Monte Creino - Winter am Gardasee


Publiziert von Max , 7. Januar 2018 um 18:24.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 2 Januar 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Rovereto Richtung Gardasee, Ausgangspunkt in Nago, Via Stazione.
Kartennummer:Lagir Alpina 15

Verwunderlich ist, dass dieser Gipfel noch in keinem post hier im hikr gewürdigt wurde. Dabei wäre er einerseits recht einfach vom Passo Santa Barbara aus zu erreichen und bietet andererseits auch ein exzellentes Panorama. Wir verfahren jedoch nach dem Motto "länger ist mehr" und starten in Nago. Von der Via Stazione geht's links in die Via Coel und schon trifft man auf Wegweiser und Markierungen Richtung Passo Santa Barbara. 

Schnell gewinnen wir an Höhe und obwohl die Wand recht abweisend herschaut, ist der Durchschlupf zum Dorsale Tre Croci schnell erreicht. Wir folgen hier weiter dem Wanderweg 637 zur Busa dei Capitani, einer Stellung aus dem Ersten Weltkrieg. Auf unserer Tour werden wir noch mehrere Relikte davon zu sehen bekommen. Kurz darauf treffen wir auf eine Fahrstraße, der wir nach rechts zwei Kehren folgen, um dann wieder auf den Wanderweg einzubiegen. Wir halten uns immer rechts Richtung Abbruchkante, wo der Pfad nach oben führt und erreichen bald die nächste Stellung. Beschilderte "Deviazioni" mit zum Teil sehenswerten Ausblicken, die seinerzeit allerdings militärischen Zwecken dienten, nehmen wir natürlich mit.

Weiter oben stoßen wir auf die verfallene Malga Flavei, ca. 922 m ü.M. Auf der Karte ist etwa hundert Meter höher ein Weg eingezeichnet, der über den Monte Brugnolo zum Monte Creino führt. Der exisitert leider nicht oder besser gesagt, wir finden ihn trotz intensiver Suche nicht. Deshalb folgen wir weiter dem mit einer Friedenstaube gekennzeichneten Weg 637 um die Westseite des Brugnolo Richtung Santa Barbara führend.

Damit wächst die zurückzulegende Strecke, unser Zeitbudget schrumpft, wir stapfen gut 20 Minuten im kühlen Schatten und verlieren obendrein noch einige Höhenmeter. Das war eigentlich anders geplant. Aber bald sehen wir den Monte Stivo vor uns und haben einen schönen Blick zur Brenta, das entschädigt für die Hatscherei.

Als wir auf das erste Haus treffen, ca. einen Kilometer vor Santa Barbara, halten wir uns rechts Richtung Süden. Einige Spuren führen durch den Schnee, wir erreichen eine Geländekante und sehen das Kreuz, jetzt ist es ein Kinderspiel. 100 m weiter östlich vom Kreuz befindet sich der höchste Punkt des Monte Creino, der ist sogar noch 17 m höher, bietet aber weniger Aussicht. Die lässt sich mit einem Wort beschreiben: umfassend. Der See, die Gardaseeberge, Adamello, Brenta, Stivo, Etschtal mit Vizentiner Alpen, Baldo mit Altissimo usw.

Trotz unserer Verspätung bleiben wir ein Weilchen und trinken unseren Tee. Mit Umsteigen in Mori könnte man auch von Santa Barbara wieder per Bus nach Nago zurück fahren, das dauert allerdings. Also steigen wir wieder zu Fuß ab.

So ganz haben wir aber noch nicht aufgegeben. Irgendwie muss es doch ohne den großen Schlenker um den Monte Brugnolo zurück gehen. Auf der Karte ist eine Alm bzw. ein Gebäude eingezeichnet, ca. einen Kilometer westlich des Gipfels. Dort führen auch Spuren hin, die allerdings schwächer werden und schliesslich ganz verschwinden. Vom westlichen Ende des Almgeländes ist es aber nur noch ein Katzensprung zurück zum Wanderweg, vielleicht 400 Meter Luftlinie. Auf einer Geländerippe tasten wir uns in nordwestliche Richtung den Wald hinab. Manchmal ist es ein bisschen steil und man muss auf dem überfrorenen Boden aufpassen, dass man nicht rutscht (T3).

Tatsächlich landen wir auf dem uns bekannten Weg und wandern zurück auf die mittlerweile sonnige Westseite. Im Gegensatz zu unserem Aufstieg kürzen wir weiter ab. Die reichlich vorhandenen Nachschubwege bieten eine gute Gelegenheit dazu. Statt auf dem 637 wieder über die Busa die Capitani zu laufen, schwenken wir auf der Höhe von 560 m nach links auf einen Pfad, der uns geradewegs in südwestlicher Richtung zurück zur Dorsale Tre Croci bringt. In der Dämmerung bieten sich weiter herrliche Ausblicke auf den See und seine Berge.

Schließlich steigen wir auf bekanntem Weg nach Nago ab, die letzten Minuten im Schein der Stirnlampen. Trotz unserer Planänderung hat es doch noch gut geklappt. Den Monte Creino hatten wir nie so richtig auf unserer ToDo Liste, aber die Tour ist wirklich zu empfehlen. Im Sommer wahrscheinlich sehr (zu) warm.

Die Bewertung T3 bezieht sich auf die Orientierung, unseren "shortcut" und die Schneelage. 

Tourengänger: Max


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