El Corazon 4780 m

Nach so vielen Kurztouren bringt der El Corazon das erste Mal eine normal lange Tour. Je nachdem wie gut das Fahrzeug ist, ist die Tour kürzer oder länger. Die Straße bis zur Gate des Iliniza Ecological Reserve ist zwar holprig, aber noch eine der besseren bei unseren Zufahrten zum Berg. Am Gate ist man auf 3.720 m, unser Fahrer traute sich noch knapp 100 Höhenmeter weiter hinauf, mit einem Jeep kann man aber bis zur Kurve der Erdstraße (ca. 4.050 m) fahren, an der das Schild in die Paramograswiesen führt. Wir sind bis dahin gelaufen. T1, 50 min

Im Rother und in manchem Bericht ist davon die Rede, dass es in diesen Wiesen keinen Weg gäbe. Ich würde dem aktuell widersprechen. Der Weg führt zwar zunächst durch hohes Gras und es gibt mehr als eine Spur, letztlich ist der Zugang zum Grat des El Corazon aber schwer zu verfehlen, selbst wenn man keine ideale Sicht hat. Zunächst geht man durch ein flaches Tal bis man auf den von rechts kommenden Rücken trifft. Man quert ohne großen Höhengewinn weiter nach rechts bis zu einer ersten Furche, in der wir unseren Windschutz anzogen haben, da es ab dem Grat richtig zugig wurde. Den Grat erreicht man nach der Furche etwas steiler ansteigend auf 4320 m. Man merke sich die Stelle, denn sie ist nicht sehr auffällig und man kann leicht im Abstieg zu lange am Grat bleiben. T2, 1 h 00 min

Der Grat ist zunächst ein flacher, breiter Rücken. Rechts gibt es jede Menge Furchen, denen man so aus dem Weg geht. An einem ersten deutlicheren Aufschwung weicht der Weg nach rechts in die Flanke aus. Dahinter erreicht man den Grat aber wieder. Nochmals geht es gemächlich weiter, bevor der Grat deutlich schärfer und steiler wird. Hier warten die größten Schwierigkeiten, wenn man sie denn überhaupt so nennen möchte. Die erdige Spur führt einen hin und wieder in die Felsen, wo es eine luftigere Stelle gibt und zwei kurze Passagen, wo man sich besser mit den Händen abstützt (I). So erreicht man eine Erhebung, hinter der der Weg wieder deutlich leichter wird. Wir sahen hier einen Kopf, den man leicht für den Gipfel hält, selbiger ist aber noch ein kleines Stück weiter hinten. So schön die Gratpassage ist, so wenig auffällig ist der Gipfel selbst, der mit einem kleinen Metallkreuz gekennzeichnet ist. T4, I, 1 h 40 min

Leider haben wir auch heute nicht viel gesehen. Machachi war manchmal zu sehen, einige Täler auf der Westseite zu erahnen, aber eine Fernsicht gab es einmal mehr nicht. Vom Regen blieben wir verschont bis kurz vor Schluss, wo es einige Tropfen gab. Warum andere Guides an diesem Berg ein Seil einsetzen, wie ich bei Hikr lesen durfte, bleibt mir unerklärlich. Man müsste schon sehr wenig versierte Wanderer dabei haben, um Sicherungen zu benötigen. 

Abstieg wie Aufstieg, T4, I, 2 h 45 min

Zurück zur Überblicksseite, weiter zur nächsten Tour zum Condor Machay Wasserfall.