Puig Tomir


Publiziert von schimi , 26. August 2016 um 23:00.

Region: Welt » Spanien » Balearische Inseln
Tour Datum: 3 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 

Langsam arbeiten wir uns an das Ostende von Mallorca heran. Heute erklimmen wir zumindest den östlichsten Gipfel der über 1000 Meter hoch ist, und von dort schaut man schon locker in die Bucht von Alcúdia. Der Puig Tomir ist eine interessante Wanderung gewürzt mit einer kurzen Kletterstelle, die freilich mit Eisenkrampen so entschärft wurde, dass hier jedermann sorgenfrei hinaufkommt.

Wir wollen uns wegen der schon großen Hitze im Juni den flachen Anmarsch etwas verkürzen und uns auf den alpinen Teil der Wanderung konzentrieren. Deshalb starten wir nicht beim Kloster Lluc sondern fahren noch ein Stück in Richtung Pollença auf der MA10. Und zwar ziemlich genau 1,5 Kilometer ab der Kreuzung der MA10 mit der MA2130, die von Inca kommt. Hier führt ein kleines Sträßchen rechts hinein. Schon nach wenigen Metern kommt man an eine Finca, vor der man scharf links abbiegt. Nach einer Weile kommen ein paar weitere Gebäude, an denen wir auch vorbeifahren.

Am Ende der Straße kommen wir zu der offensichtlich schon seit Jahren stillgelegten Mineralwasserfabrik Binifaldó, (so sieht es zumindest für uns aus). Kurz vor dem Tor sind im Schatten der Bäume einige Parkmöglichkeiten. Gleich dort findet sich auch der erste Wegweiser auf den Puig Tomir, dem wir gerne folgen.

Es geht zunächst an einem Zaun entlang der das Mineralwassergelände vom Rest der Welt trennt. Dann weiter eine kleine Kehre und munter weiter bergauf im Schatten des Westhangs des Tomir. Der Weg ist nicht schwierig, jedoch recht rau mit teilweise größeren Tritten, so dass man bisweilen schon etwas nach unten zu den Beinen schauen sollte.

Stetig ansteigend queren wir die Flanke des Berges. Wir lassen schnell den Wald hinter uns und streifen dann durch schattiges halbhohes grün, mal Gras, mal Strauch. Der Charakter des Weges ist schon als wild zu bezeichnen. Vor uns läuft eine Gruppe Wanderer, eine Person aus der Gruppe ruft immer wieder "oh my God!". Aber ganz so schlimm ist es, zumindest für den geübten Wanderer nicht.

Auf einem ersten kleinen Gipfelchen machen unsere Engländer eine Pause, um sich von den psychischen und physischen Strapazen zu erholen. Der Wanderführer kümmert sich rührend um die bergunerfahrenen in der Gruppe und so kommen die scheinbar auch schnell wieder zu sich.

Weiter geht es nun steil durch eine Schuttrinne nach oben. Der Weg hält sich rechter Hand der Rinne und macht geschickt Meter um Meter an Höhe. Als der Schutt dann flacher wird, sieht man am Ende gleich auch eine kleine Kletterstelle auftauchen. Es sind nur wenige Meter die es steil nach oben geht und es gibt genügend Eisenkrampen, sodass man die Stelle leicht nach oben steigen kann. Oben wo es flacher wird, erwartet einen noch eine Eisenkette, die man zur Hand nehmen kann sofern man dies möchte.

Wir sind nun in einer großen flachen Mulde angelangt, in welche die Sonne bereits seit ein paar Stunden hineinscheint. Weil es auch gänzlich windgeschützt ist, kommen wir uns wie in einer riesigen Bratpfanne vor. Zügig steigen wir deshalb weiter, und erreichen dann durch einen wenig ausgeprägten Sattel die Hochebene, und damit auch wieder die Frischluftzufuhr.

Wie so oft, so auch hier, muss man den Gipfel quasi suchen, oder man schaut mal kurz in die Karte, um sich zu orientieren. Linker Hand liegt ein flacher Gipfel; es ist aber erst der Südwestgipfel des Tomir, der etwas tiefer als der Hauptgipfel ist. Wir halten uns beim Weitergehen etwas links und gehen rechts an dem Vorgipfel vorbei. Ganz flach und ein gutes Stück weiter hinten liegt dann der Tomir, den man gut an der gegossenen Betonsäule am höchsten Punkt erkennen kann. Bei Nebel möchte ich den Gipfel aber nicht suchen müssen!

Die Aussicht vom Tomir ist herrlich, das Klima ist angenehm. Man könnte hier ewig verweilen!
Im Norden die Steilküste, im Osten die Badebuchten bei Alcudia und das beeindruckende Kap Formentor. Nach Süden eine riesige wenig steil abfallende Hochebene, die bis nach Sa Pobla und Inca heranreicht. Nach Westen all die schönen Gipfel der Tramuntana, die von den Mönchsgeiern hin und her überflogen werden.

Nun treffen auch die Engländer ein, die sich mit ein klein wenig Stolz gegenseitig beglückwünschen. Eine nette Truppe mit einem netten Guide. Wir überlassen denen nun den Gipfel und machen uns auf den Weg nach unten. Als Einkehr am Ende der Tour durchaus zu empfehlen ist das Restaurant an der Küstenstraße bei Escorca in Richtung Südwesten nur ein paar Minuten hinter Lluc. Hier kann man direkt oberhalb der Schlucht Sa Calobra traditionelle Küche genießen. Und die Küstenstraße beobachten wie sie von den vielen Rennradlern belebt wird.

Am Ende machen wir uns noch auf, an den Strand von Sa Calobra, der sich am frühen Abend auch schon deutlich leert.

Tourengänger: schimi


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