Kleiner Waxenstein (2136 m) Überschreitung - ein Highlight im Wetterstein


Publiziert von Nic , 7. Juni 2018 um 22:50. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 3 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Kostenpflichtiger Parkplatz an der Eibseebahn in Greinau bei Garmisch.
Kartennummer:AV-Karte 4/2 Wetterstein Mitte

Der Kleine Waxenstein hoch über Garmisch bildet den östlichen Eckpunkt des Waxensteinkamms im Wettersteingebirge. Wie so oft handelt es sich auch in diesem Fall beim "Kleinen" um den anspruchsvolleren der beiden Waxensteine. Das ist wohl auch der Hauptgrund warum es auf diesem Gipfel im Vergleich zum deutlich höheren Großen Waxenstein bis heute recht ruhig geblieben ist. Neben den "Locals" und ein paar Liebhabern verirren sich jährlich nur wenige Touristen auf diesen schönen Berg. Dabei handelt es sich bei der Überschreitung des Kleinen Waxensteins durchaus um ein alpines Schmankerl und eines der landschaftlichen Highlights dieser gut erschlossenen Gebirgsgruppe.

Vom Parkplatz der Eibseebahn wandern wir zunächst auf einem Forstweg, später auf teils undeutlichen Steigspuren hinauf zur Waxensteinhütte und zum Beginn der Mittagreißn. Durch Latschengassen und über teils unangenehmes Geläuf erreichen wir etwas mühsam den Einstieg in die steile Schrofenflanke hinauf zum Manndlsattel. Die Orientierung ist dank deutlicher Steigspuren und Steinmännern unschwierig. Einen Ausrutscher sollte man allerdings tunlichst vermeiden.

Der folgende Steilaufschwung hinauf zum Ostgrat darf als Schlüsselstelle im Aufstieg bezeichnet werden. Deutliche Spuren leiten in Serpentinen zu einer steilen Schrofenrinne, die in anhaltender Kletterei (II) durchstiegen wird. Obwohl der Fels vergleichsweise fest ist, sollte man jeden Griff und Tritt vor der Belastung prüfen. Ein paar lockere Steine gibt es auch hier und das Gelände verzeiht keine Unachtsamkeiten. Oben leiten die Spuren dann nach rechts hinaus auf den Grat, dem man nun einfacher (Stellen II) aber teilweise immer noch gut exponiert hinauf zum Gipfel folgt. Kurz vor dem höchsten Punkt hat man zwei Möglichkeiten. Entweder direkt über ein steiles Wandl (brüchig, II), oder aber leicht absteigend links herum auf einem Band und durch einen engen Felsspalt. Beide Varianten wurden von uns getestet und nehmen sich im Grunde genommen nicht viel.

Am Gipfel angekommen genießt man wunderbare Tiefblicke hinab nach Garmisch und ins Alpenvorland. Auch der Nahblick zur gegenüberliegenden Zugspitze ist aller Ehren wert. Man könnte ewig verweilen, wäre da nicht noch der lange Abstieg. Vom Gipfel gelangt man per Abseilen über den Westgrat hinab zur Mittagscharte. Am Ende der ersten plattigen Rampe klettert man noch kurz nordseitig auf ein weiter unten liegendes Podest ab, wo sich ein einzementierter Ring befindet. Nun wird einmal ca. 25 Meter auf einen kleinen Absatz abgeseilt. Von hier nun entweder seilfrei abklettern (II+), oder abermals 20 Meter abseilen (BH vorhanden).

Aus der Scharte geht es nun zunächst auf dem Schafsteig in einer ausgesetzten und brüchigen Querung unterhalb der Ostflanke des Zwölferkopfs entlang, bis man auf den markierten Normalweg zum Großen Waxenstein trifft. Über diesen nun einfacher den Steigspuren folgend hinab zur Höllentalangerhütte.

Nach einer kurzen Pause geht es durch die Höllentalklamm und zuletzt in einer langen Querung mit etwas Gegenanstieg zurück zum Parkplatz .


Schwierigkeiten:

Kleiner Waxenstein Überschreitung Ost/West  T5+ II (Abseilen, sonst III)
Abstieg über Schafsteig und Waxenstein Normalweg T5 I


Fazit:


Landschaftlich herausragende Bergtour, die meines Erachtens ***** verdient. In dieser Form absolut lohnend!

Tourengänger: Andy84, Nic, frehel


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Kommentare (3)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 8. Juni 2018 um 12:28
Klasse Tour, Buam!
Guad gemacht......

Eine Pflichttour!!

Beste Grüße!!!!

ADI

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Juni 2018 um 19:46
Dank dir ADI. Du hast absolut recht...die Tour ist Pflicht!

Viele Grüße!

Nico

quacamozza hat gesagt:
Gesendet am 12. Juni 2018 um 15:03
Ein schöner Gipfel, nicht so überlaufen. Wirklich schade, dass mein Zeitfenster viel zu kurz war.

Gruß an alle
Ulf


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