In den Zen-Gärten des Ryogen-in 龍源院

Eine weitere Station auf unserer Japanreise (siehe Zu den heissen Quellen und Makaken im Höllental 地獄谷野猿公苑, Auf Pilgerwegen in und um Koyasan 高野山 und Arita 有田町 – in Japans Porzellanland) ist die Millionenstadt Kyoto. Japans alte Hauptstadt ist berühmt für die zahlreichen, wunderschönen Gärten, die aber von einheimischen Besuchern und vielen Touristen – wie zum Beispiel der Kiyomizu-dera, der Kinkaku-ji oder der Ginkaku-ji – überlaufen sind. Wer in Kyoto die Touristenströme meiden möchte, dem seien die Zen-Gärten im Tempelkomplex Daitoku-ji im Stadtviertel Kita (ca. 6 km nördlich der Kyoto Station) empfohlen.

Daitoku-ji
Der Daitoku-ji 大徳寺 ist ein von einer hohen Mauer eingefasster Tempelkomplex im Norden von Kyoto, der 1319 gegründet wurde. Er ist der Haupttempel der Rinzai-Schule des Zen-Buddhismus. Der Komplex besteht aus zwei Dutzend Tempeln. Der Daitoku-ji ist die Gründungsstätte der japanischen Teezeremonie (chado).
Die Hauptgebäude des Daitoku-ji – das Sanmon-Tor, die Butsuden-Halle, die Hatto-Halle und die Hojo-Residenz – finden sich auf der östlichen Seite des Tempelkomplexes. Vier Tempel sind der Öffentlichkeit zugänglich. Die anderen nie oder nur zu bestimmten Zeiten.

Ryogen-in
Der Ryogen-in 龍源院 ist ein Subtempel im Daitoku-ji, der besichtigt werden kann. Er wurde 1502 konstruiert. Im Ryogen-in finden sich fünf Zengärten rund um den Tempel. Der Zengarten ist ein Trockengarten. Er besteht lediglich aus Kies, Steinen und Felsbrocken, die nach einem bestimmten Muster angeordnet sind. Das Wasser wird durch die wellenförmigen Strukturen, die die Mönche als Teil ihrer Meditation in den Kies oder Sand rechen, dargestellt. Ausser Moos werden keine Pflanzen eingesetzt. Der grösste der fünf Gärten im Ryogen-in symbolisiert das Universum. 

Ein Zitat aus dem Ryogen-in (siehe Foto 2):

YOUR WAY MUST BE LONG
YOUR HEART ROUND
KEEP FROM BEING ANGRY
LET THE OTHER BE GREAT
MYSELF SMALL

Das passt doch wunderbar zu uns Hiker*innen.