Taghorn - der Unbekannte Riese Gurtnellens


Publiziert von Zoraya , 25. September 2017 um 20:57.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:30 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Eigentlich war ich ja für solche Touren überzeugte Alleingängerin. Doch das Erlebnis mit den besten Freunden zu teilen ist eben doch schöner. Happiness is only real when shared. Zu 90 % stimme ich diesem legendären Zitat zu. Die Eindrücke und Schönheit der Urner Alpen mit meinen Liebsten zu teilen, war ein so schönes Erlebnis, dass ich darüber schreiben kann, als wäre es gestern gewesen.

Das Taghorn war für mich, selbst als Urnerin, völlig unbekannt. Meine Mutter hat mich darauf aufmerksam gemacht. Und siehe da, gerade viele Berichte existieren nicht über diesen Gipfel. Das doch einige Höhenmeter zu bewältigen sind, hätte ich nicht erwartet. Schande über mich, dass ich mich nicht genug gut vorbereitet habe. Für ungeübte Berggänger ist die Tour definitiv nicht ohne. Wir starteten um ca. 07.00 Uhr oberhalb der Bushaltestelle Fellital. Kurz vor der Bushaltestelle kann man rechts abbiegen (von Süden kommend), unter der Autobahnbrücke durch zum Parkplatz. Auf breiter Kiesstrasse wanderten wir ins Fellital zur Treschhütte. Wir nutzten die Abkürzungen, ansonsten zieht sich der Weg noch mehr in die Länge. Zwar ist die Route zur Treschhütte wunderschön, sie hat etwas märchenhaftes, jedoch ist sie nicht gerade kurz. Im Hochsommer aber sehr lohnenswert. Man könnte fast meinen Herr der Ringe sei dort gedreht worden. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir die Treschhütte. Diese wirkt sehr abgeschieden. Inmitten der Hochsaison an einem Sonnntag war sie nicht übermässig besucht. Wo sonst kann man diese Abgeschiedenheit antreffen? Natürlich in meiner Heimat. Weiter gegen Süden dem Wanderweg folgend, bis zum Abzweiger "Taghorn", wenige Meter von der Hütte entfernt. Dieser Weg wurde erst kürzlich erneuert. Aufgrund seiner Unbekanntheit wird er nach wie vor eher selten begangen. Auch wenn ich diesen Bericht nun veröffentliche, bin ich überzeugt, wird dieser Gipfel keinen Massen-Tourismus anlocken.
Die Route ist nicht anspruchsvoll, tadellos markiert, mit einigen Ketten ausgestattet, doch ist sie stetig sehr steil. An einem Hitzetag wie dieser es war, sicherlich kein Spaziergang. Obwohl der Gipfel plötzlich sehr Nahe scheint, täuscht dieser Eindruck gewaltig. Wir waren nicht wirklich aufeinander abgestimmt aber das Erlebte zählt. Den Gipfel erreicht man mit einfacher Kletterei, ebenfalls gesichert mit Ketten. Wir hatten gerade so knapp zu dritt Platz. Die Aussicht jedoch macht jede Mühe wert. Spektakulärer Tiefblick nach Gurtnellen, demütiger Blick zum Nachbarsgipfel, dem Bristen, sehnsüchtige Sicht zum Winterbergmassiv, verträumte Blicke ins Urner Reusstal. Ich musste lachen ab der Erklärung meiner Freundin; der Aufstieg war wie eine Geburt. Schrecklich anstrengend, zum Teufel warum mache ich das? Weil die erfolgreiche Besteigung ein Gefühl von Stolz, Freude und unaussprechlicher Überwältigung vermittelt. Da der wenig vorhandende Platz nicht zum Rasten einlud, stiegen wir ab zu einem gemütlichen Pausenplatz. Dieser eröffnete eine Aussicht zu den Urner Bergipfel, welche ich bereits bestiegen habe und bis dato noch auf meiner Liste standen. Jetzt nicht mehr. Auf selbem Weg brachen wir wieder auf zur Treschhütte und zurück zum Parkplatz. Tja und da kamen auch wir nicht um das angekündigte Gewitter herum. Die letzten Meter wurden mit Starkregen und Windböhen begleitet. Müde, nass aber glücklich erreichten wir unser Auto. Ein wundervoller Tag mit meinen Lieben. Uri harmoniert eben doch mit Aargau und Zürich ;-). Ich freue mich auf ein nächstes mal.

Tourengänger: Zoraya


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