Khumbu-Trek und Dschungel Savari


Publiziert von markom , 19. April 2009 um 22:19. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Nepal » Khumbu
Tour Datum:19 März 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: NEP 
Zeitbedarf: 24 Tage
Aufstieg: 8600 m
Abstieg: 8600 m
Strecke:Lukla-Lukla, 160km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Quatar Airline von Frankfurt, über Katar nach Kathmandu
Unterkunftmöglichkeiten:genügend Lodges,Teehäuser am Wegesrand.
Kartennummer:Trekkingmap ISBN 978-9937-8062-1-3

Nune folgt ein etwas ausgedehnter Reisebericht meiner Nepalreise, welche ich zusammen mit meinem Bruder Rico unternommen habe. Bei 24 Tagen Reisedauer passiert halt einiges.
Für alle Lesefaule vornweg ein paar Daten und Fakten zu dem Großen Khumbu Trek in Nepals Sherpaland. 
Gestartet haben wir die Tour in Lukla,wie fast jeder, der hier in Richtung Mount Everest  unterwegs ist. Bei genügend Zeit und Muse könnte man auch mit dem Bus von Kathmandu bis Jiri fahren und von dort in ca 6 Tagen nach Lukla und dann weiter. So gings halt per PropellerFlieger in gut 30Minuten zum Startpunkt des Treks. Weitere Stationen sind Phakding(2670m),  Namche Bazar(3450m),  Tengboche(3870m),
Dingboche(4320m),  Nang-Kharga Peak(5100m), Chukung Ri(5560m), Dzongla(4850m),
CholaPass(5360m), Dragnag(4780m), Gokyo(4760m), Gokyo Ri(5370m), Luza(4355m), Namche Bazar, Phakding, Lukla. Der Trek dauerte insgesamt 15 Tage, wovon wir 7 Tage über 4000m unterwegs waren,160km Strecke,GesamtZeit: 85h, davon 46 in Fahrt bzw in Bewegung. Und trotzdem sind wir nur einen halben Tag im Schnee gewesen. Aber nun mal der Reihe nach und von vorn.......

Der Plan, nach Nepal zu fahren und einmal die ganz hohen Berge ein wenig aus der Nähe zu bestaunen anstatt nur von Büchern, enstand ca 1 Jahr vorher. Doch köchelte dieser nur langsam vor sich hin weil man auch in Nepal nicht mit Spielgeld bezahlen kann. Im Internet auf ein relativ günstiges Angebot aufmerksam geworden mit sehr großen Gestaltungsfreiraum, gings dann recht schnell. Anfrage, Bestätigung, kleine Änderung, diesen Ort dazu, jenen Berg weg, am Schluss noch nach Chitwan in den Dschungel, und fertig war das Programm. Wie sich zeigte, war es genau richtig, den Island Peak(6189m)  zugunsten des Chitwan-Nationalpark herauszunehmen. Wie wir vor Ort mitgekriegt haben, mussten viele IslandPeak-Anwärter ohne Gipfel wieder abrücken. Einige waren aber oben. Konditionell wärs so oder so ziemlich eng geworden.
So ging der Flieger am Donnerstag,19.03.  Abends halb11 von Frankfurt, über Doha nach Kathmandu.  5 1/2h bis Doha und nochmal 4 1/2h Flugzeit und etliche Filme später war es 17uhr30 Ortszeit und der Freitag auch schon fast vorbei. GesamtReisedauer ca 22h. Plus 4 3/4 h Zeitverschiebung ergibt ne Reisezeit von über einen Tag.
Nach den Einreiseformalitäten, 40$ pro Nase sind fällig, gehts erstmal zum Gepäckband. Das bange Warten beginnt, grade noch lustig gemacht über manch zerfledderte Gepäckstücke, kommt meine Tasche garnicht erst an. Mist,denk ich. Aber wir haben Zeit,und warten. Nach einigen Runden dann, mittlerweile stehen wir fast alleine am Band, kommt sie um die Ecke, juchhei,und sogar unbeschädigt. Der Urlaub kann beginnen.
Draußen dann kommt was, was ich so nich erwartet habe. Eine rießen Meute von Nepalesen und genauso viele Taxis stehen da kreuz und quer herum. Jeder will einen ins Taxi lotsen und das Gepäck tragen,hier heißt es stur bleiben und unsere eigene TrekkingAgentur suchen. Ich hoffte jedenfals,dass jemand da steht, abgemacht war nichts. Doch irgendwie, so schnell konnten wir gar nicht kucken, saßen wir im Auto, die Taschen hatten wir auch nicht mehr, kurze Verschnaufpause und Frage an Rico " Ham die jetzt eigendlich die Taschen ins Auto gehaun?",  jaja, alles roger.Dann is ja gut. Eine schöne Blümchenkette um den Hals gehts hupenderweise durch Kathmandu. Über staubige Straßen, vorbei an hornalten Häusern,maroden Brücken über tote Kloakenflüsse, und natürlich an tausenden von Menschen vorbei, die am Straßenrand stehen,laufen,sitzen, ihr Essen brutzeln, in kleinen Buden Tee trinken, in ihren Läden sitzen und alles mögliche an den Mann bringen wollen was man halt so braucht,oder auch nicht. Die Kinder, die meist,wie die Frauen übrigends auch, fast immer recht bunt angezogen sind, spielen barfuss im Dreck Fußball, die Mädchen beschäftigen sich oft gegenseitig mit ihren Haaren, die Kleinen tragen die Kleinsten durch die Gegend, manche winken freundlich ins Auto rein. Und wir sitzen da und kucken nur...Wo sind wir hier hingeraten, können die ihren Müll, der überall mal mehr mal weniger rumliegt nicht wegräumen??  Und wieso eigendlich wird diese Stadt auch als ein einzig Freilichtmuseum bezeichnet ?? Doch hoffentlich nicht wegen den ganzen alten, windschiefen Häusern, die zwar sicher  Museumsreif sind, aber soo sehenswert nun auch wieder nicht...
(Nach ein paar Stadtrundgängen sieht die Sache deutlich anders aus. Kathmandu ist wirklich ein einziges Museum, eine Fahrt ins Mittelalter, voller Leben, ein hartes Leben wohlgemerkt, für uns Touris kaum zu erahnen)
Nach ner halben Stunde Fahrt inclussive Kulturschock biegen wir in eine kleinere, nicht weniger hucklige Straße ein und stehen plötzlich vor einem richtigen Haus  mit kleinem Parkplatz davor. Das muss unser Hotel sein. Hotel Manang.  Freundlich begrüßt uns der Türsteher, drinnen wartet schon der Chef der Trekking Agentur, nur kurze Besprechung, verabredet für morgen und erstmal ab aufs Zimmer. So, jetzt sind wir endgültig da. Ne Dusche tut auch Not. Herrliche Sache. Das Wasser kommt sogar halbweg warm ausm Hahn. Nur leider manchmal ziemlich braun.Das war warscheinlich der Rest aus dem Wasserbehälter, die hier meist auf dem Dach stehen. Auf meiner Uhr ist es zwar erst halb 4, Ortszeit aber doch schon viertel nach 8. Das heißt, mal nen Happen Essen, gleich unten im Speisesaal, den wir uns teilen mit ca 40 chinesischen Schülern und Studenten.
Das Everest-Bier läuft auch runter wie Öl. Leider gibt es die nächsten 2 Wochen nicht so viele Gelegenheiten, den Abend mit einem Bier zu beschliesen bzw zu begiesen. Das soll ja contraproduktiv sein was eine gescheite Aklimatisierung angeht, und wir haben uns auch immer daran gehalten. Obwohl sich langsam Müdigkeit breit macht, eine kleiner Stadtbummel, zumindest durchs Thamel, dem touristischen Ansprüchen genügendem Stadtteil, muss noch sein. Laden an Laden, Restaurants, viele Hotels, teils mit versteckten,grünen Innenhöfen, 2 oder 3  Bäckereien, Musikbars bzw Roofbars mit Livemusik und viele viele Leute, allerdings garnicht soo viele Langnasen (Touristen) unterwegs. Die vielen Händler, die einen allerlei Sachen und Dinge andrehen wollen, ignorieren wir gekonnt, bei den meisten genügt ein einfaches " No,thank you"  oder ein "I dont smoke, thanks"  Manche Hitzköpfe können aber auch ziemlich aufdringlich werden, warscheinlich berauscht vom Klebstoff. Bevor wir uns in den dunklen Gassen verlaufen drehn wir um, morgen ist auch noch ein Tag. 

Samstag :  Das Wetter scheint gut zu sein, und garnicht mal so warm die Nacht über, sehr angenehm. Der erste Blick geht aus dem Fenster, Blick nach Westen, ein paar Hügel sind im leichten Dunst zu sehen. Kathmandu ist eine alte Königsstadt und liegt in einem Tal, welches der Legende nach einmal ein riesiger See gewesen sein soll. Auch wegen dieser Kessellage zählt die Luft nicht zu den saubesten. Die Karawanen von LKW-Dreckschleudern, welche aus den umliegenden Gebieten, oder sogar aus Indien hierherkommen um die Stadt mit allen zu versorgen, tun natürlich ihr übriges. Bei der Fahrt vom Chitwan Nationalpark zurück nach Kathmandu war das sehr deutlich zu merken, richen und schmecken. Mit einem Schlag, kaum über den letzten Pass rübergerollt hinunter in den Moloch hinein, stande die dicke Luft.  
Nune war heute nichts weiter geplant außer eine kleine Besprechung über den Verlauf unserer Tour mit unserer Trekking Agentur. Nach einem 1A Früchstück und ein paar Umschlägen, die den Besitzer wechselten, gings zum gemütlichen Stadtankucken, erst durchs Thamel, dann weiter über große Plätze, kreuz und quer durch die Altstadt, manche Gassen und Plätze doppelt und dreifach, recht planlos zwar, aber doch immer bestimmt, geradeaus, von einer Stupa zur nächsten, kleine und große Pagoden, hier spürt man die Geschichte dieser alten Königsstadt  auf jeden Meter. An hunderten von kleinen und teils einfachsten Läden gehts vorbei, oft auch mal hinein, zum Kucken und manchmal auch zum Geldausgeben. Der Bilderverkäufer hat mit uns sein Geschäft gemacht, ich glaub, der könnte diesen und nächsten Monat zu machen. Nur leider ist das Essen, was überall gebrutzelt wird, Teigfladen zb, vieles im Fett oder Öl, für uns tabu. Wir wolln es uns nicht mit dem Magen verscherzen vor der Tour in die Berge, soll sehr schnell gehen hier. Verhungern tut trotzdem keiner hier, ne weltklasse Pizza, Früchtkuchen vom Bäcker, und Abends n Büffelsteak sollten fürs leibliche Wohl ausreichend sein. So laufen wir den ganzen Tag kreuz und quer durch Kathmandu und denken ernsthaft, wir haben langsam alles gesehn. Aber denkste, 2 Wochen später geht die Sightseeing Tour volle Kraft weiter... und wir um 11 rum müde in die Koje. Morgen gehts früh raus, halb 5 ist Wecken. Die Flieger nach Lukla fliegen nur bei guter Sicht, und die ist frühs am Besten und oft ab Mittag schon im Eimer. 


Sonntag, 1.TrekkingTag.  Lukla (2860m)-  Phakding (2670m), 7,5km

Der Wecker klingelte uns aus den Tiefschlaf, shit, und das im Urlaub, dachte ich so. Aber es nützte ja nichts, die boardingtime stande fest,.der erste Flieger des Tages gehörte uns. Also raus aus der warmen Koje. Auch in dem Wissen, dass es so "luxuriös"  nicht wieder wird die nächste Zeit. Teppich, Klo und Dusche aufn Zimmer, ein weltklasse Buffet....Aber was solls..Ein Stück Kucken, n Kaffee und schon gings los mit dem Himatrek-Taxi zum Flugplatz von Kathmandu. Das überflüssige Material haben wir im Hotel gelassen. Natürlich war wieder einiges los hier, wenn man nicht aufpasst schnappt sich jemand deine Tasche, rollt die n paar Meter durch die Halle und will am Ende noch von jeden 5 Euro haben. Wem das so erging, verrate ich jetzt nicht... Pünklich halb 7 hob unser Flieger dann ab in Richtung Lukla. Linke Sitzreihe und nach ein paar Minuten waren schon die weiß leuchtenden  Berge im Hintergrund zu sehen. Grandioses Panorama.Unter uns rauscht die halbwegs grüne, hügelige Landschaft des Solu Khumbu vorbei, welche man auch wandernderweiße in 5 tagen zurücklegen könnte  Nach ner halben Stunde gehts dann richtig hinein in die Bergwelt, ins Duth Kosi Tal nordwärts. Die Flughöhe über Land nimmt langsam ab, das Tal wird enger und die Gespräche im Flugzeug verstummen, sicher haben einige noch den Absturz vor einem halben Jahr im Hinterkopf, bei dem alle 18 Trekkingtouristen gestorben sind. Zählt doch der Fluplatz in Lukla zu den heikelsten überhaupt. Schon deshalb ist ein wenig Nervenkitzel bei der Landung garantiert. Aber das Wetter ist gut, ganz geschmeidig setzt der Flieger auf  und kaum haben die Räder den Boden berührt, stehen wir auch schon in Position. Raus aus den Dampfer und aufs Gepäck gewartet. Aber hier tut sich nichts. Bei 16 Leuten sollte es doch kein Problem sein unsere Taschen zu finden. Unser Guide Lalit, der uns mittlerweile freudig begrüßt hat, will sich drum kümmern und hat auch schon das Handy am Ohr. Nach ca einer Stunde stehn die Taschen endlich da. Haben die doch tatsächlich vergessen, unsere bags auszuladen. Aber nun kanns wirklich losgehen, der Porter hängt sich beide Taschen an den Kopf und marschiert los. Wir gemütlich hinterher. Geht es doch heute mehr runter als hoch nach Phakding. Durch schöne grüne Landschaft gehts hier, an einigen Siedlungen vorbei, vielen Lodges, über einigen Hängbrücken  und alles auf breitem Wirtschaftsweg. Nach 3,5h schon am heutigen Tagesziel. Man könnte zwar locker die doppelte Strecke laufen gleich bis Namche Bazar hoch, allerdings wäre der Sprung auf 3500 Meter unter Umständen zu viel. Der Körper baucht halt seine Zeit sich anzupassen, ganz egal, wie fit man ist. Also gings nach nem Tee in unserer Lodge gleich weiter ohne Gepäck  zu einem Kloster etwas oberhalb von Phakding, nach Keks und Tee im Kloster und natürlich das obligatorische Gebetsmühlendrehen auch wieder hinunter.15uhr in der Lodge heißts erstmal kurz die Beine hochlegen.Übrigends eine schöne Lodge, mit WC auf dem Zimmer und viel Platz, eine schöne große Küche,wo alle mithelfen müssen, von der Oma bis zum kleine Steppke.  Mal kucken wies morgen wird in Namche Bazar. Wir fühlen uns jedenfals gut.   


Montag, 2.TrekkingTag, Phakding-- Namche Bazar(3450m), 13km

Díe Aufstehzeit ist heute schon humaner als gestern, nämlich halb 8 gehts aus den Federn bzw aus den Daunen. Der Blick aus dem Fenster sagt uns es wird ein schöner Tag. Nach nem kleinen Frühstück mit Tee und Toast gehts gemütlich los. Stehn doch heute die ersten straffen Höhenmeter an. Auf breitem Wanderpfad, der sich schön an den Hang entlangschlängelt, gehts durch herrliche Natur, mal links, mal rechts rauscht der Dudh Koshi Fluss, gegenüber am grünen Hang schmiegen sich vereinzelt kleine Höfe, und immer wieder wird der Fluss auf kleinen Hängebrücken überquert.  Viele Yak-Karawanen sind unterwegs,das Überholen manchmal garnicht so einfach. Aber egal, wir haben Zeit. Mahnt doch Lalit sowieso dauernd zur Langsamkeit. Es geht vorbei an vielen kleine Lodges, also verdursten oder verhungern tut hier keiner. Am Eingang zum Sagarmatha-National-Park wird sich nochmal registriert und weiter gehts. Kurz vor dem letzten finalen Aufstieg hoch nach Namche Bazar steuern wir noch eine Lodge an und verdrücken noch eine leckere Nudelsuppe. Die Sonne brennt mächtig gewaltig auf unsere Birnen herunter. Frisch gestärkt machen wir uns auf die letzten paar km für heute. Anstatt wie bis hierher nur hoch und runter gehts jetzt noch ca 700hm nur hoch. Allerdings sowas von pomale den Yaks hinterher, das der Puls eigendlich nie richtig in Fahrt kommt. Gut so, wer weiß was noch kommt... Nach ca 90 Minuten sind wir in Namche Bazar, dem berühmten Handelsort, von weit her kommen die Händler um ihre Waren zu verkaufen, selbst aus Tibet. Sämtliche Lodges von weiter oberhalb decken sich hier ein. Vom Snickers bis zum Keks. Schön terassenförmig liegt Namche in diesem Halbkessel, nach Süden offen, mit der hohen Kongde Kette im Sichtfeld gegenüber des Bhote Koshi-Tals. So sind wir also ca halb 3 in Namche, beziehen unsere Lodge, trinken den üblichen Ankunftstee. Ich mache noch einen kleinen Rundgang durch die Gassen und natürlich zum Bäcker. Lecker Apfelstrudel gibts hier. Sonst findet man hier alles was man eventuell zu Hause vergessen hat, Rico sogar n paar passende ReserveWanderschuhe, weil seine langsam den Geist aufgeben. Dicke Wolken hängen mittlerweile ziemlich tief, wer weiß was das für morgen bedeutet. Übers Wetter mach ich mir eigendlich wenig Gedanken, es wird wies wird. Morgen ist sowieso ein " Ruhetag" eingeplant mit einer kleinen Everest-View-Runde und mal an der 4000er-Marke kratzen....Uns gehts weiterhin blendend. Rico hat nur leichte Kopfschmerzen. Von daher tutti baletti....... 


Dienstag, 3. TrekkingTag, um Namche Bazar, bis 3900m, 11km
(posted by Ricom)

Wecken 7:00 Uhr, 7:30 Frühstück und 8:00 Start zur Akklimatisationsrunde - Rund um Namche.
Mit von der Partie sind Lalit und unser Porter. Selbst hier dürfen wir nichts tragen, unsere Tagesrucksäcke werden von Lalit und unseren Porter getragen.
Und los geht’s.
Zuerst kurzen Abstecher auf den  Bergrücken von Namche (Armeeposten).  Von hier hat man einen herrlichen Blick von unserer gestrigen Aufstiegsroute einschl. der Hillary-Bridge. Und dreht man sich rum kommt plötzlich der große Kumpel Everest versteckt hinter Nuptse und Lotse zum Vorschein. Rechts flankiert von der herrlichen Ama Dablam. Überwältigen Panorama.
Es soll im laufe der Tour noch besser werden.
Nach ner halben Stunde gucken geht’s weiter Richtung Everest View Hotel auf 3885 m.
Der Aufstieg ist steil und staubig. Wechselnde Wolkenformationen und Ausblicke begleiten uns: Plötzlich tauchen unglaubliche Bergspitzen über den Wolken auf und lassen uns staunend immer wieder stehen bleiben. Tamserku, Ama Dablam und Lhotse.
Wir erreichen Syampoche auf etwa 3800 Metern Höhe. Im Hintergrund Thamserku und Kang Taiga und ein paar Japaner oder Chinesen die hier oben Sportübungen machen. Sehr zur Belustigung der Sherpas.
Noch nen Stückchen Weg und Oben angekommen bei 3880 m hat man einen super Blick auf die Ama Dablam. Der Everest war leider schon hinter den Wolken verschwunden. Aber der Blick auf die Ama Dablam entschädigt für den Wolken verhangenen Everest mehr als genug.
Nach ner halben Stunde drängelt Lalit schon wieder?????
Also weiter geht’s nach Khumjung auf 3780 m. Wir gehen wieder leicht bergab durch blühende Rhododendron und Kiefern zwischen großen Steinblöcken wie in einer chinesischen oder japanischen Parklandschaft hinab ins schöne Dorf Khumjung mit den blauen Häuserdächern.
In der Ferne sehen wir unseren morgigen Weg nach Tengboche. In Khumjung essen wir in einer kleinen Lodge eine kräftige Nudelsuppe. Kurz das Dorf  und den Leuten bei der Feldarbeit zugeguckt.
Man denkt man ist von 2009 in 1909 gebeamt wurden. Kurzer halt in der Gompa von Khumjung. Hier holt der  Lama von Gompa holt einen Yeti-Skalp aus dem Tresor. Gegen ein Entgelt darf fotografiert werden. Sehr geheimnisvoll, aber wir werden durch Reinhold M. schon noch die Wahrheit über den Yeti erfahren.
Und weiter geht’s an  großen Mani-Mauern vorbei nach  Khunde. Hier gibt es ein Hospital welches wir nicht aufsuchen müssen. Für die Leute in dieser abgelegen Gegend  ist  so ein Hospital schon ein Glücksfall.
Durch Khunde und an weiteren Mani-Mauern vorbei steigen wir wieder ab nach Namche.
Vorbei geht es an großen Viehweiden schnell wieder runter. Gegen 13:30 sind wir wieder in Namche.
Lalit hatte es heute ganz schön eilig und wie wir heute abends erfahren, hatte das auch seinen Grund. Er hatte Zahnschmerzen. Aber zum Glück gibt’s in Namche einen Zahnarzt und kurzer Prozess Zahn raus Schmerzen weg. Bei meinen Schuhen zeigen sich 1. Auflösungserscheinungen (10 Jahre alte Meindl). Also ab zum Schuster. Nach ner halben Stunde Schuhe reinigen, kaputte Stelle aufrauhen, mit Leim voll schmieren und in die Sonne legen zum trocken bekomme ich die Schuhe wieder. Kostenpunkt 3 Euro. Mal sehn obs hält. Zur Sicherheit kaufe ich mir noch nen paar Ersatzschuhe für 90 Euro. (die ham mich bestimmt übers Ohr gehauen).   
+++++   Quatsch Rico, wie kommsten da drauf?? Alles Original-Ware, die kostet so viel. Außer bei den Mammut-Softshell-Jacken für unschlagbare 50 Euro wäre ich ein wenig stutzig geworden. Aber ich hätte wetten können dass die echt war. Warscheinlich wird die Kopie-Ware sowieso im gleichen Werk hergestellt, nur dass der eine Verteilerweg nach Asien geht und der andere nach Europa, wo wir Blödmänner 300 Euro mehr bezahlen müssen....;-)....+++++
 So jetzt noch nen bissel in der Lodge abhängen und 19:00 Uhr zum Abendbrot. Da ich leichtes Wanstrammeln hat, gibt’s zur Sicherheit nur Tee und Teig mit Kartoffel gefüllt (Momo).
So jetzt ab ins Nest, noch nen bissel lesen und Tagebuch schreiben. Morgen geht’s nach Tengboche.


Mittwoch, 4. TrekkingTag, Namche Bazar--Tengboche (3850m), 11km

So, heute gehts also weiter nach Tengboche, diesem alten Klosterdorf auf einem Bergrücken direkt am Fuße vom Thamserku und Kangtega gelegen. Die ersten hm wollten schon in Namche Bazar genommen werden. Gut am Pumpen, so direkt nach dem Aufstehen. Und Lalit mahnt immer wieder " slowly  gehen".  Na logo, denke ich, schneller könnte ich eh nicht....Kurz aus Namche raus wirds wieder schön flach, schön am Hang schlängelt sich der Horizontalweg entlang. Viele Leute kommen nicht entgegen, dafür sind viele mit uns unterwegs. Vorbei an der Tenzing Norgay Stupa, immer leicht hoch und runter. Bis es dann ganz hinunter geht, durch verwunschene Rhododendron-Urwälder bis zum Dudh Kosi Fluss hinab auf ca 3200m. Diesen Abschnitt hier, durch diese Urwälder, fand ich mit am schönsten. Der letzte Anstieg für heute steht bevor, ca 650hm bis nach Tengboche. Aber erst nach einer kleinen Suppe unten am wild dahin rauschenden Fluss. Zuerst noch an einigen Hütten vorbei  und an den vielen wasserbetriebenen Gebetsmühlen. In dieser urigen Gegend wäre ich am liebsten 1-2 Tage geblieben. In lockeren 2h sind wir oben angekommen, es hat leider wieder zugezogen,wie eigendlich immer,ab ca 3 oder 4 uhr , nur diesmal sieht der Nebel etwas zäher aus als sonst. Nach dem Bezug der ersten, oberen Lodge gehts noch eine kleine Runde durchs Dorf und in die näheren Umgebung. Beim Bäcker gibts herrrliche Mohnschnecken und Tee. 2 junge Mönche flitzen wie die Irren den Hang hoch und runter zum Wasserholen während wir eher wie Rentner mit äußerster Gemütlichkeit dahinwatscheln. Aber wir haben Zeit en masse. Jetzt fängt es auch noch an mit schneien, schade, wenn ich mir dieses Panorama vorstelle, welches man eigendlich hier hat. Ein paar Höhenmeters würden wir gerne noch einsacken. So spazieren wir links und rechts des Dorfes den Bergkamm entlang, links bis zu kleinen  Gedenkschreinen für verstorbene Dorfbewohner,rechts bis zu einer kleineren Stupa. Die Aussicht denken wir uns...Ärgerlich^3.   Aber morgen ist ja auch noch ein Tag mal schaun wies Wetter wird. Wir fühlen uns bis auf  leichtes Kopfdrücken pudelwohl. Nach nem gemütlichen Abendessen, mit anwesend waren ein paar Polen, gings dann mit ner big bottle Tee  ins Zimmerchen in die Koje. Das Ofenrohr führt durch die Bude, das ist zwar schön warm an den Füßen, aber hoffentlich ist das Ding dicht. Keine Lust hier an Yak-Dung Rauchvergiftung einzugehen.....


Donnerstag, 5. TrekkingTag, Tengboche--Dingboche (4350m), 15km
posted by Markom

An diesen Tag kann ich mich irgendwie garnicht drann erinnern. Vielleicht liegt das an dem trüben Wetter von früh an, die umliegenden Berge waren nur kurz mal  zu erkennen. Oder auch daran, dass es mir irgendwie garnicht so gut ging. Immerhin waren wir hier schon auf knapp 3900Meter. Ich war recht lustlos, der Hals kratzte,die Nase war voll, und mein Geweih drückte ein wenig, zumindest bei zu schnellen Headbanging ( was aber nicht weiter störte, da wir eh nicht vorhatten die nächsten Tage auf ein Metall-Konzert zu gehen.))
Nach einem kurzen Frühstück, keine Ahnung was es gab, aber warscheinlich Toast mit Marmel und Honig, statteten wir der Bäckerei noch einen Besuch ab um noch ein wenig Marschverpflegung in Form einer Mohnschnecke käuflich zu erwerben.. Über leicht verschneitem Wanderweg gehts erstmal ca 100hm  runterwärts nach Deboche. Allerdings mussten Ricos Schuhe erstmal mit ein paar Bändern wieder hergestellt werden.  Unten dann dem Bachbett des Imja Flusses folgend, auch mal den Fluss querend, gehts recht gemütlich dahin. Das Wetter und die Sicht auf die Bergwelt könnten besser sein, gingen wir doch hier direkt an der Ama Dablam vorbei, die rechts von uns bis auf 6814Meter steil in den Himmel ragt. Aber wie gesagt, we didnt see anything,shit...!! Bald überschritten wir auch die 4000Meter-Marke, welche ja für uns Europäer doch eine gewisse Bedeutung hat. Da der Schneefall stärker wird und es eh grad Mittag ist, wird in Shomare ersteinmal gescheit eingekehrt. Und als uns Lalit den Wirt vorstellt wird dieser Stopp auch noch spannend. Ist doch der Lodgebesitzer  2-facher Everest-besteiger und zeigt uns nicht ohne Stolz seine Expeditionsstiefel, die er ab Lager 4 immer anhatte. Nach ein paar spannende Geschichten gings gemütlich im leichten Schneefall weiter nach Dingboche auf 4300Meter. Leider war es hier in der Lodge bald vorbei mit Ruhe und Gemütlichkeit da sich heute auch noch gefühlte 500 Chinesen hier einquartiert hatten die für ein ordentlichen Pegel (in Dezibel) sorgten. 


Freitag, 6. TrekkingTag, von Dingboche zum Nang-Kharga Peak (5100m), 6km
posted by Rico

Heute unseren 1. 5000. er gemacht. Gleich hinter der Lodge begann der Aufstieg zum kleinen Hausberg von Dingboche. Es waren kaum Leute unterwegs.
Nach 2 1/2 h war der Aufstieg auch geschafft. Oben angekommen erhielten wir einen Vorgeschmack auf die Aussichten die uns noch mit Chukung Ri,  Chola Pass und Goyko erwarten sollten. Wenn wirs denn schaffen. Marko pumpt ganz schön hier hoch. 10 Schritte -- pause, 10 Schritte -- setzten, 10 Schritte --- pause und Trinken .......
Oben angekommen haut er sich auch gleich mal zwischen die Steine und zieht ordentlich Luft.  Nach 1min ist auch er wieder auf den  Beinen und es wird geguckt, geknipst.
Nach 1 h auf dem Gipfel geht’s wieder Richtung Lodge.
Hier erstmal aufs Ohr gehauen. Nach 2 h mit Kopfschmerzen aufgewacht. Also noch mal raus und 2 h Stunden durch die Gegend gelaufen. An der frischen Luft gingen die Kopfschmerzen auch schnell weg.
Anschließend noch 2 Stunden bis zum Abendbrot um den warmen Ofen in der Lodge gehockt und gelesen.
19:00 Uhr gab’s dann Abendbrot.
Die Chinesen haben ein Oxymeter mit, welches dann die Runde macht. Meine Werte sind mit 93% Sauerstoffgehalt genauso wie bei Lalit. Marko hat glaube ich 86%. Das vorangegangen Höhentrainig zahlt sich doch aus.

Noch kurz nen Plan für Morgen gemacht und dann um 20:00 Uhr ins Nest. Morgen soll der 1.Höhepunkt erledigt werden.
Aber es kommt wieder anders (zumindest bei mir).




Samstag, 7. Trekking Tag, von Dingboche zum Chukung Ri (5555m), 17km und zurück
posted by Rico

Heute soll`s auf den Chukung Ri gehen. Start ist 5:00 Uhr, Also zeitig raus, Lalit bringt heißen Tee zur Erwärmung und dann geht`s los. Frühstück gibt’s dann in Chukung. 
Raus aus der Lodge und im Morgengrauen losgestapft. Lalit legt ein ordentliches Tempo vor (gab wohl Jagdwurscht).
Nach 1 h merke ich das es bei mir heute nüscht wird. Bin permanent letzter und komme nicht hinterher. Der Weg ist eigentlich nicht steil und auch leicht zu gehen. Aber irgendwas bahnt sich da an (Wannstrammeln, leichte Kopfschmerzen).
Mit dem Gedanken das die Tour noch mind. 8 h geht und noch ca. 1000 hm auf uns warten und ich jetzt schon 0,00 Power habe, beschließe ich, das es besser ist umzudrehen. Ist zwar schei.... aber was soll`s, es  kommen ja noch nen paar Etappen, besser so, als die nächsten Tage auf dem Zahnfleisch zu gehen.

Marko und Lalit setzten die Tour fort und ich schleiche langsam wieder runter ins Dorf. Brauche ne Stunde bis in die Lodge. Haue mich hier mit samster Montur ins Bette und schlafe erstmal ne Runde.
Danach gehe ich weiter Talwärts und lege mich auf ca. 4100 m auf die Wiese und genieße das Bergpanorama. Vis a vis die AmaDablam.
Gegen 13:00 Uhr gehe ich wieder Richtung Lodge. Es geht leicht besser. Hier noch mal 2 h gepennt und dann in den Aufenthaltsraum nen bisschen lesen.
Marko und Lalit lassen auch nicht lange auf sich warten. Nach 9 h Stunden Tour mit Gipfelerfolg kommen beide leicht im Arsch ( Quatsch,das sah nur so aus ) wieder in der Lodge an.
Abendbrot gibt`s wieder 19:00 Uhr.
Morgen verlassen wir Dingboche und es geht nach Dzongla.

Markom:  Genau so wars, das war frühs schon schnell zu sehen, dass das nicht Ricos Tag wird. Am Tag zuvor den Dingboche Peak hoch,vielleicht zu schnell, das rächt sich heute..Obwohl ich mich eigendlich auch nicht so gut fühle. Die Nase und der Hals belegt bis oben hin. Das ging partou nich weg. Auch ging mir mein Multivitamin-Getränk, welches ich extra die ganze Nacht im Schlafsack behalten habe damit es schön warm bleibt, nocheinmal durch den Kopf. Aber egal, das waren wohl zu viele Vitamine auf einen Mal, das ist der Körper scheinbar nicht mehr gewohnt. Recht flach geht es nach Chukhung, die letzte Lodge in diesem Tal. Hier ist erstmal ne gescheite tee and toast-time, bevor es hinauf geht zum Chukhung Ri auf 5550Meter, also noch 800hm. Diese gehen dann  doch recht flott weg auf einen einfachen Wanderweg. Die letzten 150hm sind dann etwas blockiger und weglos, aber die Richtung ist klar wie Klosbrühe: nach oben. Das Panorama ist der Wahnsinn, gegenüber die Ama Dablam, direkt nördlich,ca 4km Luftlinie, ragt die über 3000Meter hohe Lhotse-Südwand auf. Die Pyramide des Makalu steht im Osten. Herrlich. Hier bringt mich so schnell keiner runter, Panorama-Kucken vom feinsten. Doch irgendwann gehts dann doch wieder hinab, recht flott, ratzfatz wieder in Dingboche, Rico sitz am Ofen und liest und ich hau mich erstmal hin... 



(weiter geht`s im Text, wollte eigentlich gerade Rad fahren, da fängst an zu regen)
Sonntag, 8. TrekkingTag, Dingboche--Dzongla (4850m), 11km
(posted by ricom)

Nachdem ich die halbe Nacht in Hockstellung auf dem Klo verbracht habe, geht`s gegen 9:00 Uhr mit völlig leerem Magen Richtung Dzongla auf 4850 m Höhe.
Kurzer Zwischenstop bei Thokla wo ich mir eine kleine Suppe gönne. Mit dem Erfolg, dass das Wanstrammeln gleich wieder losgeht. Aber der Lemmontee hilft weiter. Also Vorsicht beim Essen ist angesagt.
In Thokla treffen wir auf ne Gruppe Hauser-Touristen, die auf dem Weg zum Everest BC sind.
Eine ältere Dame ist schon ganz schön fertig und faselt was von Antibiotika kein Kraft aber weiter hoch - man man man??
Nach ner Stunde geht’s weiter über normales Gelände, Anfangs nen bissel Steil über einen Aufschwung und um den Berg rum, dann gleichmäßig und stetig immer leicht bergauf.
Es beginnt sich langsam zuzuziehen und Wind kommt auf, so dass wir die guten Goretex Jacken rausholen und uns Richtig einmummeln.
In Dzongla angekommen fängt es auch an zu schneien also nichts wie rein in die Hütte.
Da die Lodge voll war werden wir in eine 200 m entfernt stehende Lodge bzw. Hütte einquartiert.
Die Hütte ist nicht mehr als ein besserer Kuhstahl mit den kleinsten Zimmern auf der ganzen Tour.
Die Fenster gehen nur entweder ganz ab oder ganz dran.
Aber uns egal wir sind ja nicht im Luxus Appartement mit Pool und Cocktails und entsprechender Bedienung (aber schön währs im Moment).
Die Trennwände sind gefüllte 2 mm stark. Neben uns liegen 2 Bayern welche sich nach unserer Einquartierung mit der dazugehörigen Geräuschkulisse (mir geht’s immer noch im Magen und Darm rum und Marko hat nen schönen Husten) schnell in den Aufenthaltsraum verdrücken.
Wir noch kurz gepennt, ne Imodium genommen und dann ab zum Abendbrot.
Sicherheitshalber nur nen trocken Fladen gegessen aber viel Tee getrunken.
Nen kurzen Plausch mit den Bayern und dann ab ins Nest. Morgen geht’s früh raus Richtung Chola-Pass.



Montag, 9. TrekkingTag, Dzongla--CholaPass (5360m)--Trangnak (4780m), 10km

So,, ähhhh,naja......es geht in Kürze weiter.. Bedenkpause....;-)

posted by Rico
Heute Tag der Entscheidung, packen mir`s übern Pass oder nicht. Die Nacht hat’s geschneit. Es liegen ca. 15 cm Neuschnee. 
Marko sieht heute nicht gut aus und mir fehlt nen bissel Nahrung im Bauch.
 6:30 Uhr ist Frühstück angesagt und 7:15 ist Start.
Das Wetter klart auf, es weht fast kein Wind und es scheint ein schöner Tag zu werden.
Ideale Bedingung (bis auf den Neuschnee) für den Pass.
Aber Marko kommt nicht so richtig in Tritt. Der Chukung Ri und das etwas dürftige Essen hinterlassen die ersten Spuren.
Bei mir geht’s trotz halb leerem Magen gut voran, also immer voraus den Spuren der Bayern hinterher.
Der Pfad zieht sich so bis 5050 m, dann beginnt die Kletterei über verschneite Felsblöcke immer an der gut 500 m aufgehenden Felswand entlang.
Auf 5250 m ist das gröbste Überwunden und wir haben einen herrlichen Blick auf das Hochtal und im Hintergrund ragt die AmaDablam in den Wolkenlosen Himmel.
Marko, Lalti und unserer Porter  habe die Steilstufe auch geschafft und gemeinsam geht’s nach ner 15 weiter über den Gletscher.
Nach ca. 30 min und weiteren100 Hm erreichen wir den Pass. Hier sind schon ein Paar Leute die von der anderen Seite hochgekommen sind und Richtung Dzongla absteigen wollen.
Das Wetter ist mittlerweile nicht mehr so schön es sind Wolken von Richtung Dzongla aufgezogen. Aber das kann uns nicht stören wir hatten die beste Aussicht hinter uns. Jetzt geht’s nur noch runter.
Vorher noch unserem Porter ne Kopfschmerztablette gegeben und los geht’s.
Über steiles Blockgelände geht’s runter durch die Wolkensuppe. Uns kommen immer noch Leute entgegen die übern Pass woll`n. Der Weg abwärts ist extremes Knochenbrechergelände. Einmal nicht aufgepasst und zack mit dem rechtem Bein in eine Spalte gerutscht und dumm aus der Wäsche geguckt. Zum Glück nichts passiert. Also weiter.
Nach der Geröllhalde geht’s kurz eben weiter. Dann erwartet uns noch mal nen kleiner Aufstieg (ca. 100 Hm). Der ist dann auch geschafft und es geht nur noch runter. Mittlerweile sind wir richtig hungrig aber weit und breit nichts zu essen aufzutreiben. Der Rucksack bleibt auch nach dem 5 mal reingucken leer. 
Also schnell Richtung Lodge.
Hier treffen wir ca. 14:00 Uhr ein. Uns begrüßt die bis dato beste und schönste Lodge. (echter Tipp)
Hier gleich ne fette Pizza und 3 Liter Tee verhaftet. Nen bissel rumgeguckt und nach dem Abendbrot gegen 19:00 Uhr ab ins Nest.
Fazit: Das war der bisher anstrengenste Tag der Tour aber sonst alles OK.


Dienstag, 10.TrekkingTag, Trangnak--Gokyo (4760m), 5km

posted by Rico
Heute kurze Tour übern Gletscher Richtung Goyko.
Herrliches Wetter wieder --> Wolkenlos und 10 cm Neuschnee
Gezeit ca. 2h bis Goyko, wir lassen uns 3 h Zeit.
Kurze Tüdelei über einen Gletscherabfluss. Die schneebedeckten Steine sind ganz schön rutschelig.
Unseren Porter mit unseren Ski-Stöcken über die Passage geholfen und uns anschließend auf einer kleinen Anhöhe ne gute Stunde Zeit gelassen zum Gucken und Relaxen.
Hinten ragt der ChoOyu als Talabschluss empor. Auf der anderen Seite ist schon China.
Nach ner weiteren Stunde lockerem laufen komme wir in Goyko an und quartieren uns in einer Lodge mit Seeblick ein --> herrlich. Hinter dem See ragt der Goyko Ri unser morgiges Ziel und diverse 6000-7000 er empor.
Nach ner guten Kraftsuppe noch nen kleiner Dorfspaziergang und schon mal die ersten 50 Hm zum Goyko Ri gemacht. Die Sonne geht langsam unter und wir haben einen herrlichen Blick von hier oben.
Jetzt aber schnell wieder runter zum Abendbrot und ab ins Nest. Morgen geht’s rauf auf den Goyko Ri und anschließend Abstieg bis Luza auf 4300 m.
Beim Abendbrot druckst Lalit wegen morgen rum. Als wie im Sagen das wir auch alleine auf den Goyko Ri gehen ist alles wieder i. O. Ich glaube Lalit hatte keine Lust zum 1000 ensten mal da hoch zu latschen.
Als das geklärt ist geht’s ins Nest, morgen soll’s um 6 e losgehen.


Mittwoch, 11. TrekkingTag, Gokyo--Gokyo Ri (5365m)--Luza (4360m), 4,5km+8km
posted by Rico
Heute letzte Highlight, aufstieg zum Goyko Ri auf 5350 m.

6:45 Uhr ist bei bestem Wetter Start. Die Trinkflaschen und Trinkblasen aufgefüllt und ab geht`s.
Nach ca. 1 h Aufstieg kommt in unserem Rücken  in ca. 8 km Entfernung der König der Berge der Everest zum Vorschein.
Mit jedem Schritt kann man mehr sehen. Ca. 9:00 Uhr sind wir auf dem Gipfel und genießen das Panorama.
Von hier sind 4 8000er zu seh`n.

ChoOyu mit 8201 m, Everest mit 8848 m, Lhotse mit 8501 m und Makalu mit 8463 m.

Unten liegt Goyko hinter der riesigen Gletschermoräne des Ngozumba Gletschers am blauem Goyko Lake. Ein endherrliches Panorama.
Nach gut anderthalb Stunden gucken und Fotos schießen geht’s wieder abwärts. Unterwegs noch nen Steinmann gebaut und gegen 12:00 Uhr treffen wir in der Lodge ein.
Hier ne kurze Stärkung und so ab 13:00 Uhr Abstieg Richtung Luza.
16:00 Uhr erreichen wir Luza. Wir sind die ersten Gäste der Saison in der Lodge.
Unsere mitgebrachten Zeitschriften (Spiegel) stoßen hier auf reges Interesse beim Wirt und seinem Sohn. Vor allem die halbnackten Frauen mit Tätowierungen haben es Ihnen angetan.
19:00 Uhr ist Abendbrot und 20:00 Uhr liegen wir wieder in unseren Schlafsäcken.
Gute Nacht,

 

Donnerstag, 12.TrekkingTag, Luza--Namche Bazar (3450m), 17km

posted by Rico
Abstieg nach Namche Bazar in die Zivilisation
Start 8:30 Uhr Ankunft 15:15 Uhr
1000 m Abstieg.
Unterwegs nen paar Souvenirshops geplündert.
Ansonsten nichts aufregenden passiert, außer das meine 10 Jahre alten Meindl IslandPro den Geist aufgegeben haben (Sohle komplett abgefallen).
Zum Glück hatte ich mir vor einer Woche schon ein paar halbwegs vernünftige Ersatzschuhe für 70 Euro in Namche gekauft.
Also neue Schuhe an und weiter abwärts.
Unterweg s noch bei einer Nepalesin eingekehrt und in der Küche Ihrer Behausung Kartoffeln mit Chili gegessen. Mmhhh Lecker.

Freitag, 13. TrekkingTag, um Namche Bazar (Trödeltag)
Heute den ganzen Tag abasseln angesagt.
Das Wetter ist auch nicht so gut, also von Bakery zu Bakery und zwischendurch mal nen Steak und nen Bier verhaftet. Mmmmh das tut gut.
Kurz noch mal zum Everest View auf das Armeegelände gewackelt und hier natürlich in die Bakery Kuchen essen.
Hier oben noch das Kumbu-Museum besucht.So geht der Tag dahin, ist aber auch mal schön mal nüscht zu machen.

Samstag, 14. Trekkingtag, NamcheBazar--Phakding (2670m), 17km
Heute endgültiger Abstieg von Namche nach Phakding.Wir kommen zügig voran. Was son bissel richtig essen und Fleisch ausmacht.
Das Wetter zieht sich immer mehr zu, hält sich aber.
Unterwegs treffen wir einen Chinesen der aufs Pferd geschnallt abtransportiert wird.
Höhenkrank sagt Lalit und das wir mit dem Chinesen in Chukung gewesen sind.
Nach ner 1h Pause und leker Nudeln geht’s weiter. Wir erreichen so gegen 14:00 Uhr Phakding. Es folgt das übliche Programm - lesen, abasseln, rum gucken, nen bissel rumlaufen.
19:00 Uhr ist Abendbrot.
Nach dem Abendbrot haben wir noch durscht auf nen paar Bier. Lalit meine die Lodge ist zu teuer und sagt wir sollen hinter ihm herlaufen.
Nach 5 Minuten Weg durch die Nacht erreichen wir ne Hütte. Drinnen stellt uns Lalit seinen Sohn und seine Tochter vor. Es sitzen noch 5 Porter rum und Lalit gibt Bier aus.
Nach zwei drei Bier und nen gebratenem Huhn geht’s wieder zurück in die Lodge.
Die auch anwesenden 2 Frauen hat uns Lalit nicht vorgestellt. Ich denke mal eine davon war seine Frau. Hmm sind schon komische Sitten.

So morgen geht’s nach Lukla. Wir haben gehört das die letzten 2 Tage kein Flieger nach Katmandu geht. Hoffentlich Fliegt bei uns was. Aber das wird schon.

Sonntag, 15. TrekkingTag, Phakding--Lukla (2860m), 9km
Heute runter nach Lukla. Das Wetter ist perfekt. Frühstück drausen bei Sonne.
So gegen 10:15 Uhr gehts ganz gemächlich los.
Unterwegs ne leckere Nudelsuppe verhaftet. Es wird wohl die letzte Suppe hier oben sein.
Nach ca. 3 h sind wir in Lukla.
Hier unser Quartier bezogen und nen  bissel durch Lukla geschlendert.
Von Bakery zu Bakery gelaufen mmmhhh lecker Apfelkuchen.
Abends noch nen mit Lalit was gegessen, nen paar Bier verhaftet und ab is Nest.
Morgen soll`s um 5:30 Uhr los gehen. 

Montag, Flug Lukla-KTM, Sightseeing in Kathmandu
5:30 Uhr aufstehen, 6:00 Uhr Tee, 6:30 Uhr ab zum Flughafen zum einchecken.
Kurzer Abschied von Lalit. Unser Porter sit schon seit gestern abend wieder unterwegs.
Mal sehn ob man sich wieder sieht. 
Es läuft alles wie geschmiert. Wir bekommen den 2.Flieger nach Kathmandu.
Ein vorerst letzte mal fliegen wir an den Riesen vorbei.
Gegen 8:00 Uhr kommen wir in Kathmandu an.
Ein unterschied wir Tag und Nacht. In Lukla alles schön sachte und frische Luft und hier erwartet uns das schon bekannte Chaos mit der etwas dicken Luft.
Kurz ins Hotel zu den Himatrek Leuten. Wir fragen ob wir heute noch nach Chitwan fahren können.
Das ist leider aufgrund eines Streiks nicht möglich. Also ab in die Stadt zum Sightseeing.
Abendbrot gibt es in der uns schon bekannten Kneipe nicht weit von unserem Hotel.Mal wieder ohne Strom. Aber das stört nach Tagen Trekking ohen Strom auch nicht mehr. Ist halt so, Und bei Kerzenschein ist es eh gemüthlicher.
Nach dem  Essen noch ne kurze Runde. Aus allen Ecken kommt Musik und die Strassen sind voll.
Wir können und wollen aber nicht in eine Bar da wir morgen 5:30 wieder aufstehen wollen müssen. Dann gehts per Bus nach Chitwan.

Dienstag, Chitwan National Park

Mittwoch, Chitwan National Park

Donnerstag, Rückfahrt nach KTM

Freitag, Sightseeing Kathmandu

Samstag, Sightseeing Kathmandu, Rückflug 22 Uhr.



+++++++++++++Fortsetzung folgt+++++++++++ 

Tourengänger: markom, ricom


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Kommentare (2)


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Floriano hat gesagt: Nepel .... Nepal!!
Gesendet am 28. April 2009 um 09:38
Hallo, I stay here 13 years ago and nothing change.
Tanks for verybeatiful reportage.
Namastè, Floriano

ale84 hat gesagt: It's a dream!
Gesendet am 5. Mai 2009 um 20:29
Hello Markom,
wonderful pictures, beautiful colors and magic places!
I hope...one day, to make a holiday like this!
It's my dream!
Saluti dal Ticino,
Ale


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