Die Sieben Rila-Seen und Haramiyata - Седемте рилски езера и Харамията


Publiziert von pika8x14 , 11. November 2016 um 02:23.

Region: Welt » Bulgaria
Tour Datum:16 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: BG 
Zeitbedarf: 1 Tage
Strecke:Hütte Rilski ezera / Хижа Рилски езера (2.135 m) - Ribnoto ezero / Рибното езеро (2.184 m) - Hütte Sedemte ezera / Хижа Седемте езера (2.196 m) - Molitven halm / Молитвен хълм (2.261 m) - Haramiyata / Харамията (2.465 m) - Salzata / Сълзата (2.535 m) - Ezeren vrah / Езерен връх (2.559 m) - Okoto / Окото (2.440 m) - Babreka / Бъбрека (2.382 m) - Hütte Rilski ezera / Хижа Рилски езера (2.135 m)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw über Sapareva Banya (aka Saparewa Banja) / Сапарева баня in die Nähe der Hütte Pionerska / Хижа Пионерска zur Talstation des Sesselliftes (ca. 1.600 m). Parkplätze am Straßenrand.
Kartennummer:Домино: Туристическа карта "РИЛА" (Domino: tourist map "RILA"), 1 : 50.000

Zu den beliebtesten Wanderzielen in Bulgarien zählen sicherlich die


Sieben Rila-Seen (bulgarisch: Седемте рилски езера).

Diese befinden sich im Nordwesten des gleichnamigen Gebirges, in Höhen zwischen 2.095 m und 2.535 m.  Die Namen der Seen deuten dabei jeweils ihre Besonderheiten an: Der untere See heißt beispielsweise „Unterer See“, Dolnoto ezero / Долното езеро. Und „die Niere“, Babreka / Бъбрека, sieht eben aus wie eine Niere ;-).

Da die bulgarische Haupt- und Millionenstadt Sofia nicht allzu weit entfernt liegt und außerdem ein Sessellift seit einigen Jahren ca. 500 Höhenmeter Auf- und Abstieg erspart, sind die Seen relativ leicht zugänglich. Zudem gibt es hier einige Hütten, und auch der Fernwanderweg E4 führt durch das Gebiet.

So wundert es nicht, dass bei gutem Wetter unzählige Wanderer unterwegs sind.

Obwohl die Hauptsaison zwar bereits vorbei ist, legen wir


Unsere Wanderung

dennoch auf einen Wochentag, um möglichen Andrang etwas auszuweichen.


15.09.2016

Bereits am Vortag unserer Tour machen wir einen kurzen Abstecher in die Region: Im Anschluss an den Ausflug zu den *Pyramiden von Melnik besuchen wir noch das Rila-Kloster.

Hier treffen wir auch Linard03. Nachdem wir uns bisher - im Iran oder auch in Island - immer um einige Stunden bzw. Tage verfehlt haben, ist diesmal das Timing perfekt (dank einiger SMS;-). Gemeinsam besichtigen wir eine Weile lang die UNESCO-Welterbe-Stätte. Später unterhalten wir uns dann - bei Cola und Forelle - über Europas Berge sowie andere wichtige Dinge und freuen uns auf eine mögliche Fortsetzung *an anderer Stelle. Dann verabschieden wir uns - Linard03 in Richtung Borovets / Боровец, wir nach Bansko / Банско.


16.09.2016

Am Morgen fahren wir über Sapareva Banya (aka Saparewa Banja) / Сапарева баня in die Nähe der Hütte Pionerska / Хижа Пионерска. Vom „Parkplatz“ am Straßenrand laufen wir in wenigen Minuten zur Talstation des Sesselliftes (ca. 1.600 m) und schweben hinauf in die Nähe der Hütte Rilski Ezera / Хижа Рилски Езера (2.135 m).

Während die meisten anderen Wanderer nach der Hütte dem „Haupt-Weg“ (E4) hinauf auf den Rücken des Suhia rid / Сухия рид (aka Suhia chal / Сухия чал) folgen, halten wir uns links (stellenweise grüne und gelbe Markierungen). Südostwärts geht’s bald ein Stück bergab. Wir laufen in südlicher Richtung im Tal entlang - den „Unteren See“ Dolnoto ezero / Долното езеро passieren wir dabei in gut hundert Metern Abstand - und steigen eine Geländestufe hinauf zum „Fischsee“ Ribnoto ezero / Рибното езеро (2.184 m) und zur nahe gelegenen Hütte Sedemte ezera / Хижа Седемте езера (2.196 m).

Anschließend stapfen wir auf den Gratrücken östlich der Hütte. Es folgt ein kurzer Abstecher nach „links“ (nordwärts): Auf schmalen Pfaden schlängeln wir uns durch Latschenkiefern auf die felsige Kuppe des Molitven halm / Молитвен хълм (2.261 m) mit schöner Aussicht.

Dann folgen wir dem Gratrücken in etwa südliche Richtung. Wieder geht’s durch Latschenkiefern, und zwischendurch ist der schmale Pfad auch mal etwas ausgesetzt (T3 - T4). Etwas oberhalb des Ezero  Gorna panitsa / Езеро Горна паница beginnen wir den Aufstieg auf die markante Felspyramide Haramiyata / Харамията (2.465 m): Sozusagen über die Rückseite, die Ostflanke, steigen wir steil hinauf zum Gipfel, der auch Haiduta / Хайдута genannt wird. Belohnt wird der „Ausflug“ mit einer schönen Aussicht: Von den sieben Rila-Seen sieht man zwar „nur“ die unteren fünf. Dafür sind aber die beiden östlich gelegenen Seen Dolna und Gorna panitsa / Езеро Долна паница, Езеро Горна паница zu erkennen.

Nach einem längeren Plausch mit drei bulgarischen Berggängern geht’s wieder ein Stück abwärts, dann queren wir auf einem schwach ausgeprägten Pfad nach Süden. Wir überschreiten eine kleine Kuppe und müssten nun die steile Flanke hinauf zur Abbruchkante oberhalb des Talkessels überwinden.

Allerdings entdecken wir den - zuvor auf einer Online-Karte ausfindig gemachten - Steig nicht. Deshalb schwenken wir südostwärts und stapfen über den gut einsehbaren, mäßig steilen Hang hinauf in Richtung Zeleni rid / Зелени рид. Am Kamm angelangt - halten wir uns rechts und erreichen bald die Hochfläche oberhalb des Talkessels. Nahe der Wegkreuzung Razdela / Раздела münden wir in den Fernwanderweg E4 ein. Über diesen geht’s nun grob nordwestwärts weiter, allerdings machen wir zwischendurch auch einige Abstecher (abseits des eigentlichen Wegs) entlang der aussichtsreichen Abbruchkante (Vorsicht!).

Wir passieren die „Träne“ Salzata / Сълзата (2.535 m, höchstgelegener Rila-See) und stehen kurz darauf auf der Erhebung Ezeren vrah / Езерен връх (2.559 m). Von dieser können wir nun alle sieben Rila-Seen betrachten.

Nach einer Pause setzen wir unsere Tour fort: Wir steigen hinunter zum „Auge“ Okoto / Окото (2.440 m) und weiter zur „Niere“ Babreka / Бъбрека (2.382 m). Es geht über den breiten Rücken des Suhia rid / Сухия рид (aka Suhia chal / Сухия чал) und dann hinunter zur Hütte Rilski Ezera / Хижа Рилски Езера (2.135 m). Zu guter Letzt schwingen wir uns an der nahen Bergstation auf den Sessellift und juckeln hinab zum Ausgangspunkt unserer Tour unweit der Pionerska-Hütte.

Von dort kehren wir anschließend noch zu unserem Urlaubs-Domizil in Bansko zurück.

Hinter uns liegt eine Wanderung in einer herrlichen Berg-und Seen-Landschaft, deren Besuch sich wirklich lohnt. Insbesondere im Abschnitt Hütte Rilski Ezera - Suhia Rid - Ezeren vrah wird man freilich selten allein unterwegs sein.

 
PS 1: Die Zeitangaben auf den Fotos entsprechen MESZ, vor Ort ist es also tatsächlich bereits jeweils eine Stunde später (OESZ).

PS 2 (wie gehabt): Eine Sache für sich ist die Übertragung der kyrillischen Bezeichnungen in lateinische Buchstaben. Hierfür gibt es zwar Regeln, aber eben auch verschiedene. Wir verwenden entweder - falls vorhanden - die Bezeichnungen im deutschen Sprachgebrauch oder auf Karten bzw. die international gebräuchlichen Schreibweisen (ähnlich ISO 9) mit h-Diagraphen und „ya/yu“ statt mit diakritischen Zeichen und „ja/ju“.
Beispiel: Aus „Боровец“ würde „Borovets“ (wie auf den amtlichen Karten und Schildern vor Ort) und nicht (das „wissenschaftliche“, aber praktisch kaum verwendete) „Borovec“. Und Харамията hieße Haramiyata, nicht Haramijata.


pika8x14 sind diesmal: A. + A. 

Tourengänger: pika8x14


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