Kurzbericht 

Hinter der Vorderen Grinbergspitze


Publiziert von ZvB , 16. Juni 2017 um 16:14.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:14 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 5:15
Aufstieg: 1900 m
Abstieg: 1900 m
Strecke:7km + 8km + 6,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug nach Jenbach, von dort mit der Zillertalbahn nach Mayrhofen und letztlich mit dem Bus 4104 bis Finkenberg Teufelsbrücke.
Unterkunftmöglichkeiten:Gamshütte, DAV Sektion Otterfing

Primäres Ziel dieser Zweitagestour ist die Erholung. Nicht Autofahren müssen. Das Essen wird einem vorgesetzt. Was sich einem als Gipfel in den Weg stellt, wird mitgenommen.

Die Bahnfahrt bis Mayerhofen ist kurzweilig und die anschließende Busfahrt ist kaum der Erwähnung wert. Schon geht es an der Teufelsbrücke in Finkenberg los und der Hermann-Hecht-Weg leitet einen in knapp 2,5 Stunden zur Gamshütte empor. Lediglich auf einer Lichtung sind die Bremsen und Mücken arg lästig. Ein anschließender Zirbenzauberwald entschädigt dafür.

Der Nachmittag auf der Hütte vergeht mit Schauen, Lesen und Kaffeetrinken wie im Flug. Ich bin heute der einzige Übernachtungsgast. Wenn ich also heute von Schnarchen geweckt werde, dann nur vom eigenen.

Am nächsten Morgen, Fronleichnam, geht es nach einem mehr als üppigen Frühstück los zur Vorderen Grinbergspitze. Die Idee, auch die Mittlere mitzunehmen, ist schon präsent.
Leider spielt das Wetter zunächst nicht so gut mit. Je höher mich der zunächst einfache Weg führt, desto mehr steckt man in den Wolken. Die ersten 500 Hm sind in einer Stunde absolviert. Das bedeutet aber nicht, daass die übrigen 300 Hm jetzt schnell erledigt wären. Über einen schmalen Grat geht es im mühsamen Auf und Ab dahin. Hier erwartet einen auch eine ganz kurze IIer Stelle - die Höchstschwierigkeit bis zur Vorderen Grinbergspitze. Noch ein Aufschwung, noch das Blockplateau bis zum Gipfelkreuz, dann stehe ich auf dem Gipfel (insgs. 2,5h) und sehe ... nicht viel. Wolken jagen in kurzem Abstand um den Gipfel. Der Blick zur Mittleren Grinbergspitze wird nur zeitweilig freigegeben.

Dennoch beschließe ich mich auf den Weg dorthin zu machen. Die zunächst erneut erforderliche Blockkletterei über den Grat erfordert Obacht. Nur allzu schnell könnte ein Bein nach einem Ausrutscher in einem verwinkelten Loch landen. Ich fühle mich denn auch richtig wohl, als ich endlich Schnee erreiche und schnell zu der Schulter unter der Mittleren Grinbergspitze vorstoße. Ich glaube zunächst eine Spur zu erkennen und folge dieser bis an den Ansatz einer brüchigen Verschneidung. Die führt mich dann aber nicht weiter. Die Spur stammt auch nicht von Bergsteigern. So kackt kein Mensch! Das war die Gams. Also zurück zur Schulter und neu orientiert. Der Blick auf die Uhr verrät jedoch auch, dass ich keine Chance für einen zweiten Gipfelanlauf bekomme, wenn ich später noch den Zug rechtzeitig erreichen möchte.

Schweren Herzens steige ich ab, wohl etwas kurzentschlossen nicht am Anstiegsweg, sondern über das Grinbergkees. Das geht sehr gut und zügig. Im schnellen Seitenblick erkenne ich auch die günstigere Route auf die Mittlere Grinbergspitze, aber das ist jetzt vorbei ...
Weiter unten lässt der Schnee nach und es wird etwas mühsamer auf den Weg zu gelangen, der Elsalm und Gamshütte verbindet. Als dieser erreicht ist, steigt mir der Geruch frischer Farbe in die Nase. Hier wird markiert. Nicht auf rote Punkte trampeln!

Eine schnelle Suppe auf der Hütte und ein noch schnellerer Abstieg nach Finkenberg. Um Viertel nach drei sitze ich bereits im Bus nach Mayrhofen und schwöre zurückzukehren auf den Gipfel hinter der Vorderen Grinbergspitze.

Zu allem Geschreibsel gibts natürlich wie immer Bilder und auch GPS-Tracks. Viel Freude damit ...

P.S.: Bahnfahren ist nicht stressfrei. Man hat den Stress nur an anderer Stelle.

Tourengänger: ZvB


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