Ighil Mgoun (4068 m) - aus dem "Tal der Glücklichen"
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"Shabaab!!" tönt es bis in den kargen Schlafraum der Berghütte Refuge Tilbit n´Terkeddit. In meinem Kopf entstehen Bilder der berüchtigten Al-Shabaab-Miliz aus Somalia, die Abtrünnige gerne mit dem Abhacken eines Beines und eines Armes bestraft. Tatsächlich bedeutet das arabische Wort nur Jugendlicher oder Junge. Alsbald eilt ein vielleicht 12-jähriger Berberbub herbei, um seinen Frühdienst anzutreten.
Die Hütte ist ein schmuckloser Bau in Würfelform ohne jeglichen Komfort, aber sie hat einen entscheidenden Vorteil: Sie befindet sich am Fuß der gewaltigen Nordhänge des Ighil Mgoun, dem einzigen Viertausender Marokkos außerhalb des Jebel Toubkal-Natonalparks.
Vor drei Tagen umgab mich noch das Schlaraffenland Ait Bougmez, das "Tal der Glücklichen", wie es die französischen Besatzer zur Kolonialzeit getauft hatten. In dem fruchtbaren Hochtal stehen Obstbäume, über den Gemüsefeldern schweben Honigbienen. Am Fuß der Talhänge leben die Menschen in kleinen Dörfern. Der Ighil Mgoun ist von dort noch weit entfernt. Dessen Besteigung ist ein Muss für Bergtouristen, die in Marokko nicht nur auf den Jebel Toubkal steigen wollen. Für mich ist die Tour wichtig, weil sie unbedingt im Rother Wanderführer Marokko erwähnt werden soll. Die Arbeit an dem kleinen Buch macht zwar großen Spaß, aber nach acht Bergen in zehn Tagen stoße ich an konditionelle Grenzen.
Nach dem Ruhetag im Ait Bougmez fällt das Gehen wieder leichter. Die oben erwähnte Hütte vor dem Mgoun-Massiv lässt sich entweder in einem sehr langen Tagesmarsch erreichen oder in zwei Etappen mit Übernachtung in der Gîte la Tulipe d´Ikkis - was mir angesichts der noch etwas müden Beine lieber war. Der landschaftliche Höhepunkt des langen Zustiegs ist sicherlich der knapp 3400m hohe Pass Tizi n´Tarkeddit - von dort hat man einen imposanten Ausblick über den Mgoun. Mir begegnet ein Deutscher, der von seinen Erfahrungen bei der Besteigung erzählt. "Eine steile, vegetationslose Steinhölle" müsse man durchschreiten, bevor der Gipfelkamm dann wieder relativ leicht zu begehen sei.
Auf den Tizi n´Tarkeddit folgt ein langer Abstieg bis in eine Hochebene, wo sich schließlich alle Gipfelaspiranten um die karge Berghütte versammeln. Die meisten übernachten in Zelten, die im Rahmen von organisierten Trekkingtouren von den Veranstaltern bereitgestellt werden. In der Hütte bin ich fast alleine, der einzige Gast außer mir ist Dave, ein junger Amerikaner. In den USA findet gerade der Wahlkampf zwischen Clinton und Trump statt . Ob Trump wohl ernsthaft Chancen hätte, zu gewinnen, frage ich Dave. "Never ever!" antwortet er entschieden.
Der Gipfeltag beginnt mit dem am Anfang erwähnten Ruf nach dem jungen Berber. Er bringt selbst gebackenes Fladenbrot, das eindeutig der kulinarische Höhepunkt des Tages sein wird.
Kurz nach Sonnenaufgang breche ich auf - als einziger im Alleingang. Alle anderen gehen in Gruppen mit einheimischen Führern.
Die "vegetationslose Steinhölle" ist weniger teuflisch als ich mir das vorgestellt habe. Der Hauptkamm des Berges entsendet zahlreiche Seitenarme. Dazwischen liegen talartige Einschnitte, über die man relativ problemlos auf den langen Gipfelgrat gelangt. Nach gut vier Stunden seit dem Aufbruch stehe ich auf dem Gipfel. Im Süden liegen klangvolle Landschaften, wie das Tal der Rosen, dahinter in der Ferne die Sahara.
Der Rückweg bis an das "Tal der Glücklichen" lässt sich nach einer weiteren Nacht in der kargen Hütte problemlos an einem langen Tag schaffen.
Die Hütte ist ein schmuckloser Bau in Würfelform ohne jeglichen Komfort, aber sie hat einen entscheidenden Vorteil: Sie befindet sich am Fuß der gewaltigen Nordhänge des Ighil Mgoun, dem einzigen Viertausender Marokkos außerhalb des Jebel Toubkal-Natonalparks.
Vor drei Tagen umgab mich noch das Schlaraffenland Ait Bougmez, das "Tal der Glücklichen", wie es die französischen Besatzer zur Kolonialzeit getauft hatten. In dem fruchtbaren Hochtal stehen Obstbäume, über den Gemüsefeldern schweben Honigbienen. Am Fuß der Talhänge leben die Menschen in kleinen Dörfern. Der Ighil Mgoun ist von dort noch weit entfernt. Dessen Besteigung ist ein Muss für Bergtouristen, die in Marokko nicht nur auf den Jebel Toubkal steigen wollen. Für mich ist die Tour wichtig, weil sie unbedingt im Rother Wanderführer Marokko erwähnt werden soll. Die Arbeit an dem kleinen Buch macht zwar großen Spaß, aber nach acht Bergen in zehn Tagen stoße ich an konditionelle Grenzen.
Nach dem Ruhetag im Ait Bougmez fällt das Gehen wieder leichter. Die oben erwähnte Hütte vor dem Mgoun-Massiv lässt sich entweder in einem sehr langen Tagesmarsch erreichen oder in zwei Etappen mit Übernachtung in der Gîte la Tulipe d´Ikkis - was mir angesichts der noch etwas müden Beine lieber war. Der landschaftliche Höhepunkt des langen Zustiegs ist sicherlich der knapp 3400m hohe Pass Tizi n´Tarkeddit - von dort hat man einen imposanten Ausblick über den Mgoun. Mir begegnet ein Deutscher, der von seinen Erfahrungen bei der Besteigung erzählt. "Eine steile, vegetationslose Steinhölle" müsse man durchschreiten, bevor der Gipfelkamm dann wieder relativ leicht zu begehen sei.
Auf den Tizi n´Tarkeddit folgt ein langer Abstieg bis in eine Hochebene, wo sich schließlich alle Gipfelaspiranten um die karge Berghütte versammeln. Die meisten übernachten in Zelten, die im Rahmen von organisierten Trekkingtouren von den Veranstaltern bereitgestellt werden. In der Hütte bin ich fast alleine, der einzige Gast außer mir ist Dave, ein junger Amerikaner. In den USA findet gerade der Wahlkampf zwischen Clinton und Trump statt . Ob Trump wohl ernsthaft Chancen hätte, zu gewinnen, frage ich Dave. "Never ever!" antwortet er entschieden.
Der Gipfeltag beginnt mit dem am Anfang erwähnten Ruf nach dem jungen Berber. Er bringt selbst gebackenes Fladenbrot, das eindeutig der kulinarische Höhepunkt des Tages sein wird.
Kurz nach Sonnenaufgang breche ich auf - als einziger im Alleingang. Alle anderen gehen in Gruppen mit einheimischen Führern.
Die "vegetationslose Steinhölle" ist weniger teuflisch als ich mir das vorgestellt habe. Der Hauptkamm des Berges entsendet zahlreiche Seitenarme. Dazwischen liegen talartige Einschnitte, über die man relativ problemlos auf den langen Gipfelgrat gelangt. Nach gut vier Stunden seit dem Aufbruch stehe ich auf dem Gipfel. Im Süden liegen klangvolle Landschaften, wie das Tal der Rosen, dahinter in der Ferne die Sahara.
Der Rückweg bis an das "Tal der Glücklichen" lässt sich nach einer weiteren Nacht in der kargen Hütte problemlos an einem langen Tag schaffen.
Tourengänger:
Riosambesi

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