Neblige Tour zum Lattenhorn


Publiziert von Zoraya , 20. Februar 2018 um 18:39.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:18 Februar 2018
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Tambo-Curciusa   CH-GR   I 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1400 m

Es gibt einige Gipfel in der Schweiz, die im Schatten ihrer bekannten Nachbarn stehen. Sie ernten weder grosse Beachtung noch werden sie häufig besucht. Fanatisch hetzt man den Stars nach und vergisst dabei, dass die Unbekannten oftmals viel interessanter wären.

Ok, mein Vergleich passt jetzt vielleicht nicht immer. Natürlich ist die Besteigung des Pizzo Tambos nicht mit dem Lattenhorn, in Sachen Anspruch, zu vergleichen. Während allerdings beim Ersteren reger Betrieb herrscht, wird das Lattenhorn kaum besucht. Wortwörtlich wird es rechts liegen gelassen. Ich persönlich empfand die Tour zum Lattenhorn als sehr spannend, einsam und als "Zückerc hen" mit einer fantastische Abfahrt versüsst.  

Die Tour zum Guggernüll am Vortag musste aufgrund starkem Nebel abgebrochen werden. So hofften wir auf besseres Wetter am Sonntag. Herr Bucheli kündigte ab 10.00 Uhr heiter Sonnenschein an. Wir starteten bei der Bergstation Tanatzhöhe (Sesselbahn) Richtung Osten, um den Alpetlistock...im dicksten Nebel. So dicht, dass wir nach 45 Minuten die Orientierung verloren. Weder Felsen, noch Hügel noch einen Unterschied zwischen Nebel oder Schnee war zu erkennen. Wir beschlossen eine Pause einzulegen und auf bessere Zeiten, bzw. Wetter zu warten. Nach kurzem Rast wurden wir von einer Gruppe eingeholt. Sie waren unterwegs zum Pizzo Tambo, welcher ja am Lattenhorn vorbeiführt. Ihr Tourenführer war zu unserem Glück ortskundig, somit hatten wir wenigstens eine Spur. Die Gruppe zog weiter und der Nebel löste sich gaaanz leicht auf. Je Höher wir kamen desto besser wurde auch der Schnee. Erstaunlich was ein paar Grad ausmachen. Im Zick Zack und immer steiler werdend stiegen wir die Nordflanke des Pizzo Tamborello hoch. Für sage und schreibe 10 Minuten verzog sich der Nebel und liess uns auf eine tolle Aussicht hoffen. Es wurde nichts. Im steilen Gelände war die Sicht dann wieder keine 5 Meter weit.
Im letzten Teil zum Übergang (kleine Lücke), östlich des Lattenhorns zogen wir die Skier aus. Der Aufstieg ist zu steil. Dies war ohne Probleme zu bewältigen, da guter Trittschnee. Von dort aus einige Meter nach Süden ausschweifend, bevor wir auf dem Grat entlang zum Gipfel stiegen, wieder mit Skiern an den Füssen. Der Grat ist ohne Probleme zu bewältigen. Die Wechten sind allerdings zu beachten.  Nach wenigen Minuten erreichten wir den Gipfel, inkl. Steinmann. Die Aussicht muss toll sein. Wir konnte sie nur erahnen, denn gesehen haben wir nicht viel. Schade! Ein paar Gipfelfotos liessen wir uns trotzdem nicht nehmen.

Die Abfahrt vom Grad war relativ hart. Bei der Lücke muss man erst etwas vorsichtig über die Felsstufen absteigen, danach folgt eine steile Abfahrt in der Nordflanke (wie Aufstieg). Wenigstens klarte die Sicht auf, so dass wir dann doch noch eine tolle Abfahrt im schönsten Powder geniessen konnten. Ca. ab 2'400 Meter wurde der Schnee halt wieder decklig. Im Gegensatz zum Vortag am Guggernüll, mit der schlimmsten Deckelabfahrt, die ich in meinen jungen Tourenjahren erleben durfte, aber immer noch angenehm. Statt zum Skilift, fuhren wir zum Berghaus Zoll. Dort genossen wir dann eine richtige z Mittagspause in der Sonne. Ja Sonne. Am Ende der Tour zeigte sie sich dann doch noch. Die restliche Abfahrt absolvierten wird dann auf der Piste.

Leider hat das Wetter auf unseren Skitourentagen nicht ganz so mitgespielt. Ansonsten hat man in Splügen wirklich ein breites Band an interessanten Touren. Das Gebiet werde ich definitiv wieder besuchen, genau so wie das Lattenhorn. Diese Aussicht zu geniessen steht von nun an auf meiner To-Do-Liste :-).

Tourengänger: Zoraya


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