auf 5200m Höhe verzichten will, muss man natürlich sehr gut akklimatisiert sein, aber das war ich nach diversen Treks bis auf 5000m.
Ich organisierte mir ein Taxi, das heißt einen Geländewagen, denn die Piste erfordert zwingend Allradantrieb. Es hatte 5 Tage vorher heftigen Neuschnee gegeben, aber der war zum größten Teil abgeschmolzen. Mir zugute kam der Vollmond - da ist die Wegfindung überhaupt kein Problem, über weite Strecken ging ich völlig ohne Stirnlampe. An zwei Stellen könnte es bei schlechterer Sicht problematisch sein: nach einem guten Kilometer ab dem üblichen Parkplatz auf einer kleinen Scharte quert man eine felsige Moräne, muss also über blockiges Gestein. Einfach die Höhe halten, ab und zu ist der Pfad mit weißen Pfeilen markiert, nach 300 Metern ist man wieder auf sandigem Boden. Nach knapp 3km schwenkt der Pfad nach links ab in ein sandiges Becken, das ist der übliche Campground, hier fand ich auch eine Gruppe vor, die sich gerade Tee kochte. Nun geht es in Serpentinen steil hinauf, rechts in einer ausladenden Rinne, die sich allerdings nach oben verengt. Das ist das zweite Nadelöhr: Etwa auf 5700m muss man diese Rinne rechts verlassen. Hier sind die Pfadspuren undeutlich bzw gibt es mehrere Möglichkeiten. Über I+ geht es niemals hinaus, zur Not muss man etwas suchen nach einem geeigneten Ausstieg. Danach wieder Serpentinen, bis es deutlich flacher wird und der finale Vulkankegel erreicht wird.
Ohne Thermoboots kann es schon ziemlich kalt werden - als ich jedoch sah, dass ein peruanischer Bergführer mit Turnschuhen hochkam, verkniff ich mir mein Kälteempfinden.
Fazit: Wer gut akklimatisiert ist, kann diese Tour problemlos ohne Agentur und in nur einem Tag machen. Aufstieg: 5 Stunden, Abstieg: keine drei Stunden.

Tourengänger: mannvetter


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