Piz Frisal via Südgrat


Publiziert von Ukaleq , 8. Oktober 2016 um 18:04.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Surselva
Tour Datum: 6 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Bifertengruppe 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 2050 m
Kartennummer:LK 1193

Am 5. Oktober stieg ich von Breil/Brigels auf ins Hochtal Val Frisal, wo ich auf ca. 1900 m zeltete. Am nächsten Morgen brach ich kurz vor 7 Uhr auf, um den Piz Frisal zu besteigen. Zunächst folgte ich R 692 Richtung Barcun Frisal Sut („Untere Frisallücke“). Etwa 70 Höhenmeter unterhalb der Lücke wandte ich mich nach Nordwesten. Über ein steiles Geröllfeld kämpfte ich mich mühsam ca. 40 hm zum Einstieg in eine steile, erdig-sandige Rinne hoch. Diese Rinne bot kaum sichere Möglichkeiten zum Festhalten und Klettern. Der Untergrund trug einigermaßen, aber ich war froh, als ich diese Passage (weitere 40 hm) endlich hinter mich gebracht und kurz nach 10 Uhr eine kleine Scharte auf etwa 2900 m Höhe erreicht hatte.

Nun begann die eigentliche Kletterei. Es folgte gleich die Schlüsselstelle (ca. III), die aber nur eine kurze Passage war (vielleicht 5 hm). Danach ging es in leichter Kletterei (max. II) weiter, bis sich nach etwa 20 hm ein steiler Grat aufschwang. Diesen umging ich, indem ich links in die Westflanke querte. Diese war hier voller Schutt und nicht sehr steil. Ich folgte ihr etwa 100 m leicht aufsteigend, bis sie wieder steiler wurde. Dann wandte ich mich in östliche Richtung, überwand – teilweise in einer schwach ausgeprägten Rinne - ca. 50 hm (max. II+) und erreichte so einen breiten Plattenrücken etwa 300 hm unterhalb des Gipfels.

Dieser Rücken erwies sich als gut begehbar. Kurz vor dem Gipfel wurde der breite Rücken wieder schmaler und formte sich zu einem Grat, der aber immer noch komfortabel breit war. Es gab dann noch ein paar leichte Kletterstellen (vielleicht II-). Dabei folgte ich immer genau dem Grat.

Eineinhalb Stunden nach dem Einstieg erreichte ich kurz nach 11 Uhr 30 den höchsten Punkt. Einige Zeit davon hatte ich jedoch für die Routensuche verbraucht. Ich verweilte nicht lange auf dem Gipfel, weil mir der Abstieg noch im Magen lag. Es gab doch einige exponierte Stellen, die einen Fehltritt oder –griff nicht erlaubten!  Mit Konzentration und Achtsamkeit ging es dann aber doch ganz gut und ich erreichte eineinhalb Stunden später wieder den Einstieg bei der Scharte. Nun lag noch die etwas heikle Rinne vor mir, welche nochmals meine ganze Aufmerksamkeit forderte. Aber auch das ging leichter als befürchtet. Um 14 Uhr war ich dann wieder auf R 692 und gegen 16 Uhr zurück am Zelt. Nach einer ausgiebigen Rast und dem Zeltabbau stieg ich dann noch nach Breil ab, welches ich gegen 19 Uhr erreichte.

Eine sehr beeindruckende Tour in traumhaft schöner, einsamer Umgebung lag nun hinter mir.  Der Ausblick vom Gipfel war phantastisch und ein schöneres Zeltplätzchen als das Val Frisal kann man sich kaum wünschen!

Tourengänger: Ukaleq


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ZS III
14 Aug 01
Piz Frisal · ma90in94

Kommentare (1)


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Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 8. Oktober 2016 um 20:11
Willkommen bei HIKR,

Eine klasse Tour, besonders weil der Berg kaum Begangen ist. Das Biwakieren mit Zelt macht eine Tour ja noch schöner!

Gruss, Sputnik


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