ein Bijou im Saastal gefunden: Äusser Rothorn


Publiziert von Felix , 20. Juli 2018 um 22:44. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:10 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Grubenalphütte - P. 2330 - (Wysse Bode) - Äusser Rothorn > Grubenalp-Hütte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Grünen - Konolfingen, Autobahn Kiesen - Spiez, Kandergrund - Kandersteg, Autoverlad Lötschberg, Goppenstein - Steg - Umfahrung Visp, Stalden und Saas-Balen nach Grüebe, Grubenalp-Hütte SAC
Unterkunftmöglichkeiten:Grubenalp-Hütte
Kartennummer:1309 - Simplon

Einem Hinweis von Emmentaler Freunden verdanken wir den wertvollen Tipp zu einem Bergerlebnis erster Güte im Saastal; die sich für professionelle Gletscher- und Panoramafotografien unterwegs befindlichen Berggänger leiteten uns auf die Website der SAC-Sektion Saas - und eine äusserst empfehlenswerte Tour war „geboren“. Dafür konnten wir auch spontan zwei gute, aus dem Wallis, dem Saastal, stammende, Bergfreunde gewinnen.

 

Nach vorgängigem Telefongespräch mit German, dem Hüttenchef, und freundlichem Empfang seinerseits auf der Grubenalp-Hütte, starten wir bei sehr angenehmen Wetterbedingungen von dort zur sehr anregenden Tour.

Erst geht’s - nun zu Fuss - zurück über die den Fellbach querende Brücke zum Natursträsschen, welches bis zum Fellsee hochführt. Nach Überschreitung der Zen-Garten-Wasserleita können wir eine der zahlreichen Kehren auf wenig ausgeprägter Spur abkürzen, und erreichen so bald einmal die beeindruckende, mit teils tonnenschweren Steinplatten errichtete, Mauer (auf 2482 m, auf der LK eingezeichnet), ab welcher nun der Zustieg zu unserem Gipfelziel sehr gut markiert, oder mit wbw bemalten Holzstangen, ausgezeichnet ist.

 

Nach der Begehung dieses Bauwerks leitet der von den Mitgliedern das SAC Saas bestens eingerichteter Steig in genussvoller Umgebung und ebensolchem Terrain hoch und höher. Die Route ist - bis auf eine einzige Ausnahme - nicht zu verfehlen; mal auf guten Wegspuren, mal durch leichte Felspartien, leitet sie hoch. Aufgepasst heisst es, nach der Unterquerung des (Wysse Bode’) den richtigen Abzweig nach dem (auf der LK wenig über 2700 m eingezeichneten) Felsriegel zu finden: während Manfred (unbeirrt von meinem Vorstieg) die richtige Aufstiegsvariante auf Anhieb findet, lasse ich mich von weiss-blauen Markierungen falsch leiten > es ergibt sich hier doch eine anspruchsvollere T5-Variante (abdrängende Felsblöcke und unangenehmes „Muttenfeufi“ [steilste Grashalden ohne gute Haltemöglichkeiten]) - beim Beginn der nun vielfach seilgesicherten Passagen treffen wir uns wieder …

Genuss pur stellen die nachfolgenden Abschnitte dar: mal auf guten Wegspuren, mal im blockigem Gelände länger hoch, führt der Anstieg - gelegentlich nebst den Stahlseilen auch mit Eisensprossen gesichert; nie echt schwierig!

Nach dem so gearteten Hochstieg erreichen wir den WSW-Grat unseres anvisierten Gipfels; flach leitet er uns über eine recht breite Schulter (zur Nordseite hin jedoch jäh abfallend) zum Gipfelkreuz des Äusser Rothorns - welche Freude, und grossartige Aussicht ist uns hier beschieden! Dominierend ist hier das Fletschhorn - im Norden, weit weniger hoch, zeigt sich das  Mattwaldhorn - flankiert vom vor einem Jahr bestiegenen Lagginhorn sowie dem vor einigen Jahren überschrittenen Weissmies.

 

Selbstverständlich geniessen wir bei den herrschenden, vorzüglichen, Bedingungen eine längere Gipfelrast, bevor wir uns auf derselben Route auf den Abstieg begeben.

Dabei wird alternativ der „Normalweg“ (die Umgehung der im Aufstieg gewählten [ehemaligen, anspruchsvolleren], Route) gewählt - und dabei realisiert, dass die blauen Zeichen weiss durchgestrichen worden sind; er ist, ebenfalls seilgesichert, unschwierig zu meistern.

Nach dem einfachen Schlussteil des wbw signalisierten Steiges über die imposante Steinmauer kürzen wir, wo möglich, über weitere spärliche Spuren ab, und queren über den Fellbach zum offiziellen Parkplatz unmittelbar südsüdöstlich der Brücke; hier haben unsere Bergfreunde ihren PW abgestellt. Nach der Verabschiedung von ihnen, wandern wir zurück zur Grubenalp-Hütte, wo wir uns einrichten, in der gut eingerichteten Küche unser Nachtessen zubereiten - und dieses angesichts des fantastischen Panoramas (von Fluchthorn zur Mischabelgruppe) draussen geniessen.

Eine ruhige Nacht verbringen wir (alleine) in der sehr gut ausgestatteten Hütte - sie, deren Lage und Tourenmöglichkeiten, sind sehr empfehlens- und eine weitere Reise wert!

 

▲ 2 h 35 min inkl. ¼ h Pause

 

▼ 1 h 40 min
 

unterwegs mit Manfred


Tourengänger: Ursula, Felix, Pfiifoltra


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T6 WS II K2-

Kommentare (8)


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passiun_ch hat gesagt:
Gesendet am 21. Juli 2018 um 09:39
Eine wunderbare Gipfeltour !
HG Michael

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Juli 2018 um 12:50
exakt - ein Schmankerl :-)

Gelöschter Kommentar

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Juli 2018 um 12:54
Danke für die Blumen - gern geschehen ;-)

lg Felix

Gesendet am 18. September 2021 um 17:25
Interessanter Berg, auch weil er ein Kreuz trägt! Ist der Übergang nach Osten zum östlich gelegenen u. lt. Karte 3m höheren Nachbargipfel (Rothorngrat) ohne Weiteres machbar?

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. September 2021 um 22:02
ohne Weiteres wohl nicht; kann es nicht beurteilen, doch eventuell machbar ...

Gesendet am 27. September 2021 um 08:39
Hallo Felix,
ja das Äusser Rothorn ist wahrlich ein Schmuckstück! Danke für Deinen Tourentipp in Form dieses Berichtes! Ich konnte an einem traumhaften Herbsttag anschließend noch den 4m höheren Westgipfel des Rothorngrates erreichen u. von dort im Geröll in südwestl. Richtung zur blau-weiß markierten Route zurückkehren!

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Oktober 2021 um 12:06
schön, dass dich mein Bericht zu diesem Gipfel animiert - und dich sogar weitergeführt hat!


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