Winter-Grattour bei Föhnsturm über Grüblspitze und Ramsjochspitze zum Zinten


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 16. März 2018 um 09:18.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum:15 März 2018
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:15
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Züge von Garmisch über Innsbruck nach Mayrhofen, Skibusse zur Talstation der Eggalmbahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Skibusse von der Talstation der Eggalmbahn nach Mayrhofen, Züge über Innsbruck nach Garmisch

Für Donnerstag, 15.03.18 hatte der Wetterbericht von "bergfex" zunächst 11 Sonnenstunden, am betreffenden Morgen dann nur noch 8 gemeldet. Das traf dann allerdings auch bei weitem nicht zu! Ich befand mich aber auch zu nah am Hauptkamm, über den vom Schlechtwettergebiet im Süden ausgehend hohe Wolken ziehen konnten.

Ich erreichte an diesem Morgen mit einem Skibus die Talstation der Eggalmbahn. Ich wollte zur Bergstation fahren, was zwar nicht so sportlich ist, aber ich bin schon einmal vor Jahren vom Tal aus auf die Grüblspitze gestiegen. Es wurde ein Tourenticket angeboten, bei der noch die Auffahrt mit einem Schlepplift inbegriffen ist. Eine einzelne Bergfahrt nur mit der Eggalmbahn wird nicht angeboten, nur eine Berg- u. Talfahrt für Fußgänger.

Mit dieser Bahn fuhr ich bei wenig Betrieb hinauf. Oben angekommen, machte ich erst einmal Fotos. Danach fuhr ich ein Stück auf einer Piste ab zum Beilspitzlift. Die Felle hatte ich wieder abnehmen müssen, die ich angebracht hatte, da ich dachte, an der Eggalm den Aufstieg zu beginnen.

Die Bergstation des Schleppliftes liegt am Grat, wo ein unangenehmer Wind herrschte. Schon jetzt kurz nach 11.30 Uhr verschwand die Sonne hinter einem Wolkenschleier. Ich fellte die Skier auf u. begann meinen Anstieg über ihren nach NO abfallenden Bergkamm auf die Grüblspitze, auf der ich es wegen des starken bis stürmischen Winds nicht lange aushielt. Im Buch fand ich keinen Eintrag des aktuellen Jahres! Ich fuhr am nach Westen abfallenden Kamm in die Scharte namens Zilljöchl ab. Dahinter stieg ich nur ein kurzes Stück mit Skier in Richtung Ramsjochspitze auf, dann wurde das Gelände zu steil.  So stieg ich zu Fuß den nach Norden umbiegenden Grat, zuletzt bis ca. 40° steil, zum oben angebrachten Kreuz auf. Ich wanderte am flachen Kamm unterhalb der Wechten entlang weiter Richtung Zinten, der unter der Torwand liegt. Die meiste Zeit sank ich mit jedem Schritt bis zu den Knien ein, ein paar mal bis zu den Oberschenkeln. Ich hätte wohl etwas oberhalb näher an den Wechten gehen können, wie sich beim Rückweg zeigte, ich wollte aber auf Nummer Sicher gehen.

Ich musste nach dem langen, flachen Stück eine steilen Aufschwung nehmen, der ganz oben fast 45° Steilheit erreichte. Ich wich nach rechts aus, hatte aber Probleme, die Geländekante hinaufzukommen, da der Schnee auf ca. 2m Höhe sehr steil war u. ich keine Tritte machen konnte, da der Schee immer wieder nachgab u. ich tief einsank. Wenige m weiter oberhalb gelang es mir dann, die andere, flachere Seite hinter der Kante zu erreichen. War verschwendete Energie, denn die sehr steile Passage wäre ich auch hinaufgekommen. Diese stieg ich beim Rückweg ab.

Vor dem Zinten hatte ich noch eine relativ schwierige, ca. 3m hohe, kombinierte (Gras, Schnee, Felsen), Kletterstelle zu überwinden, bevor ich den Zinten erreichte. Ein Weitergehen kam bei den herrschenden Verhältinissen u. der fortgeschrittenen Uhrzeit nicht mehr in Frage.

Ich ging dieselbe Route wieder zu meinen Skier zurück. Am Grat unterhalb der Ramsjochspitze war der Wind am stärksten u. erreichte Sturmstärke (ich denke bis 10). Ein paar mal musste ich mich wegdrehen, weil Eispartikel in mein Gesicht prasselten. Ich war froh, mit den Skier in windärmeres Gelände abfahren zu können. Ich fuhr Richtung NO-Grat der Grüblspitze den Hang querend ab u. gelangte schließlich über den unten breiten Kamm ins Skigebiet. Zunächst fuhr ich eine Piste ab, dann auf einem ausgeschilderten Winterwanderweg. Weiter unten dann wieder über Pisten zur Talstation der Eggalmbahn.

Kurz nach 16.00 Uhr stieg ich in einen Skibus ein, den ich kurz darauf in Vorderlanersbach wieder verlassen musste. Um 16.15 Uhr hielt ein Bus der "Grünen Linie", der mich nach Mayrhofen brachte. Ich war an diesem Tag für meine Verhältnisse früh dran, sodass ich schon um 20.00 Uhr zuhause ankam.

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