Hirnichopf (1024m) & Geitenberg (1132m)


Publiziert von Omega3 , 11. Mai 2009 um 21:44.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 9 Mai 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BL   CH-SO 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Beinwil SO, Kloster
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Gempen, Post
Kartennummer:1067, 1087

Der grüne Jura eignet sich vorzüglich, um die müden Glieder nicht zu arg zu strapazieren und doch zu neuer Kraft zu finden. Allzuviele Bäume wollte ich nicht ausreissen, obwohl es davon zur Genüge gäbe.


Beim hübschen Kloster Beinwil (SO) beginnt mein Weg zum Hirnichopf. Ich peile die Siedlung Hirni an und halte verzweifelt nach einem Wegweiser "Hirni" Ausschau. Diesen wollte ich fotografieren und mit einer Legende wie etwa "Wem dies verschütt gegangen ist, der wird hier vielleicht fündig" hätte ich das Foto hier publiziert. Aber wenn man mal eine gute Idee hat, hapert es oft an der Umsetzung - ich konnte keinen für meine Zwecke brauchbaren Wegweiser aufspüren. Als ich mich endlich von der hirnlosen Wegweisersuche lösen konnte, habe ich doch noch den Weg zum Hirnichopf gefunden. Der höchste Punkt liegt ganz unspektakulär im Wald, nicht einmal ein Sputnikscher Steinmann ist zu entdecken. Vielleicht hat ihn auch ein "Hirni" abmontiert und die Steine beim nahen Rastplatz für die Feuertstelle verwendet, hier geniesst man immerhin freie Sicht zur Hohen Winde. Und da brutzelt er jetzt vor sich hin, der Ex-Steinmann. Den schönsten Aussichtspunkt erreicht man aber, wenn man dem Gratweg über die Roti Flue zum P.987 unter die Füsse nimmt. Und folgt man weiter dem nordöstlichen Ausläufer der Roti Flue (Zinglenberg) auf der Karte, bleibt der Blick gebannt in der Region Fäldmenegg haften (Koordinate 614400/247600). Verkrümmte Felsläufe und fast aufeinader liegende Höhenkurven. Das verspricht steil, wild und spannend zu werden. Bei P.873 wird man vom Wegweiser "St. Fridli" in die Tiefe geleitet. Der Weg ist gut angelegt hat aber doch einige heikle Stellen, besonders bei Feuchtigkeit ist grosse Voricht angebracht - teilweise Absturzgefahr. Als Höhepunkt darf man im Loch unten einen hohen Wasserfall grossräumig hinterschreiten, ansonsten decken die Bäume viel (zu viel?) von der Szenerie ab - ich hätte doch gerne ein paar ausgerissen, aber das war heute ja nicht auf meinem Programm. Trotzdem sehr lohnend! Nach dem Wasserfall geht es auf der anderen Seite wieder hinauf und man gelangt auf ein verfallendes Luxussträsschen, seinerzeit wohl ein Beschäftigungsprojekt für Internierte.

Für mich geht es weiter zum Geitenberg, zunächst zur Ulmethöchi und am Schluss weglos zum bewaldeten Gipfel, der sogar von einem Steinmann gekrönt wird, zwar nicht auf dem höchsten Punkt, aber immerhin. Vom Geitenberg steige ich in Richtung Aleten ab, in Bretzwil sollte mein Ausflug eigentlich zu Ende sein, die Abfahrten des Postautos habe ich sorgsam aufgeschrieben. Doch der Tag ist noch so schön, meine Beine nun wieder richtig auf Trab, und mein Gipfeldrang nicht zu bändigen. So laufe ich weiter und weiter: Bretzwil - Asp - Dietel - Moos - Rütmatt - Welschhans. Hier kündigt sich ein Gewitter an, doch es trifft mich nicht und zieht löblich an mir vorbei, und weiter: Juntenloch - Radacker - Bürenflue - Tannmatt - Zweracher. Der nächste Gewitterherd rollt an, diesmal heftiger, mächtiger, lauter, dunkler, schneller - die Feuchtigkeit riecht schon in der Luft - bis Gempen schaffe ich es gerade noch. Hier finde ich einen Unterstand und dann legt es los. 20 Minuten später hat sich die Lage wieder entspannt, rasch laufe ich zur nahen Schartenflue hoch. Beim Aussichtsturm trifft mich ein Ausläufer der nächsten Front, unbeschadet überstehe ich auch das, zur Not hätte es hier sogar ein Restaurant gehabt. Noch während ich von der Schartenflue nach Gempen zurück laufe, klart der Himmel auf und über mir bildet sich "the big clear sky". So viele Eindrücke an einem Tag - das reicht. Mit dem Bus fahre ich hinunter nach Dornach und heimwärts.


Tourengänger: Omega3


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Kommentare (1)


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ju_wi hat gesagt: Klasse Bericht
Gesendet am 12. Mai 2009 um 20:52
wirklich originell geschrieben und schöne Fotos. Glückwunsch.

Beste Grüße, Jürgen


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