Via delle Mura Urbane in Lucca mit Abstecher nach Pisa

Über 100 Jahre bauten die Bewohner Luccas an ihrer Stadtmauer, das viereinhalb Kilometer lange Bollwerk mit seinen 126 Kanonen und diversen Zitadellen wurde allerdings nie gebraucht. Heute dient es Spaziergängern, Joggern, Radfahrern und Touristen als Platz zum work out. Etwa eine Stunde braucht man für die Umrundung und kann derweil die vertikalen Ziele in Augenschein nehmen.

Es gilt dann danach für den Sportsmann bzw. die Sportsfrau folgende Türme zu ersteigen:
Glockenturm des Domes (Campanile de San Martino, Via Duomo), Campanile San Giovanni (Römische Ausgrabungen, ebenfalls Via Duomo) und nicht zu vergessen, der Torre Guinigi (Via S. Andrea). Seit dem 15. Jahrhundert wachsen auf dem Dach Steineichen, ein einmaliger Aussichtspunkt. Die 230 Stufen lohnen sich, auch wenn man von den vorherigen Aktivitäten, die eine ähnliche Performance im Treppensteigen erfordern,  bereits etwas müde geworden ist. Der Torre delle Ore, der höchste Turm, ist laut www von November bis Februar geschlossen.

Natürlich sollte man auch genügend Zeit zum Sightseeing mitbringen und nicht zu vergessen, um in einem schönen Café zu rasten. Am Besten versorgt man sich am Dom mit Informationsmaterial, der wird am schnellsten über die Porta S. Pietro erreicht, das südliche Stadttor. Empfehlenswert ist ein Kombiticket für die diversen Spots.

Lucca steht im Schatten der großen Touristenattraktionen wie Florenz, Pisa oder Siena. Im Reiseführer wird dann gerne über ein sogenanntes Kleinod referiert. Wir waren fünf Stunden in der Altstadt von Lucca, es hätten gerne auch mehr sein können. Vor allem, wenn man danach noch in den mit Selfie-Wahnsinnigen und frierenden Honeymoonern gespickten Touristenstrom in Pisa eintaucht, dann weiß man das authentische Kleinod der Toskana sehr zu schätzen. Aber wo wir jetzt schon mal in der Gegend sind, müssen wir auf den Torre pendente halt auch noch rauf.