Grenzwanderung Schweiz * Etappe 21 * L'Auberson - Vallorbe


Publiziert von laurentbor , 7. April 2017 um 12:27.

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Jura
Tour Datum: 4 April 2017
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 498 m
Abstieg: 794 m
Strecke:23,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zürich - Yverdon - Ste. Croix - L'Auberson
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Vallorbe - Cossonay - Yverdon - Zürich

Nun beginnt der letzte Abschnitt der Grenztour im Hochjura - über die Kreten und durch die Wälder des Waadtländer Jura. L'Auberson ist vom Bahnhof Ste Croix aus gut mit einem Bus zu erreichen. Von hier nehme ich schnurstracks den Weg Richtung Grenze in Angriff. Dabei wäre der Ort L'Auberson durchaus sehenswert. Hier hat sich vor gut hundert Jahren aus der Uhrenindustrie die Spiel- und Musikdosenfabrikation entwickelt. Anfangs Dorf gibt es ein Museum dazu. Vielleicht das nächste Mal...

In der Zwischenzeit bin ich im Wald Le Corbet angekommen. Ein prächtiger parkähnlicher Jurawald mit grossen Fichten und Baumgruppen, immer wieder von der Sonne durchleuchtet. Ich bahne mir den Weg bis zur Grenze welche hier gerade durch die Hügel verläuft. Eine verwitterte Steinmauer und weisse Markierungen an den Bäumen signalisieren den Grenzverlauf. Ein schlecht unterhaltener Pfad führt nun hoch über den Joux  de la Limasse bis zur Krete des Col de l'Aiguillon auf 1293 Meter. Immer wieder sind schöne Grenzsteine zu entdecken. Die Passhöhe liegt nur 100 Meter von der Grenze entfernt und es gibt nicht einmal ein Schild oder Markierung der Passhöhe.

Nun folge ich der Fahrstrasse um den Talkessel der Jougena zu umrunden. Der Grenzverlauf führt hier nämlich hoch und runter durch Senken und über Hügel. Nun bin ich auf dem offiziellen Jurahöhenweg von Dielsdorf bis Nyon und treffe auch ab und zu auf andere Wanderer. Bei der Hütte Grange Neuve mache ich Mittagsrast. Hier am Fusse des Suchet ist im Sommer Restaurantbetrieb - doch heute ist noch alles still.

Nach der Pause umrunde ich den Suchet über Noirvaux über gute Fahrstrassen bis La Poyette. Überall sind Bunker und Panzersperren zu sehen - es scheint als galt dieses Grenzgebiet in den Weltkriegen als besonders gefährdet für einen Angriff. Ich hingegen muss nur die Mutterkühe fürchten, wenn ich über deren Weiden gehe. Auch wenn die heutige Etappe immer nur sanft hoch und runter geht merke ich den kurzen Aufstieg auf den Aussichtspunkt Grand Bel-Coster. Ich raste noch einmal, wenn auch nicht zu lange wegen der Bise. Der Blick von hier geht bis zum Genfersee und im Westen bis zum Lac de Saint Point.

Nun folgt ein langer aber gemütlicher Abstieg durch den parkähnlichen Wald Bel-Coster. Hier sollen ab 2020 Windturbinen Strom produzieren. Als Wanderer müsste ich da eher skeptisch sein - da ich die Landschaft so wie sie ist geniessen will. Jedoch bin ich auch Realist und befürworte den Umstieg zu sauberer Energie. So schlimm sind nun Windturbinen auch nicht.

Bei Les Cernis nehme ich eine Abkürzung über eine Weide und bin bald vor Ballaigues. Hier liegt versteckt im Wald ein historisches Zeitzeugnis der Römer. Eine antike Geleisestrasse für die Führung von Karrenrädern ist hier in die Felsen geschlagen worden. Besonders beim bremsen der schwer beladenen Karren waren diese wichtig, den Bremsen wie wir sie heute kennen wurden erst im 19 Jahrhundert erfunden. Auf diesem historischen Übergang wurde vor allem Salz transportiert.

Als Abschluss suche ich noch einen Weg über die Schnell- und Hauptstrassen des viel befahrenen Grenzüberganges Vallorbe-Jougne (F). Unten im Tal quere ich auch noch einen kleinen Stausee bevor ich in die ersten Vororte von Vallorbe gelange. Der letzte Abschnitt zum Bahnhof zieht sich den Geleisen entlang. Denn der Bahnhof Vallorbe hat eine bewegte Geschichte hinter sich und ist daher um einiges grösser als es ein Ort mit 6000 Einwohner vermuten liesse.

Hier gehts zur Etappe 22

Tourengänger: laurentbor


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