Gamshütte über Hermann-Hecht-Weg


Publiziert von schimi , 8. Dezember 2017 um 15:19.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:24 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Wir logieren in Finkenberg und da im Ortsteil Dornau. Das Wetter ist "noch brauchbar", was liegt da näher als eine kleine Tour "nur rund ums Haus " zu machen. Wir steigen seitlich über den Weg 336 in den Weg 533 ein. Es ist der Hermann-Hecht-Weg, der auf schöner Trasse hinaufführt zu unserem Ziel, der Gamshütte.

Fast durchweg liegt der Weg im schattigen Wald, also gut bei Hitze, Regen oder Wind. Trotzdem ist der Aufstieg nicht langweilig. Zunächst steigen wir durch klassischen Schutzwald, der fast kein Licht zu uns durchdringen lässt. Es ist richtig dunkel und sehr feucht, aber der Weg ist gut zu gehen und macht ordentlich Höhenmeter ohne unangenehm zu sein.

Weiter oben im Bereich der Nesselwand wird der Wald lichter und wir haben auch den einen oder anderen schönen Ausblick. Immer wieder quert der Weg eine Schneise wo Jungwald und Busche dominieren. Gekrönt wird dieser Wegabschnitt am oberen Ende kurz vor dem Kehlkopf. Der Weg reicht hier einmal bis direkt an die Abbrüche der Nesselwand heran. Es gibt dort einen schönen Pausenplatz mit Bank. Der Ausblick in Richtung Ginzling zeigt das enge Zemmbachtal. Gegenüber thront der Tristner, der von den Gewittern der letzten Tage zumindest im oberen Drittel bereits ein weißes Kleid trägt.

Im dritten Wegabschnitt gibt es nur noch wenige Höhenmeter zu bewältigen. Mit vielen Richtungswechseln und wenig Steigung erleben wir einen vielfältigen schönen Waldweg. Zwischen dicht bewachsenen Findlingen schlängelt sich der Weg, und viele alte Moospolster, Heidelbeeren sowie Preiselbeeren prägen den Bewuchs. Schlussendlich treten wir aus dem Wald und sehen steile felsdurchzogene Wiesen, wie im Allgäu. Jetzt kann es nicht mehr weit sein, denken wir. Und gleich erreicht man einen Wegweiser, der uns steil links in die Höhe leitet, nur noch wenige Höhenmeter!

Bei kaltem windigem Nieselregen erreichen wir die kleine Gamshütte. Der Hüttenwirt kennt die Bedürfnisse seiner Gäste und hat eingeheizt. Er ist ein lustiger Vogel und hat immer einen losen Spruch parat. Zusätzlich steht in der Küche (wohl) seine Frau, die ihr Handwerk bestens versteht. Wir genießen eine heiße Suppe, die uns bei diesem Wetter sehr gut tut.

Als wir die Hütte wieder verlassen ist das Wetter nicht besser geworden. Um nicht den gleichen Weg nach unten laufen zu müssen entscheiden wir uns für den direkten Abstieg zur Grindbergalm. Sicher nicht die schlechteste Wahl bei Nieselregen und Wind (Hüttenwirt: wer's eilig hat geht da runter). In der Tat, geht es in engem Zickzack zügig bergab. Mit jedem Höhenmeter in die Tiefe lässt der Wind nach. Schon vor der Grindbergalm wird das Gelände flacher und bei der Alm mündet der Bergweg in einen Fahrweg.

Ab hier ist es dann nur noch Streckenbewältigung und Höhenvernichtung. Der Weg ist eine Schotterautobahn und das Gefälle ist normgerecht. Als wir unser Hotel erreichen, ist das Wetter zumindest so stabil, dass wir einen schönen Abschlusscappuccino auf der Terrasse genießen können. Sicher keine Traumtour, aber in Anbetracht des Wetters haben wir heute das Beste daraus gemacht.

Tourengänger: schimi


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