Spitzkopf - weit ab vom Schuss
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Nur die wenigsten Berge im Lechtal kann man als gut besucht bezeichnen - abseits der markierten Wege kann man hier noch zahlreiche ruhige und naturwüchsige Gipfel finden, die das Bergsteigerherz höher schlagen lassen. Auch unterhalb der höchsten Preisklassen stehen einige durchaus lohnende Ziele rum, die auf einen Besuch nur warten. Für den heutigen, wettertechnisch etwas labilen Tag, hat uns der Sven den Spitzkopf rausgesucht, einen augenscheinlich extrem selten besuchten Gipfel hoch über dem Hahntennjoch. Für dessen Besteigung sind keine allzu großen Hindernisse zu überwinden - ein Jagdsteig hilft über weite Teile des Anstiegs hinweg, lediglich eine steile Grasflanke muss durchstiegen werden, der Gipfelgrat ist dann wieder ein Genuss - und dafür bekommt man ein wirklich exclusives Gipfelerlebnis....
Startpunkt der Tour ist ein kleiner Schotterparkplatz auf der Westseite der Hahntennjochstraße, etwas südlich der markanten Spitzkehre zwischen Bschlabs und Boden. Hier führt zunächst ein Fahrweg zum extrem tief eingeschnittenen Streimbach entlang, den wir auf einer Brücke queren. Weiter geht's auf dem breiten Weg westwärts an der Schlucht entlang - neuerdings als "Weg der Sinne" bezeichnet. Heute freilich werden die Sinne überwiegend von Bremsen betört, ich könnte ja darauf verzichten, aber vielleicht sehen das manche ja anders.... Bis zur Höhe von Bschlabs etwa geht's geradeaus ohne große Höhendifferenz dahin, dann steht die erste Orientierungs-Aufgabe des heutigen Tages bevor: der Beginn des Jagdsteiges zum Alpeilbach will gefunden werden. Dieser setzt nicht direkt am breiten Weg an, sondern etwa 40m darüber in einer Hangquerung ohne Höhendifferenz. Noch bevor der Fahrweg eine deutliche Spitzkehre beschreibt, zweigen einige Spuren in den Hang ab. Diese verlieren sich zwar immer wieder, aber man kann einfach den steilen Wald weiter hinaufgehen, bis man auf eine in westlicher Richtung immer deutlicher werdende Trasse trifft. Sie mutiert schließlich zum Weg, der schließlich in einem Knick gen Süden weiter querend in einen weit ausladenden Talkessel führt. Hier kann man den Steig nun kaum mehr verlieren, er führt lange durch Latschen, quert (teils rustikal - bis T3+) einige Runsen und erreicht schließlich das Bachbett. Die jenseitige Fortsetzung auf etwa 1600m ist etwas knifflig zu finden, wir haben aber einige Stoamanndln gebaut.... Auf der anderen Seite geht's nun weitere 100hm hinauf, bis der Steig verlassen wird. Linkerhand prägt sich eine gut sichtbare Steilstufe aus, die man im Prinzip in beliebiger Routenführung gewinnen kann (erneut bis T3+). Das Gelände legt sich bald zurück, und durch derzeit tiefe Wiesen steigen wir in den Kessel empor, der von Wannekopf, Riefenkopf, Hochgwas und Spitzkopf umrahmt wird. Ein kleines Seelein gibt's hier auch, wahrlich ein idyllischer Fleck.
Hier nun steht uns die kniffligste Stelle bevor: eine steile Wiesenrampe führt nach links in den Sattel zwischen Spitzkopf und Hochgwas. Diese ist zwar nicht übermäßig steil (T4-), jedoch sind die Bedingungen heute denkbar ungünstig: sehr tiefes, mit Steinen durchsetztes und zudem waschlnasses Gras machen die Sache etwas kitzlig, besonnenes Steigen ist anzuraten. Im Sattel angekommen hat man dann einen instruktiven Einblick auf den schönen Gratrücken zum Spitzkopf, der einem keine übertriebenen Hindernisse mehr in den Weg legt. Einmal wird's etwas enger, was aufgrund der denkbar bescheidenen Felsqualität erneut zur Vorsicht ermahnt, und kurz vor dem Gipfel muss eine kleine Scharte durchschritten werden, T4 wird aber jeweils nicht erreicht. So kommen wir also am schmucklosen einsamen Gipfel an und genießen dort erstmal eine ausführliche Rast. Die Wolken erlauben hier und da schöne Durchblicke auf die Lechtaler Bergwelt, außerdem üben wir uns in der Kunst des Gipfelschmückens..... Für den Aufstieg haben wir gute 4h gebraucht, allerdings war die Routenfindung auch nicht ganz einfach - 3 1/2h Gehzeit ohne Orientierungsprobleme sollte man aufgrund des weglosen Geländes mindestens einplanen.
Angemessen erholt können wir uns also wieder an den Abstieg machen, den noch einige Schweißtropfen kosten wird - das nasse, urwüchsige Gelände ist zwar schön, aber anstrengend. Zurück auf dem Jagdsteig wird's indes wieder deutlich angenehmer, und so können wir entspannt und zufrieden richtung Hahntennjochstraße zurückschlendern. Allerdings lassen wir's etwas zu ruhig angehen, auf dem letzten Gegenanstieg zum Auto erwischt uns dann doch noch ein saftiger Schauer, welcher uns allerdings die Laune auch nicht mehr vermiesen kann - nach so einem chicen Gipfel......
Startpunkt der Tour ist ein kleiner Schotterparkplatz auf der Westseite der Hahntennjochstraße, etwas südlich der markanten Spitzkehre zwischen Bschlabs und Boden. Hier führt zunächst ein Fahrweg zum extrem tief eingeschnittenen Streimbach entlang, den wir auf einer Brücke queren. Weiter geht's auf dem breiten Weg westwärts an der Schlucht entlang - neuerdings als "Weg der Sinne" bezeichnet. Heute freilich werden die Sinne überwiegend von Bremsen betört, ich könnte ja darauf verzichten, aber vielleicht sehen das manche ja anders.... Bis zur Höhe von Bschlabs etwa geht's geradeaus ohne große Höhendifferenz dahin, dann steht die erste Orientierungs-Aufgabe des heutigen Tages bevor: der Beginn des Jagdsteiges zum Alpeilbach will gefunden werden. Dieser setzt nicht direkt am breiten Weg an, sondern etwa 40m darüber in einer Hangquerung ohne Höhendifferenz. Noch bevor der Fahrweg eine deutliche Spitzkehre beschreibt, zweigen einige Spuren in den Hang ab. Diese verlieren sich zwar immer wieder, aber man kann einfach den steilen Wald weiter hinaufgehen, bis man auf eine in westlicher Richtung immer deutlicher werdende Trasse trifft. Sie mutiert schließlich zum Weg, der schließlich in einem Knick gen Süden weiter querend in einen weit ausladenden Talkessel führt. Hier kann man den Steig nun kaum mehr verlieren, er führt lange durch Latschen, quert (teils rustikal - bis T3+) einige Runsen und erreicht schließlich das Bachbett. Die jenseitige Fortsetzung auf etwa 1600m ist etwas knifflig zu finden, wir haben aber einige Stoamanndln gebaut.... Auf der anderen Seite geht's nun weitere 100hm hinauf, bis der Steig verlassen wird. Linkerhand prägt sich eine gut sichtbare Steilstufe aus, die man im Prinzip in beliebiger Routenführung gewinnen kann (erneut bis T3+). Das Gelände legt sich bald zurück, und durch derzeit tiefe Wiesen steigen wir in den Kessel empor, der von Wannekopf, Riefenkopf, Hochgwas und Spitzkopf umrahmt wird. Ein kleines Seelein gibt's hier auch, wahrlich ein idyllischer Fleck.
Hier nun steht uns die kniffligste Stelle bevor: eine steile Wiesenrampe führt nach links in den Sattel zwischen Spitzkopf und Hochgwas. Diese ist zwar nicht übermäßig steil (T4-), jedoch sind die Bedingungen heute denkbar ungünstig: sehr tiefes, mit Steinen durchsetztes und zudem waschlnasses Gras machen die Sache etwas kitzlig, besonnenes Steigen ist anzuraten. Im Sattel angekommen hat man dann einen instruktiven Einblick auf den schönen Gratrücken zum Spitzkopf, der einem keine übertriebenen Hindernisse mehr in den Weg legt. Einmal wird's etwas enger, was aufgrund der denkbar bescheidenen Felsqualität erneut zur Vorsicht ermahnt, und kurz vor dem Gipfel muss eine kleine Scharte durchschritten werden, T4 wird aber jeweils nicht erreicht. So kommen wir also am schmucklosen einsamen Gipfel an und genießen dort erstmal eine ausführliche Rast. Die Wolken erlauben hier und da schöne Durchblicke auf die Lechtaler Bergwelt, außerdem üben wir uns in der Kunst des Gipfelschmückens..... Für den Aufstieg haben wir gute 4h gebraucht, allerdings war die Routenfindung auch nicht ganz einfach - 3 1/2h Gehzeit ohne Orientierungsprobleme sollte man aufgrund des weglosen Geländes mindestens einplanen.
Angemessen erholt können wir uns also wieder an den Abstieg machen, den noch einige Schweißtropfen kosten wird - das nasse, urwüchsige Gelände ist zwar schön, aber anstrengend. Zurück auf dem Jagdsteig wird's indes wieder deutlich angenehmer, und so können wir entspannt und zufrieden richtung Hahntennjochstraße zurückschlendern. Allerdings lassen wir's etwas zu ruhig angehen, auf dem letzten Gegenanstieg zum Auto erwischt uns dann doch noch ein saftiger Schauer, welcher uns allerdings die Laune auch nicht mehr vermiesen kann - nach so einem chicen Gipfel......
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (14)