Le Pérollier (2183 m)

Auch Ende Mai bleibt der Schnee ein dauerpräsentes Thema. Zumindest dann, wenn es um Berge geht, deren Gipfel oberhalb der 2000-Meter-Marke liegen.

Der Papierform nach (nahe bei Grenoble, hoher Ausgangspunkt, südseitige Hänge) sollte der lang gezogene Pérollier in dieser Jahreszeit problemlos und schneefrei machbar sein. Allerdings: Der einzige auf der OSM-Karte eingezeichnete Aufstiegsweg (sentier du Diable) zieht in endlosen Kehren den ziemlich steilen Grashang hinauf und quert dabei Rinnen, die noch mit reichlich Schnee gefüllt sind. Als wesentlich bessere Option erweist sich die Route über den Col de l´Ollière (2025 m) und den Südostgrat des Pérollier. Auf dem Weg bis zum Pass sind nur kleine Hindernisse zu überwinden, wie reißende Bäche aus Schmelzwasser und großflächige, aber ebene Altschneefelder. Die gut 150 Höhenmeter vom Pass bis zum Gipfel verlaufen über einen sich mit jedem Schritt verjüngenden Grat. Wegen der Nässe heute muss man sich dabei etwas konzentrieren (heute eher T3, normalerweise T2). Eine ausgeprägte Wechte begleitet den finalen Aufstieg.

Einmal mehr setzt Regen ein, weswegen aus dem geplanten Abstieg über den langen Westgrat und den Col du Parche nichts wird. Stattdessen kehre ich zunächst über die Anstiegsroute zurück. Im Rückblick sehe ich zwei Wanderer mit professionellem Regenschutz. Sonst ist hier heute niemand unterwegs. Vor dem Lac de Charlet zweige ich auf einen breiten Forstweg ab. Auf den letzten 500 Metern kommt es dann noch zu einem Gegenanstieg, bevor der Parkplatz wieder erreicht ist..